ich wollte Euch mal zwei meiner Topf-Trachys vorstellen. Ich habe Sie scherzhaft Trachycarpus brescellus getauft. Und das kam so...
Als großer Fan der alten Filme "Don Camillo und Peppone" war es natürlich Pflicht für mich während unseres Urlaubs 2008 in der Nähe von Venedig dem Ort der 5 Filme einen Besuch abzustatten. Wer die Filme auch noch kennt, erinnert sich vielleicht an diese Kirche in dem wirklich sehenswerten kleinen Ort Brescello.
Links neben der Kirche geht eine kleine Strasse vorbei die dann irgendwann zum hinteren Teil der Kirche führt. Und was sehen dort meine erfreuten Augen...
Yepp, ne wunderschöne Trachy. :-) Was man auf dem Bild nicht sehen kann ist, dass davor eine ca. 2,50m hohe Mauer steht. Aber was juckt das einen Palmenfetischist schon, wenn er große ausgereifte Samenstände entdeckt. Gesagt getan, der Schwiegervater musste herhalten, um eine Bauerleiter zu stellen.
Nach etwas längerem hin und her (und diversen Italienern die aus Fenstern gegenüber zugeschaut haben) hatte ich die Belohnung in der Hand und auf der Strasse verteilt - 10 Samen. :-) Nachdem der Puls wieder unteen war dem ersten Schock zu wissen, dass man eine Kirchenpalme geschändet hat, war ich mit meiner Beute jedoch mehr als zufrieden. :-).
Nachdem Urlaub habe ich die Palmensamen in Kokohum gelegt und gewartet. Von den 10 Samen haben nur drei Pflänzlein das Licht der Welt erblickt. Eine habe ich an einen Don-Camillo-Fan verschenkt und ist nach 6 Monaten eingegangen. Hier die beiden Fotos von den Überlebenden. Man bedenke, dass die Palmen nun knapp 5 Jahre alt sind.
Dieses zarte Geschöpf ist sage und schreibe 15cm hoch.
Und dieser Riese ca. 30cm.
Nun ist es so, dass die Brescellus-Palmen nicht die ersten Trachys sind, die ich aufgezogen habe. Fakt ist jedoch ich habe bisher keine Trachys hatte, die a) so langsam wachsen und b) einen solchen kompakten Wuchs aufweisen.
Dennoch nehmen die beiden einen besonderen Platz in meiner Palmen- und Yucca-Sammlung ein. :-) Ich bin gespannt wie sie sich weiter entwickeln.
Übrigens, wenn ich mir die Mama-Palme heute anschaue, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das eine reine T. fortunei ist.
solche 'lebenden Urlaubsmitbringsel' sind wohl die schönsten Erinnerungen ....!
Wenn Trachys im Freiland herangezogen werden unter harten Bedingungen wachsen die alle kompakter als irgendwelche GWH-Ware von Großhändler. Warum zweifelst Du daran, dass es sich um T. fortunei handelt?
Grüße Claudi
Wer auf der Suche nach einer Rarität nur auf den Preis schaut, der riskiert, Unkraut nach Hause zu tragen.
sorry, war im Urlaub. Ja, es gibt kaum einen Urlaub ohne Mitbringsel.
Ich hatte bereits diverse Fortuneis aufgezogen. Niemals habe ich einen solch langsamen und/aber kompakten Wuchs beobachten können. Sie werden bei mir in der Regel immer gleich behandelt (ausser die Princeps) daher wundert es mich etwas.
Ich muss wohl noch warten wie sich die Pflanzen entwickeln, wenn sie etwas größer sind.
keine Sorge, ich erhebe niemals Anspruch auf eine Antwort und schon gar nicht sofort ;-)
Ich hatte auch zahlreiche Sämlinge und in der Entwicklung gibt es immer wieder 'Ausreißer', sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Mich hat nur interessiert, was Dich zu der Annahme veranlasst hatte, dass es sich um keine 'normale' T. fortunei handelt.
Inwiefern behandelst Du T. princeps anders?
Grüße Claudi
Wer auf der Suche nach einer Rarität nur auf den Preis schaut, der riskiert, Unkraut nach Hause zu tragen.
ich glaube ich habe so ca. 6-7 T.princeps. Außer einer Pflanze habe ich alle aus Samen gezogen und gleich behandelt wie T. fortunei. Sie sind jetzt ca. 3-4 Jahre alt.
Ich habe festgestellt, dass meine T. princeps deutlich sensibler sind. Dinge wie - eine Pflanze geht mitten im Sommer aus mir unerklärlichen Gründen ein, - bei einer konnte ich den Speer auf einmal ziehen (sie hat sich aber wieder erholt) - Feuchtigkeit im Sommer?!, - eine bekam (auch im Sommer) "Winterränder" und - bei einer wurden die Blätter von außen braunlich/gelb.
Ursachen die mir dazu einfallen: - die Pflanzen sind empfindlicher gegen Feuchtigkeit und bei leichtem Frost. - die Pflanzen benötigen ein anderes Substrat. - die Pflanzen benötigen mehr Nährstoffe.
Nochmal zum Hintergrund: Alle meine Palmen/Yuccas werde fast gleich behandelt: Substrat, Gießen, Düngung, Standort, Überwinterung, usw.
Ich habe jetzt im Frühjahr mal eine T. princeps in den Garten gepflanzt und schaue wie sie sich im Vergleich zu den Topfpflanzen entwickelt.
Was meine Vermutung angeht, die "T. brecellus" könnten irgendeine hybride Form sein, ist die Form der Blätter (fast kreisrund und imposant groß) und eben dieser kompakte, langsame (für mich ungewöhnliche) Wuchs meiner Pflanzen. Ähnliche "Startschwierigkeiten" hatte ich auch bei anderen Arten wie z.B. T. oreophilus. Auch ist die Mutterpflanzen von imposantem kräftigen Wuchs. Leider sieht man das auf den Bildern nur sehr schlecht. Bei älteren ausgepflanzten und natürlich gewachsenen T. fortunei findet man oft die "Spargel-Varianten" die einfach nicht mehr so schön aussehen. Ich rede nicht von irgendwelchen Importen. :-)
PS: Die eine T. princeps die nicht aus Samen gezogen wurde hatte ich mal bei Sascha (Steinau) vor ca. 3 Jahren (Stamm ca. 15cm) mitgenommen. Diese Pflanzen ist bisher kaum gewachsen (16cm Stamm??). Im Vergleich zu T. fortunei auch seltsam.
nun, man sollte nicht vergessen, dass (nicht nur) T. fortunei sehr variabel sein kann. Nicht nur genetisch gesehen in diversen Merkmalen (inklusive der Winterhärte), sondern insbesondere auch aufgrund der 'Rahmenbedingungen', die auch das Wuchsverhalten sehr beeinflussen kann. Eher kreisrundere Blätter werden z.B. bei eher schattiger Haltung gebildet.
Sowohl auf die Sämlinge als auch auf T. princeps bezogen, reicht es m.E. nicht aus, von ein paar Sämlingen generelle Rückschlüsse zu ziehen. Über die T. princeps habe ich auch schon sehr positive Erfahrungsberichte gelesen.
Aber genau dafür gibt es ja Foren, um solche Erfahrungen zu sammeln und auszutauschen.
Grüße Claudi
Wer auf der Suche nach einer Rarität nur auf den Preis schaut, der riskiert, Unkraut nach Hause zu tragen.
hmm, schwer was zu sagen. Deine beiden Jungpflanzen sehen abgesehen von der unbestrittenen Variabiltät nicht wie typische fortunei aus. Ähnliche Bilder (aus verschiednenen Foren) habe ich vor Augen von Pflanzen, die takil sein sollen. Was aber m.E. auch nicht hinhaut. Da du ja einiges an fortunei & co hochgezogen hast, kann ich deine Bedenken gut verstehen. Was diese Trachys sind, keine Ahnung. Detailaufnahmen der Mutterpflanzen könnten helfen.........
Wie auch immer, besondere "Schätze" weiterpflegen. Immerhin haben sie sicherlich das Potenzial, so groß wie die Mutterpflanze zu werden. :)
von welcher Trachy ist die Mutterpflanze bestäubt worden. Sind da in der Nähe weitere Trachys.. ~ 500 m , müsste ja . Hast du da Erinnerungen (Beobachtungen?)
leider habe ich gerade nicht alle Fotos verfügbar, die ich gerne hätte. Richtig aber ist, dass die meisten der potentiellen 'Takils' doch nur T. fortunei sind.
Das Blattbild der adulten Pflanze finde ich jedenfalls nicht ungewöhnlich und die Sämlinge auch nicht. Ich hoffe nicht, dass da irgendwas wieder auf den 'kriechenden Wuchs' zurückgeführt wird....!? Das machen ganz viele T. fortunei auch.
Dennoch sind solche Urlaubsmitbringsel schöne Erinnerungen und ich will da sicher nichts madig machen oder so. Ich persönlich finde es schön, wenn Pflanzen eine Geschichte haben. Die meisten meiner Pflanzen habe ich schon längere Jahre und zu 98% weiß ich noch woher oder von wem.
Grüße Claudi
Wer auf der Suche nach einer Rarität nur auf den Preis schaut, der riskiert, Unkraut nach Hause zu tragen.
@Claudi, das typische "Kippen bzw. den kriechenden Wuchs" der Trachys habe ich nicht gemeint. Das machen fast alle. Was die T. princeps angeht, kann ich natürlich nur von meine Beobachtungen berichten.
@Wolfgang, leider habe ich keine Erinnerungen bzw. weitere Fotos die uns hier erhellen könnten. :-). Ist schon ein paar Tage her.
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01.06.2013 12:20
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