Was einem beim sortieren doch so alles in die Hände fällt:

Links harrimaniae ssp. gilbertiana fh 1187.58, rechts feeanoukiae fh 1188.32. Beide von der Aussaat 2010/11



LG Walter

Hallo Walter,

tipitopi Zustand Deiner kleinen Vertreter der Utah-Fraktion & interessanter Vergleich: Links Y. gilbertiana - recht feeanoukiae!
Eigentlich gehört rechts daneben noch ein gleichaltriger Sämling der Y. sterilis! Und die Y. feeanoukiaegehört m. E. in die Mitte.

Fritz Erstbeschreibung ist eigentlich kaum hilfreich. Aber ich gehe davon aus, dass - wie man eigentlich auch auch Deinem Vergleichsfoto entnehmen kann, ebenso wie der Vergleich in FH's Erstbeschreibung mit Y. sterilis, einschl. seiner Fotos - auch bezüglich der nachfolgenden Anmerkungen, dass Y. feeanoukiae - neben vielleicht eigenständigen Anpassungen - irgendwo zwischen gilbertiana und sterilis einzuordnen wäre. Und ich bin wohl nicht der Einzige der diesen Verdacht hegt. Und vielleicht sollte zum Vergleich außerdem die Y. avia mit in Betracht gezogen werden.

Die von FH als Y. feeanoukiae benannten (vormals als Wildhybriden firmierenden) Pflanzen sind wohl die nördlichste Vertreter der Serie Harrimaniae. Hier noch mal auszugsweise meine damaligen (erg.) Bemerkungen im Beitrag Yucca 'LZ 2091 spec. Fremont Junction, Sevier Co., Utah 1800m' #10:

Zitat von Juergen B. im Beitrag RE: Yucca 'LZ 2091 spec. Fremont Junction, Sevier Co., Utah 1800m'

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Lz wird übrigens seine Gründe haben, dass er diese Yucca keiner Art zugeordnet hat. Unweit östlich, am San Raffael Swell beginnt das Verbreitungsgebiet der Y. nana (aber das gehört schon zum westlichen Coloradoplateau und nicht mehr zu Great Basin (einer der Kritikpunkte drüben an FH). Fritz Hochstetters Yucca nana fh 1179.39, Muddy Creek (Gorge), Emery Co., UT ist ca. 35 km nordöstlich vom Fremont Junction.
... durch die Lumperei drüben oder die Nichtanerekennung der Y. nana (und auch anderer Taxa) gibt es viele Konfusionen.

Jedenfalls viel weiter nördlich (der Yucca nana), nördlich der Book Cliffs, im Uinta Basin kommt die nicht sterile Y. (harrimaniae ssp.) sterilis vor. Die Y. (harrimaniae ssp.) gilbertiana dann noch weiter nordwestlich, westl der nördl. Wasatch Range bis nach NEV hinein, diese wäre dann wirklich als Charakterat des Great Basin. Das Verbreitungsgebiet der von FH neu beschriebene Y. feeanoukiae liegt wohl zwischen den letztgenannten in den südl. Uinta Mts / nördl. Wasatch Range (vermutlich an warmen Südhängen) und nördl. der Verbreitung der Y. (angustissima ssp.) avia.

Aber ganz so einfach wiederum ist es auch nicht, denn Verbreitungsgebiete der Arten und ökologischen Standortformen überschneiden sich zudem.

Es gibt außerdem bekanntlich beträchtlich Meinungsverschiedenheiten unter den Experten, was genau unterscheidet diese Taxa voneinander unterscheidet und ob diese jeweils gerechtfertigt sind! Man streitet sich und hört einander nicht zu, leider .... Und es ist nicht in der Tat nicht gerade leicht, die Pflanzen zu identifizieren, denn diese sind sehr variabel und es kommen Zwischenformen und Hybriden vor.

Auf jeden Fall sind und bleiben die kleinen Utah-Yuccas ausgesprochen interessant & es besteht durchaus Forschungsbedarf, sowohl Feldforschung, als auch genetische Untersuchungen!

LG Jorge

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Hallo Jürgen

sterilis fehlt mir leider noch, sodass ich keinen direkten Vergleich habe
Es ist eine der wenigen Arten, die ich noch verzweifelt suche.

Ich werde morgen, wenn das Wetter mitspielt noch einige interessante Vergleichsfotos aus dieser Fraktion machen,
wie z.B. avia, LZ aff. avia, LZ Fremont Junktion, und einige neuere spec. Utah von fh (wie üblich ohne Standortangabe, noch nicht mal das County).

LG Walter

Hallo Walter,

mir fehlen sogar noch alle 3, nicht nur die Y. sterilis! Einige Wenige von uns hatten doch auch Pflanzen der Y. sterilis, wenn ich mich nicht irre? Aber ich finde aber nix mehr. Was ist eigentlich aus diesen geworden?????

Auf Deine Vergleichsfotos freue ich mich jetzt schon!

Aber dass wir etwas zum Vergleichen haben, hier einige Fotos & ergänzende Infos:

Yucca sterilis (Neese & S.L.Welsh) S.L. Welsh Utah Fl. ed. 4: 779 2008
Trivialnamen: Sterile Uintah Basin Yucca, Creeping Yucca
Synonyme:
Yucca harrimaniae subsp. sterilis (Neese & S.L.Welsh) Hochstätter, Cactaceae Rev. 1(2): 21 1999
Yucca harrimaniae var. sterilis Neese & S.L.Welsh, Great Basin Naturalist 45: 789 1985
Endemit des Uinta Basin, Uintah County und in angrenzenden Bereichend des Duchesne Co., Utah

zunächst mal ein Foto von Fritz Hochstätter, gezeigt in seinem Forum Hardy desert and other exotic plants und einigen anderen Foren
in seinem Forum u. anderen Foren:

Yucca harrimaniae subsp. sterilis fh 1190.70 UT, © Fritz Hochstetter

Ich habe mal versucht den Standort herauszufinden; fh nennt Sclerocactus wetlandicus subsp. ilseae fh 0700 als mit der fh 1190.70 vergesellschftet, und für diesen wird als Standort angegeben: Duchesne River Shale. Ich habe dann weiter recherchiert, und habe in etwa den Bereich dieser geologischen Formation gefunden:
Duchesne River Shale, östl. Duchesne River, ca. 14 km NW Tabione im Uintah and Ouray Indian Reservat (40.448889, -110.774361)


Yucca sterilis im alten Eudora Street Garden von Panayoti Keleidis, © Panayoti Keleidis


Yucca sterilis, near Roosevelt, Duchesne County, Utah - A wonderful, strange little Yucca ... Panayoti Keleidis in seinem Blog Prairie Break, © Panayoti Keleidis





Und hier auch der Beweis, dass Yucca sterilis nicht steril ist:

Yucca sterilis, Sound of Silence Trail, Dinosaur National Monument, Uintah Co., Utah (40.436490, -109.279050) - das gezeigte und weitere Fotos in Andrey Zharkikh's Flickr Fotostream, © Andrey Zharkikh

SEINET - Southwest Environmental Information Network: Yucca sterilis, Uintah County, Utah, Fotos © Antony (Tony) Frates

Und noch der Link zur Erstbeschreibung der Yucca feeanoukiae spec. nov. Hochstetter;
F. Hochstätter: A new species of Yucca (Agavaceae) from the northwestern United States. Cactus & Co. Vol. 17. S. 74–79. 2013

Sind zwar keine gleichaltrigen Jungpflanzen - aber vielleicht doch hilfreich!

Jetzt brauchen wir noch Samen, aber der seltsame Name "sterilis" für dieses Taxon hat auch damit zu tun, dass - auch wenn sie nicht steril sind - eben nicht jedes Jahr Früchte an den Pflanzen zu finden sind!

LG Jürgen

PS !: So eine Sch... ; gerade bei verlinkten Fotos ist das doch ein absoluter Schmarrn: "Ein in Ihrem Beitrag verwendetes Bild überschreitet die zulässige Breite / Höhe die vom Administrator des Forums festgelegt wurde" - Also Administrator das ist echt MIST - sieht außerdem blöd aus und bedarf der Änderung!!!


PS nun doch schon wieder zu lange recherchiert!

Übrigens der Name Duchesne (County, River) stammt von den Ute-Indianern: "doo-shane" und das heißt "Dunkler Canyon"

Hallo Jürgen

danke für die vielen schönen Bilder von Panayoti, die kannte ich noch gar nicht !

Da hier mehrfach die Ortsbezeichnung Duchesne-County gefallen ist, ist mir sofort wieder meine Y. harrimaniae Duchesne Co. von Hans Graf eingefallen.
Die passt ziemlich genau in diese Ecke und wir waren vor 2 Jahren alle der Meinung, dass es gilbertiana ist. Hier noch einmal der aktuelle Stand
meines ausgepflanzten Exemplars:

direkt nach dem Auspflanzen in einem Bereich, der im Winter überdacht ist:


am Ende des 2. Jahres sehr kräftig gewachsen:


nach dem letzten nass-milden Winter trotz Überdachung nur noch ein Schatten ihrer selbst:


Sie hat sich auch bis jetzt noch nicht nennenswert erholt und fängt durch das nasskalte Wetter schon wieder an zu verpilzen
Ich werde sie heute vorsichtig aus dem Beet nehmen und im Topf wieder aufpäppeln.
Soviel zum Thema "Freilandhaltung" von Utah-Yuccas. Das Thema ist für mich beendet.

LG Walter

Hallo Walter,

danke für die Fotos. Eine wirklich wunderschöne kleine Pflanze, wie die meisten kleinen Utah-Yuccas! Mist dass es auch mit winterlicher Überdachung nicht so richtig funzt! Was nicht passt ist unser Mistwetter!

Aber vielleicht gelingt es trotzdem eimal Pflanzen zur Blüte zu bringen um diese dann kleine Y. fil.-flacc. Formen zu kreuzen für die notwendige Toleranz für unser Klima!
Vielleicht hilft auch Ganzjahreskultur mit Überdachung. Oder man müsste drüben jemand überzeugen, sich die Mühe zu machen für uns vitalen Pollen in ausreichender Menge zu sammeln und uns zuzuschicken!

LG Jürgen

Hallo Jürgen

soweit denke ich noch gar nicht :-//

Habe eben gerade diese Duchene-Yucca aus dem Beet geholt und getopft:
zum Glück war das Substrat sehr locker und die beiden Pfahlwurzeln sind noch nicht besonders tief gegangen und völlig heil geblieben



Nach dem Entfernen der alten Blätter ist nicht mehr viel übrig geblieben.
In der Mitte sieht man noch schön den alten Stumpf des abgestorbenen Kopfes vom 2. Bild.
Links die beiden neuen Köpfe vom letzten Jahr und rechts der kleine neue Trieb von diesem Jahr.
Sie kämpft also schon seit 2 Jahren ums nackte Überleben. Der erste trocken-kalte Winter mit -23° hatte ihr fast nichts ausgemacht.

Jetzt heißt es Daumen drücken, dass sie sich im Topf wieder erholt.
LG Walter

Hallo,

die gesamte Utah-Fraktion gilt als heikel, die kommen mehr oder weniger alle nicht mit unseren atlantisch geprägten Wintern zurecht.
Die Yucca harrimaniae-Gruppe macht da keine Ausnahme, im Gegenteil, die sind besonders heikel.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass die im ersten Jahr der Überwinterung noch ganz gut über den Winter kommen und beim zweiten bzw. nach dem
Winter machen sie dann die Grätsche. Möglicherweise liegt das an der Pfahlwurzel, die bekommt dann eher kontakt zu feuchten Erdschichten,
trotz Abdeckung. Möglicherweise ist allerdings die Lz 2036 noch die Herkunft, die am Besten damit klar kommt. Eine Y. feeanoukiae hat bei mir jedenfalls
in diesem Frühjahr das Weiterleben strickt verweigert.
Das gegenwärtige Wetter bietet allerdings genau die Bedingungen, die einen vernünftigen Abschluß der Pflanzen verunmöglichen. Warten wir mal ab.
Hier mal ein kleines Potpourri: