Ich dokumentiere heute hier einmal eine merkwürdige Geschichte einer großen Y.Faxoniana. Vielleicht für den ein oder anderen neu und gut zu wissen.
Ich habe die Faxoniana vor 3 Jahren aus Portugal erhalten. Das war irgendwann im Februar 2012. Im März folgten dann die ersten sonnigen Tage und die Faxo stand noch wie ich sie erhalten hatte, in einem großen Kübel. Nur wenige Tage in der Sonne, traute ich meinen Augen nicht, die Yucca hatte einen heftigen Sonnenbrand. Dies trifft m.E. nur auf Pflanzen zu, die entweder artbedingt eine gewisse Eingewöhnungszeit zur Sonnenverträglichkeit benötigen, wie z.B. bei Palmen der Klassiker CYCAS oder es handelt sich um eine Ware, die irgendwo beim Händler ein dunkles Dasein fristete. Jedenfalls hätte ich das bei einer Yucca nie erwartet. Soweit, sogut... es dauerte ein paar Monate, bis die Faxoniana wieder ein paar neue Blätter nachgelegt hatte und sie sah auch wieder völlig gesund aus. Im Frühjahr 2012 wurde sie dann ausgepflanzt. Bereits im Juli folgte dann der nächste Schock und das mitten im Hochsommer. Ich weiss, das klingt jetzt erst einmal unglaublich... Als ich an der Yucca vorbei ging, hörte ich ein Geräusch was man auch als Knistern beschreiben könnte. Jedenfalls deutlich hörbar. Es dauerte einen Moment, bis ich das Geräusch erst einmal orten konnte. Es kam direkt aus dem Stamm der Faxoniana. Es war sehr heiss an diesem Tag und am Stammansatz direkt am Boden trat eine dunkle Flüssigkeit aus. Der Stamm hat regelrecht gekocht. Niemals zuvor habe ich etwas ähnliches dieser Art gelesen oder davon gehört. Ein Wüstenbewohner verbrennt in Deutschland? Ich habe keine Erklärung hierfür... vielleicht jemand von Euch?
Danach habe ich den Stamm bei starker Sonne mit einem Yutesack geschützt. Aber man sah schon im Ansatz, dass wohl alles vergebens sein dürfte, denn es bildeten sich mehr und mehr Risse in der Stammrinde. Irgendwann im letzten Jahr ist dann ein breiteres Stück der Rinde abgefallen. Nun konnte die Feuchtigkeit ungehindert eindringen... und dies bedeutete dann auch das Ende der Faxoniana.
Ein paar Bilder dazu:
selbst jetzt, wo der Stamm völlig abgefault ist, schiebt die Yucca noch neue Blätter. Woher sie die Energie dafür holt ist mir ein Rätsel. Übermorgen werde ich sie dann entsorgen und ich bin um eine bittere Erfahrung reicher geworden. Aber was solls... auch Misserfolge gehören zu unserem Hobby.
Glücklicherweise gibt es aber auch positives zu berichten... Y. rigida scheint dieser super Sommer sehr zu gefallen. Sie schiebt gerade viele neue Blätter in der typischen "Rigidafarbe".
Und bei dieser noch unbestimmten Yucca (vielleicht auch eine Rigida) bildet sich Dank der intensiven Sonne, auch ein weiterer Kopf. Habe sie im Kübel in der vollen Sonne stehen.
nochmal aus einer anderen Perspektive
Und nun habe ich noch mal eine Frage an die Experten. Diese Yucca (rechts unten) habe ich vor 3 jahren mal von privat gekauft. Damals hat sie geblüht und im vorigen Jahr stagniert. Es sollte eine Thompsoniana sein. Jetzt legt sie erstmals wieder zu. Drei der vier Köpfe treiben wieder neu aus. Aber wenn ich die kräftige Farbe betrachte, habe ich Zweifel, ob es sich da um eine Thompsoniana handelt. Mich würde Eure Meinung hierzu einmal interessieren
und noch schnell ein paar sommerliche Eindrücke ...mal keine Yuccas
Mein erster Ausblick früh morgens...
...für die heißen Tage etwas zum abkühlen
...auch Abends bin ich gerne von Exoten umgeben.
Nun habe ich aber wirklich genug geschrieben und gezeigt wollte mich auch gerne hier wieder einmal melden.
die gezeigte Yucca auf dem 6. Foto ist nach meiner Einschätzung eine thompsoniana, die mehrköpfige ebenfalls. Deine Faxo wird noch einige intakte Leitbahnen haben, so dass der Kopf noch versorgt wird. Der Händler scheint sie nicht gerade fachgerecht gelagert zu haben. Welcher Art die Vorschädigung war, darüber kann nur spekuliert werden.
Glückauf Horst
Verwurzelt im Ruhrgebiet, dort wo andere Urlaub machen!
Hallo Horst, vielen Dank für Deine Einschätzung. Ich habe nur etwas daran gezweifelt, weil die Farbe recht intensiv ins blau geht und auch die Blattlänge der neuen Blätter schon jetzt deutlich länger ist, als es die Altblätter waren. Aber vielleicht wird sie jetzt ausgepflanzt besser versorgt. Beim Vorbesitzer wurde sie Indoor überwintert. Meine beiden anderen Thompsonianas sind grüne Varianten und so kann ich sie schlecht vergleichen.
Hallo Klaus, schade um die tolle `Faxo`! Aber entsorgen würde ich sie noch nicht, evtl. kannst Du den `intakten Kopf`absägen, in einen Kübel pflanzen und hoffen, dass sie sich wieder berappelt spich bewurzelt. Es hat sich hier schon öfters gezeigt, dass man an den großen Yucca faxoniana`s nur wenige Jahre freude hat... Deine ist leider nur ein weiteres trauriges Beispiel. Alle anderen Bilder sind toll! Danke fürs Zeigen! Rückschläge gehören einfach dazu, trags mit Fassung und ziehe irgenwas positves raus... z.B. es gibt Platz für was `Neues`... LG Hardy
Ist es eigentlich normal, dass der Stamm einer Faxo auf Druck etwas nachgibt oder muss er sich wie Holz anfühlen? Der meiner Faxo tut Ersteres und sie schiebt auch dennoch fleißig ihre Blätter weiter.
Exzentriker sind gesünder, weil sie glücklicher sind.
Hallo Hardy, Dein Ratschlag, den Stamm vielleicht oberhalb abzutrennen um sie neu zu bewurzeln ist an sich schon richtig, doch in diesem Fall ist der komplette Stamm nur noch "Mehl". Unter der Rinde eine bröselige Faserstruktur und darunter ein trockener mehliger Staub ohne feste Substanz. Gut gemeint und wäre Deinem Rat gefolgt, wenn das anders ausgesehen hätte, aber für diese Yucca gab es wohl schon vor einem Jahr keine Rettung mehr, denn ich wüßte nicht, wie ich den Stamm dauerhaft über Jahre vor Feuchgtigkeit hätte schützen sollen.
Aber eine gesunde Faxoniana ist mir noch geblieben. Die habe ich jetzt im 5. Jahr. Sie macht keinerlei Probleme und diese habe ich die letzten beiden Winter nicht einmal gegen Nässe geschützt...
Hallo Thomas, ja das kann nur ein Gährungsprozess gewesen sein. Ich erkläre mir das so, dass reichlich Feuchtigkeit und Fäulnis im inneren der Stammes schon weit vorher vorhanden war. Durch die Hitze von außen haben sich dann Gase gebildet (Gährung) und der Innendruck hat zur Rissbildung geführt (meine Theorie). Es hatte sich jedenfalls "urig" angehört. :-)
Hallo Bert, normalerweise füht sich der Stamm einer Faxoniana schon sehr fest an (vergleichbar mit Holz), vorausgesetzt sie hat schon eine stattliche Stammdicke. Ich möchte Dir jetzt keine Ängste einreden, aber mir persönlich wäre ein Stamm einer Faxoniana, der etwa auf Daumendruck nachgibt, neu. Aber vielleicht kann der ein oder andere Leser noch etwas dazu schreiben.
Jetzt hätte ich an Euch noch ein paar kurze Fragen in einer anderen Sache...
Vor etwa 3 Wochen hatte meine y. linearifolia geblüht.
ein paar Tage nach diesem Foto habe ich die Blüte dann abgeschnitten. Heute zeigen sich schon neue Triebe und wenn ich mich nicht täusche, sind es 4-5 Stück.
Meine Fragen: Haben die Triebe vor dem Winter noch ausreichend Zeit sich einigermaßen ausreichend zu etablieren (Die Yucca ist ausgepflanzt)? Ist es üblich, dass eine y. linearifolia so kurz nach der Blüte gleich wieder neue Triebe nachschiebt?
Würden sich vielleicht zwei Triebe vollständig entwickeln, wäre ich ja schon sehr zufrieden. Sorry, wenn das vom Thema Faxoniana abweicht aber wollte kein neues Thread desshalb eröffnen.
die Y. linearifolia steht aber gut im Saft, Neutriebe in so kurzer Zeit nach der Blüte ist schon enorm. Ich würde den stärksten Trieb stehen lassen und die anderen 4 Triebe mit einem Messer ausbeitzen. Das muss dann noch ein paar Male wiederholt werden und das wächst sich total raus. Auf jeden Fall muss der Kopf ab Herbst gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Der abgeschnittene Blütenstand ist eine Eintrittspforte für Fäulnis.
Glückauf Horst
Verwurzelt im Ruhrgebiet, dort wo andere Urlaub machen!
YUCCA & more
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08.08.2015 18:38
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