Hallo,

vor ein paar Tagen habe ich an einer meiner Yuccas merkwürdige Flecken entdeckt. Was mich jetzt ein wenig beunruhigt, da ich die in der Form noch nie gesehen habe. Vielleicht ist es nur eine beginnende Pilzinfektion oder Saugschäden (z.B. von den blöden Thripsen) die jetzt zum Vorschein kommen. Mir kam aber außerdem dieser Virus-Gedanke.
Gleich vorweg. Die Virus-Hysterie habe ich schon mal bei den Cannas durchgemacht und vermutlich Pflanzen entsorgt, die gar keinen Virus hatten, sondern nur Mangelerscheinungen, weil alle gleich "VIRUS!!!" geschrien hatten. Deshalb werde ich auf keinen Fall überstürzt handeln, falls einige gleich "VIRUS, SOFORT VERNICHTEN!!!" brüllen sollten!
Ich habe außerdem mit Bildern die Thomas und Sascha mal gezeigt hatten verglichen. Das sieht schon noch etwas anders aus. Die gezeigten Virus-Pflanzen haben größere, flächigere und länglichere Flecken. Bei meiner Yucca sind es nur kleine Pünktchen. Zudem sind bei meiner Pflanze nur die untersten Blätter befallen, bei den Virus-Pflanzen vor allem auch neuere Blätter und der Speer. Ob die Blattunterseite diese Flecken hat weiß ich jetzt gar nicht. Da muss ich noch mal nachsehen.

Hier noch mal die Bilder zum Vergleich die ich meine:
http://i232.photobucket.com/albums/ee302...rbst2008431.jpg
http://i19.photobucket.com/albums/b183/S...zpsda442ac6.jpg
http://i19.photobucket.com/albums/b183/S...zpsa7d89e4f.jpg
http://i19.photobucket.com/albums/b183/S...zps4a9dd286.jpg

Wie gesagt, sind mir diese Flecken erst vor ein paar Tagen aufgefallen. Die sind also max. seit 2 Wochen vorhanden. Auf Bildern die ich Mitte/Ende Juli gemacht habe ist noch nichts zu sehen.
Nur noch mal ein paar Fakten. Die Pflanze habe ich seit 2011 und ist seit 2012 ausgepflanzt. Vorher habe ich diese Symptome noch nie beobachten können. Nur die üblichen Blattflecken. Wenn, wo sollte der Virus plötzlich herkommen? Andere Yuccas zeigen diese Flecken nicht. Die Pflanze stammt ursprünglich von Hans Graf, der sie vermutlich auch ausgesät hat (als Y. filamentosa ssp. concava Samen aus NL erhalten). Es ist also keine vegetativ vermehrte Pflanzen die einen eventuellen Virus schon von vornherein gehabt haben könnte.

So, hier nun die Pflanze.




Ich würde euch also mal um eure Einschätzung bitten!

Noch eine Frage zum Schluss. Wie verhalten sich eigentlich diese virusinfizierten Yuccas? Sind diese im Wachstum beeinträchtigt, kümmern sie, gehen sie sein? Oder ist das nur eine rein optische Sache, wie bei anderen virusinfizierten Pflanzen (z.B. Abutilon)?

Hi Mirko,

ich nehme an primär Saugschäden. Aber im Gefolge kann es Pilz oder auch Virusinfektionen geben.
Auch unsere Spezies kann Virusinfektionen ausheilen oder sich arrangieren. Pflanzen haben ebenfalls Möglichkeiten sich gegen Schädlinge und Infektionen zu wehren und diese zu bezwingen. Einach cool bleiben!

Ist das Deine Yucca filamentosa ssp. concava, 'Silberhauch' oder 'Silver Breeze' genannt?

Wenn ich mir so die Blätter, besonders aber den Blattrand anschaue, kommte mir eine Hybridisierung mit Y. gloriosa in den Sinn, denn beide kommen ja insbesondere im Strandbereich gemeinsam vor.

Hello Mirko,

I have seen this before, and as Jürgen write it can be a virus or a bacteria. This can have been a disease which were triggered by any nutritional deficiencies, especially of the soil is water-locked, has a high PH or it's cold. It could be lack of sulphur, iron or manganese. This illness usually only occur on the Eastern Yucca species, Yucca gloriosa (The "real" wide leafed form, not so often on the "glorifolia-like forms"), Yucca recurvifolia (not so often), Yucca filamentosa and Yucca flaccida, and hybrids with genes from either of those.

I have noticed this phenomenon when we have a cold wet spring or a very wet fall as the temperature drops the plant can't absorb enough nutrients like the three I mention above. The problem can occur because a lot of fertilizer do not have any Sulphur, iron or manganese in it, and as there are less Sulphur in the air, this nutrient could eventually be too low in the soil, if the sulphur is too low (or if the PH is too high) the plant can have problems absorbing iron.

I have never seen this phenomenon in any of my potted plants, which is watered with fertilizer every time they are watered (= almost every day in the greenhouses). I use a dosatron mixer with "Tomato fertilizer" set at 200:1 - sometimes a little more up to 100:1, if I notice that the leaf color isn't optimal in color. Another problem can also occur if Sulphur is lacking, then the plants can also more easy get fungus-illnesses.

Ooh yes, it can also be because of a herbicide which have caused the plant to be able to absorb any necessary nutrients like those mentioned above.

If the plant is well feed, the problem will usually disappear after some time, but the already affected leaves will unfortunately not be healed, so they can be cut of eventually - REMEMBER to clean your scissors very well with alcohol, so you do not transport any horrible fungus/virus/bacteria, which might have found it's way into the weakened leaves, into a healthy yucca!. Yes, I know, I am hysteric with cleaning my sears, and I do never cut any leaves, until I have cleaned the scissors with alcohol - "better to be safe than sorry".



Have a nice day.

Benny

Hello Sascha,

How do you make the "Schachtelhalmextrakt"? We have MANY "Schachtelhalme" in the garden, they are more than a nuisance, but if they could come in good use somehow, we might be able to cope them better :-).

Best wishes

Benny

Hello Sascha,

Great, thanks. And it's super easy, I will brew some evil poison, and try it.

Benny

Hallo zusammen!

Ok, also tendiert ihr eher zum Pilz. Das beruhigt mich ein wenig. Obwohl der natürlich auch Mist ist. Danke für eure Einschätzung!

Das mit dem Schachtelhalm Extrakt werde ich nächstes Jahr auch mal probieren. Bei Yuccas hatte ich sowas immer nicht für nötig gehalten. Aber wenn es was gegen den Pilz bringen sollte, umso besser.

Hier noch mal zwei Detailbilder. Anhand dessen würde ich jetzt auch sagen es ist ein Blattpilz, da es diese typischen runden Flecken sind, die sich wahrscheinlich nach außen hin ausbreiten werden.




Ja Jürgen, es ist die "Silver Breeze". Darum wäre es besonders schade. Obwohl die "Silver Breeze" schon immer ein leichtes Pilzproblem hatte. Ich denke inzwischen auch das sie was mit Y. gloriosa zu tun hat. Mein Verdacht ging ja schon immer in Richtung "xfloribunda" bzw. diese typischen Gloriosa-Hybriden. Wenn man sich die Blattrosette und eben diesen Rand ansieht, sieht es einer Y. gloriosa schon etwas ähnlich. Nur eben blauer und mit schmaleren Blättern. Auch die Blattspitzen sind typisch bugförmig und eher etwas stumpfer, wie bei Y. gloriosa. Die "xfloribundas" haben viel länger ausgezogene Blattspitzen.

Hier noch mal die komplette Pflanze.

Hi Mirko,

auf dem Foto Deiner kompletten "Silver Breeze" sieht's gar nicht so schlimm aus! Eigentlich eine besonders Hübsche.

Kreuzungen von Y. filamentosa ssp. concava und Y. gloriosa, die gemeinsam im Bereich der Küstendünen wachsen, werden eigentlich nur ausgesprochen selten beobachtet, vermutlich wegen der normalerweise späteren Blütezeit der Y. gloriosa, was man auf Standortfotos auch sehen kann. Häufiger kommt es dagegen zur Hybridisierung von Y. aloifolia mit Y. gloriosa deren Blütenzeiten sich überschneiden. Mutterpflanzen dürften Y. aloifolia sein, da dann wohl die adulten Motten des aktuellen Jahrganges bereits von der Bildfläche verschwunden sind, Y. aloifolia hingegen kann auch durch andere Bestäubern befruchtet werden, habe neulich eine Studie gelesen, das es Honigbienen sein sollen (muss bei Gelegenheit mal danach suchen). Aber vielleicht gibt es unter diesen Hybriden früher blühenden Individuen wo es möglich wäre oder es kann auch durch ungewöhnliche Witterungsbedingen der Fall eintreten, dass die Yuccablüte und die Entwicklung der Yuccamotten durch kalte Witterung sich verspäten, es aber danach heiß genug ist, dass die Blüte der Y. gloriosa etwas früher beginnt. Wie heißt es doch: "Nichts ist unmöglich!"

Es wäre wirklich mal interessant, die genaue Herkunft dieser Samen in Erfahrung zu bringen ... vielleicht bis zur Standortherkunft!

Ich denke mal, dass irgendwelche saugenden Insekten, vielleicht Deine angesprochenen "blöden Thripse" der Ausgangspunkt (die Einstichstellen in der Mitte) für einen Pilzbefall.

Im Zusammenhang mit mit punktförmig ausbreitenden Infektionen kann ich mich erinnern, es ist schon einige Zeit her, noch vor dem Mauerfall meine ich, da hatte ein Waldeigentümer aus dem Bayrischen Wald aufgrund der massiven Schäden - mit auffällig punktförmig beginnenden Nekrosen - an seinen Bäumen selbst eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Im Ergebnis stellte sich dann heraus, dass im Zusammenhang mit dem seinerzeit viel diskutierten sauren Regen, Aluminium in die Blattstruktur eingelagert wurde, von dem die punkt- bzw. kreisförmigen Schäden ausgingen. Als weiterer maßgeblicher Faktor kam hinzu, dass in der Nähe eine Radarstation zur Überwachung der Grenze zur damaligen Tschechoslowakei (Ostblock) betrieben wurde und in diesem Zusammenspiel von Alu & Radarstrahlung kleine punktuelle Verbrennungen des Blattgewebes erfolgten, die in der Folge Eingangspforte für Infektionen waren. Es ist leider aber mindestens 25 Jahre her und ich kann mich leider nicht an Details und die Quelle erinnern. Schätze das steht vermutlich nicht im Netz. Vielleicht aber gibt aber auch es ähnliche Mikrowelleneffekte beientsprechender Boenchemie in der Nähe von Handyfunkmasten?

Aber könnte es auch der Fall sein, dass der Grundwasserspiegel in Deinem Garten vielleicht ziemlich hoch ansteht, und eventuell deshalb Probleme entstehen?

Auf jeden Fall cool bleiben und weiter beobachten!

Bei mir war die "Rosemarie" (und einige andere Yükkchen) nach den schnee- und eisreichen Wintern vor ein paar Jahren so ein Kandidat! Scheinbar hatten im noch zarten noch nicht besonnten Bereich des Blattneutrieben auch irgend welche saugenden Insekten ihr Unwesen getrieben, und in der Folge gab es streifenförmige Verfärbungen bzw. Aufhellungen der austreibenden Blätter, kann gut sein, dass es Viren waren und diese wiederum Ausgangspunkt für einen Kolateralbefall. Mal sehen ob ich Fotos davon finde. Aktuell sieht meine "Rosi" jedenfalls wieder intakt aus.



LG Jürgen