Hallo zusammen
Der Alljährliche Winterschutz hat wieder einmal begonnen. Wie ich @Ulrich vor ein paar Monaten versprochen hatte, stelle ich mein Winterschutzsystem nochmals hier im Bild vor.

Die ultimative Schutzmethode wird es nie geben und jeder muss für sich individuell nach Region, bereitwilliger Aufwand und Lagermöglichkeiten, seinen optimale Schutzmethode selber finden.
In meinem Fall muss ich jedes Jahr 2 Bauten von 3,5 und 4,5m Höhe erstellen. Um diese Bauten auch alleine aufzustellen und die Bauteile in dieser Höhe auch ohne Akkuschrauber sicher und fest zu befestigen, habe ich mir eine Art Stecksystem einfallen lassen. Mein Job als Konstrukteur ist mir vielleicht hier auch etwas entgegengekommen :-). Jedenfalls hat sich die Methode in den vergangenen Jahren bestens bewährt.
Hier mal kurz die Vor und Nachteile dieser Bauweise.

Nachteile:
Die Bauweise erfordert schon einiges an Vorarbeiten, bis mal alle Teile passgerecht angefertigt hat.
Die Teile müssen genau verbohrt sein, damit man auf Schrauben oder Nägel völlig verzichten kann.
Ausreichend Lagerraum muss vorhanden sein.
Der Lagerraum von sämtlichen Styroporplatten ist schon beträchtlich.
Die Bauhölzer, einschließlich der Metallteile ist auch schon ein Kostenfaktor.

Vorteile
Die Bauten lassen sich später ohne großen Aufwand alleine errichten.
Alle Teile werden nur noch eingesteckt und mit Flügelmuttern befestigt. Kein Bohren oder Schrauben mehr erforderlich.
6cm Styroporplatten halten auch große Bauten mit minimalem Aufwand warm. Selbst bei Temperaturen jenseits der Minus 15° bleibt es innerhalb des Raumes weitgehend frostfrei.
Der Stand ist absolut stabil. Bisher konnte ich auch bei stärkeren Stürmen auf Spannseile komplett verzichten.

Hier im Bild sieht man den Stützbalken mit einem Metallschuh. Dieser Schuh hat einen ca 30cm Matallzapfen (der eigentlich zum einbetonieren gedacht ist). Dieser wird in ein Rohr, welches einbetoniert wurde, geschoben.
Waagrecht sind Stockschrauben verschraubt. Wer sie nicht kennt, das sind Schrauben, die halb Holzgewinde und halb metrisches Gewinde haben. Die Latte neben dem Stützbalken hält später die Styroporplatten.





Oben werden die Rahmenhölzer eingehängt und mit Flügelmuttern verschraubt. Jetzt steht das Gerüst bereits sehr stabil.



Und so sehen dann die Grundgerüste aus. Die Aufstellzeit für die drei Bauten dauerte etwa 4,5 Stunden.
Butia-Schutz... hier finden auch noch eine Rostrata, ein Olivenbaum und ein paar kleinere Pflanzen ihren Platz.



4,5m Trachy-Schutzbau. Sehrt angenehm, wenn man oben nichts mehr schrauben muss...



Ein kleinerer Schutz für die Humilis...



Aber auch bei den Yuccas hat sich schon etwas getan, was den Winterschutz anbelangt.



und zum Schluß noch ein letztes Update der Y. linerarifolia.
Der Neuaustrieb hat sich noch gut entwickelt. Vier Triebe schieben stark, die drei anderen etwas schwächer. Bin echt einmal gespannt auf die weitere Entwicklung.
Sie wird kommende Woche winterfest gemacht. Soviel für den Moment...



viele Grüße,
Klaus

Hallo Klaus!
Nicht nur optisch ein Hingucker, sondern auch konstruktiv sehr gelungen Deine "Palmenunterkünfte". Das da nichts schiefgeht beim Überwintern ist ja wohl klar, der Aufwand allerdings ist auch beträchtlich. Bei der Vielzahl meiner ausgepflanzten Palmen (17 Stück) Bananen (4 Stöcke, M.basjoo, M. sikkimensis, Musella lasiocarpa) Gunnera und zahlreiche Yucca. Beihnahe übersehen hätte ich da noch den Australischen Baumfarn Dicksonia antarctica. Daher mein Motto: minimalistisch aber zweckmäßig, sprich; kräftig mit Laub mulchen und mit dickem Geoflies einpacken, bzw. die Yucca werden großteils nur überdacht.
Zum Schluß bleibt immer noch die Hoffnung auf einen milden Winter.
Liebe Grüße
Ulrich

Hallo Ulrich,
das kann ich gut nachvollziehen und ich denke, die meisten scheuen den Aufwand.
Die Pflanzenauswahl sollte schon gut überlegt sein und zwischen einer Trachy und einer Butia liegen Welten, was die tolerierbaren Temperaturen anbelangt.
Ab minus 5-6°C wird es für die Butia schon kritisch und hat sie erst mal einen Schaden davon getragen, würde es einige Jahre dauern, bis sie sich wieder einigermaßen davon erholt hätte.
Nur aus diesem Grund habe ich dann diesen Schutz erstellt, damit ich wenigstens ein paar Jahre Freude an der Butia habe.

Frage: Überwinterst du deine Dicksonia ausgepflanzt?
Eine Bekannte von mir tut das auch seit ein paar Jahren erfolgreich. Allerdings auch mit Styropor.

Ich für meinen Teil räume meine im Winter ein, schneide im Frühjahr die eingetrockneten Wedel ab und setzt sie Mitte Mai wieder nach draußen. Ich habe den Farn jetzt im neunten Jahr und es scheint so, als fühle er sich auch in unseren Breiten recht wohl.



Ok Ulrich, wäre schön, wenn auch dieser Winter wieder mild verlaufen würde. Hoffen wir einfach einmal darauf ;-)

viele Grüße,
Klaus

Servus Klaus!
Spät, aber doch eine Antwort auf Deine Frage bezüglich Baumfarn. Habe vor 4 Jahren im Baumarkt so ein Teil gekauft (50% Rabatt - sah etwas traurig aus). Dabei war das Ganze kein Einzelstamm, sondern ein Horst aus dem dann durch Teilung 3 Pflanzen entstanden. Eine dieser Pflanzen setzte ich direckt in den Garten, wo sie sich recht gut entwickelt hat. Natürlich haben sich die getopften Dicksonia antarctica schneller entwickelt - sie behalten über den Winter ja alle Blätter, aber der ausgepflanzte Baumfarn ist eben etwas besonderes. Da nun ja die Größe (ca. 30cm Stamm) bei jedem Winterschutz das entscheidende Detail ist, ist der Schutz nicht allzu aufwändig. Die Pflanze wird mit trockenem Laub angehäuft (unter und über die Farnwedel), und das Ganze mit einem dicken Geoflies vor Wind und Nässe geschützt. Hat jetzt 3 Winter geklappt, meist mit teiweisem Blattverlust. Dadurch wächst er auch langsamer als die Topfpflanzen. Einige Jahre wird es so noch funktionieren. Bei einer Größe wie sie Dein wunderschöner Baumfarn hat sieht die Sache allerdings schon anders aus, da ist Deine Methode wohl das geeignetere Mittel zur Überwinterung.
Beste Grüße
Ulrich
Das Bild zeigt meinen Baumfarn 2014

Hallo Leute nichts einfacher als eine Dicksonia überwintern, ich schneide wenn Frößte angesagt sind die Wedel ab umwickel ein dünnes Vließ, ein selbstregelndes Heizkabel darüber nochmals Vließ u. darüber Noppenfolie dicke Noppe. Das alles bleibt oben offen um das der Stamm auch übern Winter Wasser vom Regen bekommt u. wird bei Frost geschlossen. Das Heizkabel wird natürlich nur unter -5 Grad eingeschaltet. Hier meiner seit Jahren ausgepflanzt

Hallo,

ich habe es mit dem Winterschutz noch nicht so eilig, muss aber dieses Jahr mehr schützen. Da setze ich auf die Regenfassdeckeltechnik von Thomas. Doch woher die Deckel (ohne Fass) bekommen? Als einzige Bezugsquelle habe ich den Dehner-Gartenmarkt ausfindig gemacht, allerdings Selbstabholung. Das Stück kostet stolze 10 €.

Hallo Roland,
günstig sind die Deckel nicht. Man muss auch bedenken, dass zur Herstellung eine Form benötigt wird und die Kosten dafür übersteigen locker mal die 10000€.
Versuche es doch mal über Ebay-Kleinanzeigen, dort stehen immer mal welche drin. Inkl. Versand geht aber auch das wohl kaum unter 10€.

v.G. Klaus

Hallo Klaus,

klar sind die nicht billig, dazu kommen noch je vier Tomatenstäbe mit 1,80 €. Aber wenn ich den Wert (ideellen) der Pflanzen bedenke und die hoffentliche Langlebigkeit der Schutzvorrichtung, ist das schon oK. Die Deckel kann man bis ca. 125 cm hochstellen. Auch der Aufbau geht schnell. Da haben meine Pflanzen noch einige Jahre Zeit. Es sei denn, der vergangene yuccafreundliche Sommer wiederholt sich in den nächsten Jahren.

Hallo Roland,
ich finde diese Deckel auch sehr praktisch. Schon zu den Anfängen meines Hobbys habe ich sie für kleinere Palmen benutzt.
Bei einigen Yuccas verwende ich diese auch als Regen, bzw Schneeschutz. Habe sie auf Rundhölzern befestigt und diese Hölzer schiebe ich in ein eingelassenes PVC-Rohr. So werden keine Wurzeln beschädigt und ich muss nicht jedes Jahr den großen Hammer suchen :-). Verschraubt sind die Deckel auch mit Stockschraube. Flügelmutter drauf und fertig.
Trotz des Risokos, dass deine Yuccas schnell wachsen, wünsche ich dir und deinen Yuccas einen ähnlich guten Yuccasommer.



viele Grüße,
Klaus