Ich habe folgende Agaven: A. striata nana, A. parryi, A. americana und A. deserti nach langsamer Gewöhnung an die Sonne ab April ins Freie gestellt. Die Rosettendurchmesser liegen zwischen 10cm und 15cm. In der Sommersonne verfärbten sich die Blätter von A. striata und A. parryi in Richtung violett, wurden weich und rollten sich ein. Die A. americana und A. desreti zeigten dies nicht. Nachdem ich die beiden erstgenannten in den Schatten gestellt habe, wurden sie wieder grün, die Blätter entrollten sich und waren wieder hart. Wieder zuück in die Sonne.....das gleiche Resultat. Jetzt frage ich mich, wie die Pflanzen es in Mexiko schaffen, wenn sie die Sonne in Hamburg nicht vertragen. Hat jemand eine Erklärung?

Beste Grüsse
Helmut

Hallo Thomas,
ich habe die Pflanzen seit etwa zwei Jahren, im letzten Jahr waren sie auch draussen, haben allerdings nur die Nachmittagssonne gesehen. Bilder vom schlechten Zustand der Pflanzen habe ich leider nicht, und die jetzige Herbstsonne wird gut vertragen. Ich weiss nicht, ob die Pflanzen sich bei Wurzelschäden so schnell wieder erholt hätten,nachdem sie schattig gestellt wurden. Es ist wohl so, wie du sagst, dass es an der Gewächshauskultur liegt. Allerdings sind die anderen beiden Agaven vom gleichen Händler, vermutlich mit gleicher "Kindheit". Vielen Dank für deine Antwort.

Beste Grüsse
Helmut

Hallo Helmut

mit "Stressreaktion" hat Thomas völlig recht.
A. striata nana ist eine Zicke, wenn sie direktes Sonnenlicht abbekommt. Meine steht ganzjährig an einer leicht beschatteten Stelle im Gewächshaus.
Durch meine Homepage habe ich schon mehrere Anfragen von anderen Besitzern bekommen, die die gleichen Probleme hatten.
Ähnlich ist es bei A. stricta nana, die steht zur Erholung momentan sogar unter dem Gewächshaustisch.
Bei A. parryi wundert es mich etwas, aber wenn du von 15cm Durchmesser und "grün" schreibst, ist es noch eine sehr junge Pflanze,
möglicherweise eine "schnelle" Gewächshausanzucht, die noch nicht den typischen grauen "Belag" gebildet hat, der ihr als Sonnenschutz dient.
Agavensämlinge in der Natur wachsen meist an beschatteten Stellen auf, wo ihnen in jungen Jahren Bäume, Sträucher, Gräser oder Felsen einen Sonnenschutz bieten.
Man sollte nicht dem Trugschluss unterliegen, dass Jungpflanzen unsere "schwache" Sonne problemlos verkraften.
Bei mir stehen die kleinen Sämlinge so, dass sie nur die Vormittagssonne abbekommen, schon die Einjährigen.
Wie/wo überwinterst du deine Agaven? Auch ein dunkleres Winterquartier evtl. mit künstlicher Beleuchtung schwächt die Pflanzen
und macht sie gegen Sonnenbestrahlung empfindlich, besonders im Frühjahr.

LG Walter

Hallo Walter,

vielen dank für deine Antwort. Die A. striata nana steht nun schattig und ist wieder so grün wie vor der Sonneneinstrahlung. Ich überwintere alle Agaven im Treppenhaus bei ca. 12°C bei monatlicher mässiger Wassergabe(100ml). Das mit der A. parryi wundert mich deshalb, weil die A. deserti und A. americana beim Erwerb auch etwa gleich gross waren. Richtig gewachsen ist nur die A. americana. Aber die beiden anderen zeigen keinerlei Probleme. mit der Sonne. Bei der A. parryi scheidet auch Zufall aus weil ich sie nach der ersten "Schattenkur" wieder in die Sonne gestellt habe...mit dem gleichen Ergebnis. Die Blattfärbung bei allen Pflanzen entspricht der von einjährigen Sämlingen, allerdings mit rauher Oberfläche. Alle Agaven stehen in mineralischem Substrat, Staunässe ist nicht möglich. Wenn besagte Agaven mit 15cm Durchmesser noch als Jungpflanzen gelten, ab welcher Grösse sind sie dann "reif genug" für draussen?
Ich habe im Februar diesen Jahres A. deserti und A. neomexicana ausgesät, die Rosetten sind jetzt zwischen 5 cm und 8 cm im Durchmesser, im Winterhalbjahr werden die wohl kaum noch wachsen. Sollte ich die dann im Frühjahr nach draussen in den Schatten stellen, oder lieber noch innen lassen?

Beste Grüsse
Helmut

Ich betreibe auch eine Agaven Hobby-zucht. Hatte auch die selben Sorten mal ausgesät, am Anfang hatte ich ja auch nicht soviel Ahnung von dem ganzen und stellte meine Jungpflanzen nach der Winterpause, ohne Eingewöhnungszeit, direkt an ihren Platz, der aber immer erst so ab der Mittagszeit mit Sonne bestrahlt wird. Meine jungen Agaven, ca. 6 cm groß, hatten keinerlei Stress Anzeigen. Es war auch etwas Glück dabei, denn in Zukunft werde ich auch eine Eingewöhnungszeit einlegen, wenn's wieder raus an die Sonne geht. So im März/April.

ich habe a stricta-5-6 cm und parvifolia-4-5 cm in töpfe den ganzen sommer in praller sonne stehen gehabt:kein problem
sind noch eher keimlinge,aber hart in nehmen
lg
johan