Hi Matthias,

besten Dank für die Fotos. Schade, dass keine "scharfen" Details der Blüten und des Blüteninneren dabei sind, und Blütenfotos bei der Saltillo bisher fehlen
Jedenfalls sind Untershiede bei den Früchten deutlich erkennbar. Die Galeanas scheinen etwas dicklicher und eine mattere Oberfläche zu haben. was aber besonders auffällt, sin die Krönchen. Bei der Galeana sind sie kürzer und gerade abstehend, während sie bei der Saltillo länger und elegant zurückgebogen sind!

Vielleicht fallen Euch selbst noch Unterschiede auf? Ist und bleibt interessant!

Das müssen wir unbedingt dranbleiben! Danke nochmal Dir und Allen die hier ihre Fotos zeigen.

Hallo Jürgen & Reinhard,

denke Reinhard, dass du bald mit einer Blüte rechnen kannst. Leider oder Gott sei Dank, je nach Sichtweise, blühen Linearifolias vergleichsweise selten.

Interessant was du zu den Krönchen schilderst Jürgen. Das war mir gar nicht aufgefallen. Ich kann bestätigen dass die Früchte der Saltillos alle einen gewissen Glanz besitzen als wären sie aufpoliert worden.
Ich habe es leider versäumt Detailaufnahmen der Bilder zu machen
:-(

Hallo Matthias,

Mit sicherheit finden wir noch weiter Unterschiede. Unterschiede im Intimbereich der Blüte sprechen auch für unterschiedliche Bestäubermotten, und das wärem Indizien für einen eigenen Artstatus! Schade, dass Du keine Detailaufnahmen hast. Ist halt so und nicht mehr zu ändern! Dann machen wir die Fotos halt bei der nächsten Blüte.
Übrigens sind Dir ja selbst die Unterschiede der Blütendetails auch zwischen Y. rostrata, thompsoniana und sp./ssp. Piedras Negras aufgefallen. Wir brauchen mehr Details.
Solche Details sind auch wichtig, gartenwürdige Yuccas eindeutig zu erkennen! Es ist egal was irgenwelche taxonomischen Schreibtischtäter für 'ne Meinung haben, und lumpen was das Zeug hällt nach dem Motto, was nicht passt wird passend gemacht!

Aber hast Du mal Foto der Früchte von @fred julien seiner Galeana verglichgen. Die sind zwar regennass, aber ähneln eher Deinen Früchten der Saltillo, finde ich?

Noch mal ne andere Y. linearifolia; die ehemals prachtvolle, riesige über hundertjährige Yucca linearifolia im BoGa Darmstadt, die zurückgeht auf die Originalaufsammlung von Carl Albert Purpus (1851-1941) in den Cañons Sierra de Pata Galana (auch Sierra Patagalana, oder von Purpus Handschrift falsch abgelesen als Patasalana) - das ist das gehört zum Gebiet Parras, Coahuila, etwa 120 km westlich von Saltillo. Purpus hatte sein Herbarmaterial, auch 2 Aufsammlungen aus der Sierrra Parras, als Yucca rostrata? bezeichnet, die dann auch die Grundlage für Treleases Y. rostrata var. linearis (1907) waren. Yucca linearis D. J. Ferguson (1996) bezieht sich auf diese als Basionym. Der Name Y. linearis ist leider ungültig, weil Karen Husum Clary mit ihrere Erstbeschreibung 1995 der Yucca linearifolia (ihr Typusexempar gehört zur "ssp. Galeana")

Jedenfalls war dieses stattliche und historisch interessante Exemplar der Yucca linearifolia in Darmstadt noch lange unter dem von Purpus angegebenen Namen Yucca rostrata gelabelt. 2016 blühte diese Yucca wieder mal üppig, und sie wurde erfolgreich bepömpelt. Leider habe ich keine Fotos der Blüte und auch keine Detailaufnahme der Früchte. Vielleicht hat @klausw.56 Fotos von der Blüte, eventuell auch Detailfotos beim bepömpeln gemacht. Und bestimmt hat er auch Fotos der Früchte und Samen. Wäre Super Klaus, wenn Du hier ergänzen könntest! Man darf beim Erscheinungsbild dieser Yucca allrdings nich vergessen, dass diese Yucca unter Glas kultiviert wurde und daher nicht die volle Strahlung erhalten hatte. Jedenfalls entspricht diese nicht der ssp. Saltillo, man würde diese eher als Blaue linearifolia ansprechen. Aber vielleicht gehören diese westlichen Herkünfte auch zu einer dritte ssp. - dass diese zur noch weiter entfernten ssp. Galeana / = linearifolia (typica) gehören ist eher unwahrscheinlich. Schaut selbst!






Die Früchte scheinen ehr der Galeana zu ähneln?

Leider ist diese prächtige Yucca Geschichte! Als wir 2017 in Darmstadt waren, war ich total erschrocken, dass die Yucca nicht mehr da war! Es hatten sich Mäuse im schon jahrelang unbemerkt im Wurzelraum eingerichtet und infolge dessen ist diese herrliche Yucca "gefallen". Es war keine Altersschwäche!

LG Jürgen

@fred julien,

what do you mean to this Yucca in Darmstadt. And compare please your photo with those of Matthias!

Cheers,

Jürgen

Hallo erstmal,

zunächst einmal bin ich skeptisch, wenn da in die Unterschiedlichkeit der Früchte etwas hineininterpretiert wird.
Aussagen aufgrund von Einzelergebnissen bei jeweils einer Yucca unterschiedlicher Standorte sind statistisch nicht belastbar.
Früchte unterschiedlicher Pflanzen einer Art können eben anders aussehen, wie auch die Pflanzen einer Art sich auch nicht alle
wie ein Ei dem anderen gleichen.
Da müßte es schon Feldstudien geben um Blüten und Früchte in belastbarer Menge am Naturstandort zu vergleichen.
Aber gut, so weit ich weiß hat Clary den Typ Galeana für die Beschreibung der Art benutzt. Inwieweit sie über den Saltillo-Standort
überhaupt Kenntnis hatte weiß ich nicht. Allerdings wäre es schon sehr interessant, DNA-Studien zu beiden Naturstandorten zu machen
und noch Queretaroensis dabei zupacken.
Danke Jürgen für deine Rechersche, da bist du ein ganz großer Trüffelsucher.
Hier sind mal Fotos von meinem Sämling der berühmten Purpus-Linearifolia. Dankenswerterweise hat die betagte Dame uns vor ihrem
Ableben noch mit Samen beglückt. Ohne die TU Darmstadt und das Bemühen von Dr. Schneckenburger wäre es nicht dazu gekommen.


auffallend grün mit sehr schmalem Blatt


herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit

Hallo Jürgen & Horst

Jürgen, unglaublich was du alles recherchiert und hier beigetragen hast. Danke dir vielmals👌 einiges davon ist mir absolut neu!
Bzgl dieses potentiell dritten Standortes versuche ich mal etwas rausbekommen. Würde es ggf dann hier veröffentlichten.
Unendlich schade dass diese Traumpflanze im BoGa Geschichte ist. Umso mehr erfreulich, dass es mit Nachkommen geklappt hat.
Das Blatt ist tatsächlich extrem schmal bei dem Sämling. Vom Habitus erinnert die große Pflanze des BoGa meiner Meinung nach an die Saltillo Form.
Aber wie Horst schon erwähnt hat, die Variabilität von Pflanzen im Allgemeinen ist hoch dazu die Problematik, dass Pflanzen hierzulande in Kultur wiederum von den Pflanzen am Naturstandort mitunter deutlich abweichen.

Werden Yuccas hierzulande sehr mager gehalten und hochmineralisch - insbesondere bei Eisensandstein -gepflanzt so geht die Entwicklung noch am ehesten in die Richtung der Pflanzen an den Naturstandorten so meine bescheidenen bisherigen Erfahrungen. Der Faktor Sonne ist hierzulande logischerweise nicht Ansatzweise vergleichbar

Zum Typ Saltillo kann ich noch folgendes ausführen

Die 5 Yuccas bei mir haben allesamt einen enorm ausgeprägten Wurzelfuß mit kräftigen Holzausläufern. Vermutlich wurden die Pflanzen in Mexiko mittels Sägen voneinander getrennt. Am Naturstandort scheinen die einzelnen Gruppen miteinander verbunden zu sein. Linearifolias sind ja bekannt für ihre Gruppenbildungen aber die dermaßen ausgeprägten Wurzelfüße sind schon markant. Hätte es vor der Pflanzung fotografieren sollen. Ich kann nicht sagen, inwieweit die Ausprägung bei der Galeanaform ist. Vermutlich wird es da ähnlich sein.

Auf den Bildern schwer einzufangen

Vergleichbar mit dem Fuß einer Yucca sp. Piedras Negras

Hallo Horst

erst mal Danke fürs Zeigen DeinesSämling der berühmten Purpus-Linearifolia. Ja wie man auf dem Foto der betagte Dame sehen kann, war gottseidank reichlich Samenansatz da, Dr. Schneckenburger und unser'm Klaus! Es sollte ja eigentlich auch reichlich Samen geben, aber trotzdem nicht jeder Interessierte hier ein einen solchen Purpus-Linearifolia-Sämling Aber immerhin gibt's Nachwuchs!

Also in die Unterschiedlichkeit der Früchte wird nicht´etwas hineininterpretiert, sondern die Unterschiede zwischen den beiden Exemplaren mit der angegeben Herkunft werden erstmal observiert bzw. festgestellt. Klar macht eine Schwalbe noch keinen Sommer, aber vermutlich kommen dann bald mehr Schwalben und auch der Sommer.
Klar sind solche Einzelbeobachtungen erst mal nur Indizien. Klar sind die Exemplare einer Yucca-Art so unterschiedlich wie auch die die Exemplare unsere Art. Natürlich hast Du recht: Klar, müßte es Feldstudien in belastbarer Menge am Naturstandort geben. Und klar müsste es DNA-Studien zu den verschieden Naturstandorten geben. Gibt es aber nicht! Man findet ja nicht mal Fotos, oder sonstige Dokumentationen von morphologische wichtiger Details besonders der Blüten und Früchte, geschweige denn hinreichende Feldstudien, DNA Studien und auch keine systematischen Studien zu den bestäubenden mutualistischen Yuccamotten etc. Und eine wirkliche Verbesserung ist nicht zu erwarten. Zu den Gebieten, wo Purpus seine als Fragezeichenrostratas Yuca linearifolia gesammelt hatte, die dann von Trelease als Y. rostrata var linearis Erstbeschrieben wurden, also das Basionym für Dave Fergusons Y. linearis, das Gebiet um Parras (P. de la Fuente) - die Sierra de Parras und die Sierra de Pata Galana findet man etrstaunlicherweise quasi kaum weitere Belege oder Observationen.
Teils mag das auch daran liegen, wie DJF 1996 in seinem Beitrag YUCCA LINEARIS, A UNIQUE SPECIES FROM THE CHIHUAHUAN DESERT im CSSA Journal bemerkte, ist "aufgrund der Verwechslung mit Y. rostrata ... die vollständige geographische Verteilung von Y. linearis nicht bekannt ... und viele Herbariumblätter aus dieser Region repräsentieren vermutlich Y. linearis, sind aber als Y. rostrata gekennzeichnet"

Hallo Matthias,

erst mal auch Dir danke fürs Zeigen der Fotos der "enorm ausgeprägten Wurzelfüße" Deiner 5 linearifolias. Vermutlich hast Du recht. dass die Pflanzen in Mexiko mittels Sägen voneinander getrennt wurden. Das typische Habitus der Y. linearifolia sind ja die gedrängte dicht beeinander stehenden Stammgruppen, und vermutlich haben sie massive Stammknollen. Aber wie schon des üfteren diskutiert, finden auch die charakteristischen unterirdischen Pflanzenteile kaum die nötige Beachtung bei den Berufsbotanikern und bei der Dokumentation. Danke für Deine Beobachtungen und auch das Vergleichsfoto mir der Yucca sp. Piedras Negras!

"Vom Habitus erinnert die große Pflanze des BoGa meiner Meinung nach an die Saltillo Form." Wäre logisch, das sie deutlich näher an Saltillo ist als an den Populationen bei Galeana.

LG Jürgen