Hallo Alex,

ich erinnere mich an eine ältere Bilderserie von dir. Da bist du im Sommer in Hellas angekommen und die Agaven sahen fürchterlich aus,
völlig dehydriert und mit Stressfärbung. Dann hast du täglich, durch nächtliches Gießen, sie wieder auf Vordermann bekommen.

@Alex
Deine Bilder machen süchtig !!!

Servus Horst,

gutes Gedächtnis...ich erinnere mich auch, ein Anblick den ich noch nicht vergessen habe. Die Agaven waren total von der Sonne
ausgezehrt und die farblosen verdrehten Blätter lagen saftlos am Boden auf. Ich dachte ehrlich gesagt dass die hinüber sind,
unglaublich...haben sich einfach tot gestellt :)
Normalerweise fotografiere ich solche Erlebnisse nicht, das war nur für Forum damals, zwecks Info...
Ich zeige lieber ein paar ansehnlichere Agaven hier, diese sind aber tatsächlich alle hinüber aber weil sie geblüht haben
[[File:GR Frühjahr 2007 175.jpg|none|fullsize]]
[[File:GR Frühjahr 2007 177.jpg|none|fullsize]]
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[[File:GR Frühjahr 2007 190.jpg|none|fullsize]]


LG

Alex

Hi Gerd,

geht mir selbst auch so. Toll dass dich die Agaven interessieren, ein
Grund mehr noch paar zu posten.

LG

Alex

Agave temacapulinensis...hoffentlich richtig geschrieben


Furcraea foetida

Furcraea bedinghausii und foetida

Furcraea guerrerensis

gross werdende Manfreda, wird über 70 cm Durchmesser, die Mutterpflanze ist verblüht



diese kleine Agave ist zwar im Moment nicht sehenswert aber es handelt sich um rhodacantha...die wird sicher mal spektakulär

Bild 3 zeigt nicht Furcraea foetida sondern Agave Gomez-pompae :) falls es
jemanden interessiert

LG

Alex

Hi Alex.

Danke für die eindrucksvollen Fotos Deiner unglaublichen Agavsammlung, und auch für die Richtigstellung bei der Banamung.

Du hast das absolut richtig beobachtet und machst das absolut richtig: bewässern, an schattiger Standorte umsetzen und auch die Kaliumgaben.

Bei grober Betrachtung fällt auf, dass die Arten aus strahlungsreichen Hochlagen (die natürlich sehr unter Hize- und Trockenstress leiden) oder die in strahlungsreichen Wüstengebieten zuHause sind, oder die an Sonnenexpo irrten Felswänden wachsen, von Natur aus ein dichtere Kutikula besitzen und in der Regel oft hellblaue bis silbrige Blattoberflächen besitzen, deutlich weniger diese typische hellgelbe Strahlungsbedingten Blattverfärbungen haben.

Und mir fällt auch auf dass diese weißliche bishellgelbe Streßverfärbung bei den weniger hellfarbigen Agavenarten zu beobachten ist die mehr im Bereich des Nordostpassat, der Luftfeuchte und Bewölkung im Sommer im Bereich der Golfküste und im Staubereich der Berge sowie im tropischen Bereich der sommerlichen Zenitalregen, die dort in Wald,- oder Savannenhabitaten und an Sonnenangelanten Hängen un Felsen wachsen. Auch in diesen Bereichen können durch Veränderung der Zirkulationsmuster lang anhaltende Dürren auftreten, so dass die Blätter abgeworfen werden, Buschfeuer auftreten können usw., so dass diese Agaven dann plötzlich erhöhter Strahlung, Hitze und Wassermangel ausgesetzt sind. Da diese nicht die o. g. Strahlungs- und Trockenschutz-Austattung haben, gibt es natürlich die Strategiendie, die wir nun hier beobachten können.

Anthozyaneinlagerungen dienen, wie schon gesagt, dem Strahlungsschutz, aber die roten, bis violetten oder sogar schwarzen Laubverfärbungen würden dabei der Hitzestreß noch gesteigert - und so findet man diese Mechanismen mit Strahlungsstress in der kälteren Jahreszeit, oder wie bei hapaxanthen Agaven, wenn nach der Blüte die Nährstoffe dem Blatt eingezogen und ins Wurzelsystem überführt werden - als Schutzmechanismus, ähnlich wie bei der herbstlichen Laubverfärbung - wie z. B. bei A. montana.

So haben diese Pflanzen eine andere Strategie gefunden und lagern die weißlich bis hellgelb gefärbten Flavonoide (und andere sekundäre Pflanzenstoffe) in der Epidermis und im oberen Parenchym ein, mit den im oberen Teil beschriebenen Effekt. Dese sind quasi eine Art Sonnenmilch für die Pflanze, lassen jedoch das für die Photosynthese erforderlice Strahlungsspektrum passieren, wirken aber auch mit bei der Vermeidung und Reparatur von Zellschäden...

Der erhöhte Kaliumbedarf bei Hitze- und Strahlungsreichen kann natürlich eine Mangelversorgung und in der Folge Chlorose entstehen lassen, die auch eine Komponente der Gelbfärbung sein kann.

Ich hoffe es interessiert Euch, und man findet sehr wenig im web über diese Problematik. Ich hoffe Ihr entschuldigt meine Tippfehler oder so, z. B. Auch durch die Autfillfunktion und nachlassende Seekraft

LG Jürgen

Guten Morgen Jürgen,

nichts zu danken, wurde mal wieder Zeit. Gerade wenn es so früh dunkel wird, ist mal mehr Zeit für vernachlässigte Dinge.

Danke dir für die umfangreiche Erklärung, wie einer der Schutzmechanismen bei Agaven funktioniert. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer
dass es schon hoch wissenschaftlich ist und gut erklärt was in solchen Pflanzen vorgeht.
Hier mal ein Beispielfoto für das Anfangsstadium des Gelbwerdens der Blätter an einer Agave potatorum.



Beginnt an der Südseite


Diese Agave lässt erstmal die unteren, entbehrlichen Blätter verblassen


In einem fortgeschrittenen Stadium


Ein weiterer Mechanismus um sich vor der extremen Strahlung zu schützen ist das Einrollen der Blätter
um die Angriffsfläche für die Sonne zu verringern aber das kennen wir ja schon von manchen Yuccas , die
das auch bei Frost so machen (siehe Faszination Bunt)
Hier das Stadium nach dem Einrollen der Blätter, von der Spitze her trocknen sie ein


In solch warmen Sommern wie dem letzten konnte sicher der ein oder andere dasselbe an einigen Agaven
beobachten, im Burgenland ist das ja schon viel früher beobachtet worden, dort sind die Sommer immer
so intensiv. Sehr interessant zusammengefasst, Jürgen!

LG

Alex

noch ein paar erfreulichere Fotos von Agaven


in Symbiose mit Arbutus, also im Halbschatten sonst wird das nichts


gekauft als salmiana var. angustifolia

diverse Bunte



meine schönste havardiana

Tolle Doku, Alex,
und Jürgen, vielen Dank für die Erklärungen.

Das mit der Vergilbung der Blätter konnte ich tatsächlich auf meiner Terrasse schon öfter beobachten.

LG Christian

Hi Christian,

vielen Dank...hört man gern.
Ich kann mich gut an deine Info erinnern, ist schon ein paar Jahre her aber erst seit du das gesagt hast
bin ich mir so richtig bewusst wie unterschiedlich euer Klima zu unserem (in Deutschland) ist.
Naja...und als ich endlich mal dort war, sind mir sofort die ganzen Ficus aufgefallen, wusste gar nicht
dass sie so gut bei euch wachsen. Hier frieren die im Winter immer zurück und treiben dann im Frühjahr
mit immer noch mehr trieben aus...wachsen also forstartig. Bei euch werden das tatsächlich Bäume mit Stämmen,
fast wie in Griechenland. Allein das ist schon genial. Was ich dann sonst noch in euren Gärten gesehen habe, fand
ich ziemlich beeindruckend. Die Chameröpse in all ihren Formen sind echte Hingucker...
Jetzt habe ich noch ein paar Bildchen




und manchmal kommt hoher Besuch vorbei

LG

Alex

gerade sind mir ein paar gute Beweisfotos zum Thema Schutzfunktion von 2007 in Quere gekommen
[[File:Größenänderungirschenberg und co 022.jpg|none|fullsize]]
[[File:Größenänderungirschenberg und co 023.jpg|none|fullsize]]
[[File:Größenänderungirschenberg und co 029.jpg|none|fullsize]]






Tatsächlich leben die alle noch, bis auf die die inzwischen geblüht haben

Hallo Alex,

Wow tolle Agaven die du da zeigt bzw. besitzt.
Ist das im Beitrag Nr 48 erstes Bild eine A. Tequilana?

Die A. Harvadiana ist wunderschön. Furcraea bedinghausii sieht man nicht oft. Spitze!

Du hast mal von großen y. Glauca berichtet die du ausgegraben und umgepflanzt hast? Was ist daraus geworden?

Beste grüße aus Süddeutschland.
Nils

Hi Alex,

Ja solche Beweisfotos zeigt man eher liefer nicht.
Im Bestzustand fotografiert macht sich eben Besser. Ich denke aber, auch solche Problemfotos sind wichtig.

Schön, dass meine Recherchen und Überlegungen nicht umsonst waren.
Zu den Agavoideae findet man bei den Recherchen eigentlich gar nix. Und die Infos müsste man mühselig Zusammenstücken.

@Christian Gols, wie Alex schon festgestellt hat, euer Pannonischen Klima hat schon deutliche Unterschiede zu Deutschland, so dass die Kultur von Agaengewächsen deutlich weniger Problematisch ist als in Deutschland. Aber wir gönnen es Euch. Aber unser letzter Ausnahmesommer war schon okay, fast wie Euer Durchschnittssommer in Pannonier!

Den hohen Besuch hätten wir mit etwas Glück auch im September im Nationalpark treffen können, wenn ich mich richtig erinnere?

LG Jorgos

Hallo Nils,

vielen Dank.

Sieht ähnlich aus, ja aber es ist eine blaue Agave sisalana.
Ich steh total auf Furcraeen, stammbildende Exemplare sehen schon toll aus, manche fast wie eine Riesenyucca. Ich
hoffe dass Furcraea bedinghausii irgendwann zeigt was sie kann denn die habe ich schon recht lange. Ich glaube
der Name ist inzwischen ungültig und sie heißt jetzt parmentieri, müsste mal nachlesen...

Toll dass du das mit den glaucas noch weisst, bei so vielen Themen hier...wow. Rübenwürzelyuccas
umpflanzen ist schwierig, zumindest habe ich diese Erfahrung schon öfter gemacht aber 2 von den 3 glaucas
leben noch und bei der dritten hoffe ich dass sie aus dem Rhizom neu austreibt. Das war riesig.

Schöne Grüße

Alex