Meine Agaven müssen viel aushalten, ca. 5 Monate im Freien, 4 davon in praller Sonne, den Rest im Dunklen. Das Substrat besteht fast nur aus Kies und Blähton, also ganz wenig Erde. Im Extremfall müssen sie 3 Wochen Dauerregen aushalten, aber auch 3 Wochen Hitzewelle, ohne, dass in praller Sonne gegossen wird. Bei einer Hitzewelle ohne Regen habe ich vielleicht Erbarmen und letztlich geht es allen gut bzw. zumindest nicht schlecht. Die Neuzugänge letztes Jahr müssen sich noch etablieren und haben noch einige Probleme wie die Agave Geminiflora. Als ich die Geminiflora erhielt sah sie so aus wie jetzt, aber nach der Überwinterung, dh ca. 7 Monate im Dunklen ohne Gießen, sah sie schöner aus.

Ich frage mich nun woran es liegt. Nach der Überwinterung bekommen die Agaven ca. 2 Wochen Zeit sich langsam wieder an das Licht zu gewöhnen, sie stehen da nordseitig im Schatten und bekommen je nach Witterung immer mehr Licht und irgendwann regnet es da auch. Ist in den ersten Tagen im Freien kein Regen in Sicht, werden die Agaven ein wenig gegossen. Die 7 Monate im Dunklen bekamen sie kein Wasser, das letzte Mal gab es Wasser im Herbst im Freien. Bevor es in einen ungeheizten Raum mit Frostschutzthermostat geht, müssen sie auch nachts kurzfristig um die 0° aushalten.

So sah die Agave Geminiflora also nach ca. 7 Monaten im Dunklen aus, IMHO besser geht kaum:



In der Übergangszeit ist die Agave zur Angewöhnung an die Sonne an der Nordseite, dann unter dem Vordach auf der Südseite. Da kommt nicht viel Regen hin, aber durch den Wind doch etwas Wasser in den Topf. Wenn man den Topf weghebt, so gibt es da ein wenig Wasserreste am Boden.

1 Monat danach gibt es nun braune Blätter. So ähnlich sah die Pflanze auch bei Lieferung aus. Ich bilde mir ein, dass es letztes Jahr lange dauerte, aber irgendwann wurden die Blätter von braun immer grüner.



Somit stellt sich die Frage, ob wer ähnliche Erfahrung gemacht hat und ob es einfach Wassermangel ist oder zuviel Sonne? Letztes Jahr nach dem Kauf ist beides denkbar. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Agave aus dem Gewächshaus kam, aber auch da bekam sie 2 Wochen Zeit sich im Norden an die Sonne im Schatten zu gewöhnen, bevor sie auf der Nordseite die pralle Sonne aushalten musste. Oder denkt ihr, dass das ein Sonnenbrand ist?

Bei der Agave filifera ist es nicht ganz so schlimm, da vertrocknen die unteren Blätter immer mehr und sind schon mehr als die Hälfte vertrocknet, aber die waren nach dem Winter auch nicht grün und auch im Vorjahr schon ziemlich gestresst.

Hallo Thomas,

zufällig habe ich bei meinen Fotos ein Foto mit mehreren Agave geminiflora im Freien gefunden.



Wenn ich so nachdenke und überlege, dann glaube ich, dass eine Pflanze in der Natur nicht so leicht einen Sonnenbrand bekommt. Bei Palmen. Yuccas, Agaven. die einige Monate im Dunklen sind, ist das wohl eher vorstellbar. Ich vermute bei diesem Foto, dass da manche Exemplare einfach zu wenig Wasser bekommen haben. Die Blätter sind ja auch nicht so dickfleischig wie zB bei einer Neomexicana oder Montana. Bei meiner Agave montana fiel mir auf, dass die nach dem Winter und erstem Regen im Nordschatten rötlich wurde und das einige Zeit dauerte bis sie auf der Südseite unter dem Dach mit wenig Regen durch Wind wieder grün wurde. Vielleicht bekam die Geminiflora einfach zu wenig Wasser. Ich werde mal schauen was passiert, wenn ich die wöchentlich gieße, falls es nicht regnet.

Hallo Horst,

es ist alles okay mit deiner A. geminiflora.
Als ich braune Blätter gelesen hatte, dachte ich, du meinst tote Blätter, aber auf deinen Bildern ist klar zu erkenenn, daß die untersten grünen Bläter nur rötlich verfärbt sind.
Das ist gerade bei A. geminiflora häufig zu beobachten, meine sieht genauso aus, das ganze Jahr über. Meine steht seit März schon draussen, und so hab ich sie auch schon vor Jahren gekauft.
Die müsste ich mal langsam umtopfen.
Deine sieht etwas eingezwängt im Topf aus, die würde ich erstmal viel höher setzen, das ist ja verschenkter Platz. Gerade Agaven brauchen viel Wurzelraum um sich gut zu entwickeln.

Ich bin mir nicht sicher, ob das auf deinem letzten Bild A. geminiflora ist. Ich denke eher, es ist A. stricta. A. geminiflora hat Fäden, besondes im Zentrum, die sehe ich auf Deinem Foto nicht.

Hallo Horst,

kleine Ergänzung noch.
Verdreh mal die unteren rötlichen Blätter, dann sieht man, daß die Unterseite ganz normal grün, also gesund ist.
Ich interpretiere die Rotfärbung der Oberseite als Reaktion auf Licht bzw. Sonne bei Haltung in unseren Breitengraden.
Dies ist bei A. geminiflora scheinbar besonders ausgeprägt.

Hallo Martin,

danke für die Fotos.

bei meinem Foto am Anfang im Topf sieht man schon Fäden. Beim Freilandfoto sehe ich keine. Das dürfte dann eine Stricta sein. Je nach Monitor ist es auch schwer ein Bild im Detail zu sehen.

Ich finde die Foreneinstellungen überholt. Ein UHD-Monitor hat 3840x Pixel, das Forum erlaubt 1200, dh das Bild nutzt weniger als 1/3 der möglichen Breite und wenn das nun ein kleiner UHD-Monitor oder gar ein Handy ist, dann ist das Bild winzig. Ich verstehe schon, dass das Forum unbenutzbar wird, wenn da jeder direkt aus der Kamera die Bilder hochladet, aber das Problem ist die Größe der Datei und nicht die Auflösung des Bildes. Meine 1920x1080 Bilder für das Handy haben ca. 500kB. Es sollten einfach Fotos bis 1MB unabhängig von der Größe zugelassen werden ...

Ich habe die Agave gegossen und siehe da, sie ist deutlich grüner nach 2 Tagen geworden. Unten sind die Blätter bei mir auch grüner.

Dein Argrument, dass es die Sonne ist, weil sie es unten grün ist, ist natürlich schon gewichtig. Ich wundere mich aber trotzdem, dass eine Pflanze, die in den Subtropen in Mexico zu Hause (endemisch) ist, Probleme mit der Sonne hat.

Zitat

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http://www.llifle.com/Encyclopedia/SUCCULENTS/Family/Agavaceae/32183/Agave_geminiflora
This area has an equable climate with around 1,000 mm of annual rainfall from summer to winter followed by a dry spring.

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Dort in Mexico regnet es also im Schnitt übers Jahr mehr als hier in Salzburg.

Vielleicht braucht die Geminiflora also doch mehr Wasser als andere Agaven?

Hier ein aktuelles Bild nach dem Gießen:



Der Topf hat übrigens 45cm Durchmesser, für mein Gefühl war der schon eher zu groß und die kleinen Blätter waren zu kurz um über den Topfrand zu kommen, aber ich denke, die neuen schaffen das.

Hallo Horst,

der Topf ist okay, tendentiell eher zu groß, aber die Pflanze sitzt zu tief drin, daher biegen sich die äusseren Blätter am Topf hoch.
Ich hätte den Topf maximal ausgenutzt, ist aber vielleicht auch eine Geschmacksfrage.

Na klar, auch ich sehe die Fäden an deiner A. geminiflora, sogar ganz deutlich. Ich meinte auch nur das Bild von Dir mit der ausgepflanzten Agaven-Gruppe, da waren dann keine Fäden mehr zu sehen,
daher ist das für mich keine geminiflora, sondern wahrscheinlich stricta.

Thema Giessen: gerade Agaven sind sehr empfänglich für Wasser in der Wachstumszeit. Da sollte man auch nicht zu sparsam mit umgehen.
Solange die nicht im Wasser ersaufen ist das bei den meisten Arten überhaupt kein Problem.
Bei mir stehen dutzende Agaven seit März unter freiem Himmel, wegen zuviel Feuchtigkeit hab ich noch nie Probleme gehabt, ausser vielleicht bei A. utahensis.
Ich kann mir bei Deiner Agave geminiflora auch gut vorstellen, daß sich die Rotfärbung der Blätter jetzt etwas verliert, weil sich die Agave langsam an Licht und Sonne gewöhnt hat.
Die kann natürlich hier genausoviel Sonne vertragen, wie in Mexiko, aber der Unterschied hier zu Mexiko ist, daß die Agaven nicht winterhart sind, und deshalb im Winter hier drinnen überwintert werden müssen, bei viel schlechterem und weniger Licht als in ihrer Heimat. Die Pflanzen sind dann nach dem Winter entwöhnt und müssen sich erst wieder an die starke Sonnenstrahlung im Frühjahr gewöhnt werden. Das ist wie ein Sonnenbrand bei uns, und kann auch als Stressfärbung interpretiert werden. A. geminiflora neigt halt etwas stärker zu dieser Rotfärbung, aber es trifft prinzipiell auf alle Agaven, Yuccas, Kakteen, etc. zu, die man indoor überwintert hat.