Hi Walter,

offensichtlich ist die Einordung der Taxonomen in nur zwei Kategorien ("splittern" und "lumpern") einfacher als die
Einordung der Pflanzen :-)

Bei den Blüten sieht man natürlich deutliche Unterschiede, trotzdem bin ich nach wie vor nicht überzeugt,
habe ich doch selbst schon viele Blüten gesehen, die z. B. während der Blühphase die Kositenz, Form und Größe der Staubblätter verändert haben.

LG
Thomas

Auf jeden Fall, sonst gäbe es ja auch nichts zu diskutieren

Schönes (nicht allzu trübes) Wochenende
Thomas

... ich räume jetzt mal die letzten Sachen ein :-/

Das beste Beispiel dafür ist der Homo sapiens. Die Diskrepanz zwischen der Verschiedenheit in der äußeren Erscheinung und der Gleichförmigkeit der genetischen Ausstattung erklären Luca und Francesco Cavalli-Sforza in ihrem Buch Verschieden und doch gleich (1994) folgendermaßen:

„Die Gene, die [im Verlauf der Evolution] auf das Klima reagieren, beeinflussen die äußeren Merkmale des Körpers, weil die Anpassung an das Klima vor allem eine Veränderung der Körperoberfläche erforderlich macht (die sozusagen die Schnittstelle zwischen unserem Organismus und der Außenwelt darstellt). Eben weil diese Merkmale äußerlich sind, springen die Unterschiede zwischen den Rassen so sehr ins Auge, dass wir glauben, ebenso krasse Unterschiede existierten auch für den ganzen Rest der genetischen Konstitution. Aber das trifft nicht zu: Im Hinblick auf unsere übrige genetische Konstitution unterscheiden wir uns nur geringfügig voneinander.

Quelle: Luigi Luca Cavalli-Sforza, Francesco Cavalli-Sforza: Verschieden und doch gleich. Ein Genetiker entzieht dem Rassismus die Grundlage („Chi siamo“). Knaur, München 1996, ISBN 3-426-77242-6.

Hallo Horst,
ja die Erkenntnisse des "großen Humangenetikers" Dieter Nuhr sind unbestritten
und geradezu revolutionär

...dennoch müssen wir Den Zufall philosophisch nochmals näher betrachten.
Schon die Psychologin Gertrude Schmeidler teilte die Menschen in zwei Gruppen ein:
die schicksalsgläubigen »Schafe« und die zufallsgeneigten »Böcke«.

.....und jetzt kommst Du Horst?

LG
Sascha (Fachfleischverzehrer im Dienst)

Hallo Walter,
jepp - habe schon im "Gloriosa-Thread" davon berichtet:

Das Konzept von Linné ist gut und entsprach dem Kenntnisstand seiner Zeit. Erstmals wurde
ein Versuch gestartet das Chaos zu ordnen und für uns greifbarer zu machen. An seine
Grenzen stieß es schon z.B. beim Dimorphismus/Dichromatismus. Es gibt viele Tierarten die einen ausgesprochenenGeschlechtsdimorphismus/-dichromatismusbesitzen - d.h. Männchen, Weibchen (und oft auch Jungtiere)
sehen morphologisch völlig anders aus, obwohl sie genetisch identisch sind. Aus diesem Kenntnismangel
hat Linné auch schon mal aus einer Art gleich zwei gemacht :-)
Mit den heutigen Möglichkeiten (Genetik) werden wir viel differenzierter Klassifizieren können
als Früher und wohl noch etliche Überraschungen erleben. Bezieht man Verbreitung, Morphologie
und Genetik mit ein in eine Klassifizierung hat man gute Bausteine für ein genaueres Bild dieser
von Menschen künstlich geschaffenen Kategorie.

Die Natur ist nicht statisch als das sie sich so einfach in ein starres System einsperren lässt
und entwickelt sich permanent weiter (manchmal über unendlich lange Zeiträume, manchmal sprunghaft)
Die Evolution hat mit Darwin nicht aufgehört.