Ludwig,
freue mich für dich, dass du dann doch noch einige
Tipps bekommen hast.

Viele Grüße
Gerd

Ja Thomas aber ich finde es schon wieder so Dunkel wie im letzten Winter,ich drücke dir die Daumen

Genau es kann nur besser werden ;)

Hallo miteinander,
nun komme ich endlich dazu, ein paar Zeilen auf Eure netten Antworten zu schreiben. Ich wollte natürlich nicht erreichen, dass ich irgendwelche Erregnis verbreite. Aus dem Grund möchte ich meine Ausführungen bzw. Fragen noch etwas präzisieren. Klar ist das Ihr mein Klimat und gleich garnicht mein Kleinklimat einschätzen könnt. Gleich garnicht könnt Ihr im Detail wissen, ob es sich um eine sonnige Ecke, eine eventuell zugige Ecke, welchen Boden meine Pflanzen vorfinden usw. und so fort. Selbstverständlich durchleben wir auch jedes Jah andere Wetterverläufe. Klar ist mir auch, dass irgendwelche Karten nach USDA-Zonen nur einen sehr kleinen Teil der Wahrheit wiedergeben. Und dazu kommen noch die unterschiedlichsten Bedingungen an den verschiedenen Standorten innerhalb unseres Gartens. Übertragbar auf die Yuccas ist sicherlich auch, dass ein Schneeglöckchen, das sich an der einen Stelle blüht und vermehrt an einer anderen Stelle verkümmert. Mein Ziel ist es ebenso wie Eures möglichst erfolgreich auch mit diesen Pflanzen zu leben. Dass ich auch weiterhin mit dem einem oder anderem Verlust leben muss, leuchtet mir ein.
Um auf die Frage von Sascha zu antworten, möchte ich gern vom Schützer zum Selektierer werden, da die Leidenschaft an meinen Pflanzen schon genug Schlepperei in meinem Gärtnerleben mit sich brachte. Schützen möchte ich, auch wenn es nur ein Winterdach ist, in der Zukunft zunehmend weniger. Eventuell sind ein paar ergänzende Fakten noch recht hilfreich:

Dresden 113 m ü. NN, Garten Südhalbhöhenlage ca 60 m über Elbniveau Dresden, felsig-sandiger Boden (extrem durchlässig)
USDA-Zone 7; tE; Weinbauklima durch die Halbhöhenlage
durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge: ca. 650 mm, durchschnittliche Sonnenscheindauer: 1581 h
Durchschnittstemperatur: ca. 9°C, Sommertage Temp. > 25°C: ca. 47, Höchsttemperatur knapp 40°C
Tage mit Temp. < 0°C : ca. 75, davon Eistage (Dauerfrost): ca. 25, Tiefsttemperatur ca. -20°C

Ich habe in der entsprechenden Anlage eine Substratänderung vorgenommen. Die Mischung 25 % Lava, 25 % Bims, 30 % heimische Erdanteile, 20% Kies und Perlit. Die Anlage liegt in Ausricntung Süden auf einem terrassiertem Gelände (teils ehemalige Weinbergsmauern. Bei mir ist seit Juni 2013 ausgepflanzt sehr gut angegangen: Y. baileyi, Y. faxoniana, Y. nana, Y. thompsoniana (1 Sämling und 1 Stamm 80 cm), Y. rigida x rostrata (im Winter natürlich höchst gefährdet), Y. schidigera (ebenfalls gefährdet), Y. queretaroensis (stark gefährdet, eigentlich unmöglich), Y. whipplei (auch ein Wackler im Winter, aber möglich, so bei Winter-Kaktus erlebt), Y. recurvifolia, Y. gloriosa, Y. rosemarie x rostrata, Y. rostrata, Y. elata, A. megalacantha, A. havardiana, A. neomexicana und eine Y. glauca.

Allein durch die Y. glauca, kann ich Saschas Worte nachvollziehen, dass Pauschalaussagen schlecht zu machen sind. Denn das ist die einzige Pflanze, die sich total zurückbildete. Allerdings gehört ja die glauca auch etwas zu den Widerspenstigen. Alle anderen Pflanzen überwiegend Sämlinge haben einen Satz nach vorn gemacht und sind gut vorbereitet in den Winter gegangen. Alle diese Pflanzen stehen unter meinem winterlichem Schutzdach, wobei mein Ziel ist, möglichst viele auch ohne Schutzdach durch die Jahreszeiten zu bringen. Übrigens die Y. recurvifolia hat drei der letzten Winter ohne jeglichen Schutz durchlebt. Sie verlor auch sehr wenig Blätter durch Pilz, obwohl sie damals in einem nicht so durchlässigen Substrat lebte.

Auch mit diesen Infos könnt Ihr Euch kein rundes Bild machen, jedoch bringt es Euch die Lebensgrundlagen meiner Pflanzen etwas näher. Erwarten kann ich keine Garantien, die erwarte ich aber auch nicht von meinen eigenen Entscheidungen. Jedoch ist es Euch aufgrund Eurer Erfahrungen nun vielleicht besser möglich, bestimmte Pflanzen für meine Gegend von vornherein auszuschliessen, so wie ich es mit der Y. queretaroensis tat und dennoch ins Freie pflanzte. Dies ist ein Versuch und ich gebe zu als Schützer mit Heizung, ein bißchen verrückt sicherlich ist schön. Hier breche ich von meiner angestrebten Linie völlig aus.

Dresden ist sicherlich in Sachsen eines der mildesten Gegenden. Tiefstes Minima ist aber relativ regelmäßg alle zwei drei Winter -20 °C. Mit -26°C wie Roland in Leipzig wurde ich die letzten 15 Jahre nicht annähernd konfrontiert.

Ja Thomas, auch wenn Du ein Profi bist, lebst Du ja auch teils in den gerade beschriebenen Abhängigkeiten. Daher wünsche ich Dir auch viel Erfolg bei Deiner jüngsten Anzucht.

Vielleicht ist es Euch nun möglich, mir ein paar Hinweise zu setzen. Das Risiko das ist klar, das trage ich. Ihr habt dort nichts zu verlieren, jedoch ist der gemeinsame Erfolg zumeist der schönste Erfolg. Ich bedanke mich sehr herzlich bei all denen, die die Geduld aufbrachten, meine Zeilen zu lesen.

Hallo Ludwig,
das sieht ja schon alles sehr professionell aus bei dir!
Das Substrat, die Themperatur, das Licht und die Feuchtigkeit... da wirst Du Deine Keimerfolge haben.
Von den Arten her heißt es `Versuch macht kluch` Da werden noch einige Überraschungen auf uns zukommen...
Ein sicherer Kandidat ist filamentosa/flaccida, da gibt es sogar stammbildende Sorten.
Versuchenswert sind auch: karlsruhensis, recurvifolia, gloriosa, glauca, rostrata, thompsoniana, linearifolia, elata, arizonica, costricta, arkansana, louisiaensis
und natürlich die Hybriden, also die Kombinatinen zwischen diesen Arten.
Fündig wirst du im IG-Shop, aber Du solltest noch warten bis es auch die neuen Samen gibt, also bis Thomas den Startschuß gibt!
Das dauert bestimmt nicht mehr lange, sicher packt er gerade Samenpäckchen in 5er und 10er Einheiten...
Wünsche Dir viel Erfolg!
lg Hardy

Hallo Hardy,
lieben Dank für Deinen Hinweis betreffs der Samen in der Yucca IG. Mal schaun, was ich mir so für Überraschungen bieten kann

Klar das schaue ich auch!
Trotzdem scharren schon einge mit den Hufen...

Bundesligastart? ist völlig ok, ich werde heute keine neue Anzucht auslegen. Übrigens habe ich noch keine Nachricht erhalten. Gut Ding braucht Weil.

Hallo Ludwig
Ich würde einfach auch ein bissel proben,Versuch macht kluch

Zitat von Sascha im Beitrag #27

---

Hallo Ludwig
Y. baileyi geht auf Dauer nur bei trockenem Standort bzw. schwächelt oft wenn sie zu nass werden
Y. faxoniana geht auf Dauer nicht nur bei guten Regenschutz bis -18°C unter "meinen Bedingungen"
Y. nana könnte bei Dir ohne Schutz durchaus funktionieren (gibt aber auch Weicheier unter denen)
Y. thompsoniana könnte bei Dir funktionieren
Y. rigida x rostrata funktioniert nicht
Y. schidigera funktioniert gar nicht
Y. queretaroensis Kübelpflanze, Auspflanzen ist sinnlos
Y. whipplei ist durchaus frosthart, verträgt trockenen Schnee aber keine Nässe, könnte in Gebirgsregionen mit wenig Niederschlag vielleicht funktionieren (z.B. bei Tom, Roland, vielleicht in der Schweiz etc.), bei Dir eher nicht aber einen Sämling würde ich mal testen.
Y. recurvifolia sollte fast überall gehen
Y. gloriosa friert häufig in sehr kalten Wintern zurück, treibt aber meist aus dem Rhizom wieder aus
Y. rosemarie x rostrata Großes?, bisher haben sich alle Hybriden mit rostrata unterschiedlich verhalten, einige können gar nichts ab andere funktionieren schon ein paar Jahre
Y. rostrata geht nicht ohne Schutz, Temperaturen unter -20°C sind für rostratas sehr gefährlich
Y. elata müsste funktionieren
A. megalacantha müsste funktionieren aber auch langjährig ausgepflanzte frieren manchmal kaputt
A. havardiana geht nicht
A. neomexicana funktioniert manchmal, häufig nicht
Y. glauca je nach Klon funktionieren die eigentlich ganz gut

LG
Sascha

---

Danke Sascha, das hilft schon ein ganzes Stückchen weiter. Nun ich denke Thomas wird in den nächsten Tagen sicherlich auch noch etwas ergänzen können.

Nun möchte ich jedoch zu meinem sehr gewagten Versuch eine Y. queretaroensis auszupflanzen noch einige Erläuterungen zum Winterschutz abgeben. Ich habe mir transparente 30 l Eimer besorgt und diese doppelt mit dreilagiger Luftpolsterfolie beblankt. Außerdem ist um die Wurzel und um die Blätter mit Hilfe eines Stückes Hasengitterzaun ein Heizkabel verlegt. Der Temperaturfühler des UT 200 liegt im Schopf der Pflanze, Eimer drüber fertig. Im Moment sind draussen -6 °C. Im Eimer zur Zeit dagegen nur - 0,2 C. Die Heizung schaltet erst unterhalb -4°C ein. So hoffe ich die seltene Pflanze über den Winter zu bringen. Achja gegen die Feuchtigkeit habe ich kleine Säckchen mit Katzenstreu gefüllt. Dieses Silikat soll die Feuchte im Eimer binden. Ich bin selbst sehr gespannt, ob es funktioniert. Naja verrückt ist eben schön und da bin ich auch wieder in meine alte Struktur des Schützers verfallen. Dennoch möchte ich dies für die meisten Pflanzen aufgeben.

Allen hier lieben Dank für Eure zahlreichen Antworten.