Mal was anderes als Yuccas, Agaven usw. Cannas kennt ja sicher jeder als Sommergäste im Garten. Ich hatte vor einigen Jahren schon mal etliche Arten und Sorten und mag vor allem die ganz großen. Eine davon ist die Canna musafolia ('Grande'). Von der wird ja immer geschrieben das man sie im Winter auch im Garten lassen kann, sofern das Rhizom min. 30 cm tief im Boden sitzt und man ordentlich mulcht.
Hat jemand Erfahrung damit die Canna im Freien zu überwintern? Ich habe es noch nicht ausprobiert, könnte mir aber vorstellen das die Canna bei 30 cm Pflanztiefe ne ganze Weile braucht bis sie im Frühjahr aus dem Knick kommt, da es bei der Tiefe viel Kraft braucht um erst mal an die Oberfläche zu wachsen und weil der Boden sich vielleicht nur langsam erwärmt. Dadurch erreicht sie dann im Sommer evtl. nicht ihre maximale Höhe. Auch habe ich Bedenken bei Spätfrösten.
Dann noch eine Frage zur Canna musafolia rubra. Es soll eine rote Form der musafolia geben. Hat die jemand schon mal gehabt. Bei den sehr wenigen die ab und zu mal angeboten werden bin ich mir immer nicht sicher ob es nicht nur rote Canna indica sind. Zumal ja auch sehr umstritten ist ober die musafolia überhaupt eine eigene Art ist.
Ich habe letztes Jahr im April ein faustgroßes Rhizomstück der C. musaefolia 'grande' gesetzt. Eben 30 cm tief, da ich eigentlich nicht vor hatte, sie im Winter wieder rauszuholen. Über den Sommer wurde sie 3m hoch und begann sogar gerade zu blühen als der erste Frost sie im November dahin raffte. Jedenfalls war das Rhizomstückchen über den Sommer so stark gewachsen, dass ich es nur mit Hilfe aus der Erde und in den Hausgang transportieren konnte! Ausgraben musste ich sie, da sie nicht nur in die Breite, sondern auch in die Höhe gewachsen war und das Rhizom somit größtenteils auf der Erde lag. Jetzt habe ich etwas Bedenken, dass ich im Herbst diesen Jahres wahrscheinlich einen Bagger brauchen werde um sie überhaupt aus der Erde zu kriegen. Wahrscheinlich werde ich sie dann teilen und eine Hälfte wieder versenken, die andere zur Sicherheitim Haus überwintern.
Hinzu kommt dieses Jahr noch die Canna tuerckheimii. Ebenfalls eine Riesencanna, allerdings mit hellgrünen, riesigen Blättern - weshalb sie auch (fälschlicherweise) canna heliconifolia genannt wird. Eben weil sie einer Heliconia gleicht.
Aber wie gesagt, zur Überwinterung im Freien müssten wir uns in 2015 nochmals austauschen. Bin da aber sehr optimistisch.
Ja, das konnte ich auch schon beobachten das die Rhizome teilweise eher nach oben wachsen und dann auf der Erde liegen. Das wäre dann auch noch ein Problem. Die würden dann am ehesten erfrieren.
Die Canna tuerckheimii hatte ich auch schon mal. Hatte ich mir aus Samen (direkt vom Wildstandort) gezogen. Sind im ersten Jahr schon so um 1,80 - 2,00 m groß geworden. Leider hatte ich bei denen mit der Überwinterung Probleme. Die haben wirklich sehr sehr kurze Rhizome und sind mir immer vertrocknet im Winter. Was ich bei der tuerckheimii auch feststellen konnte, dass sie etwas empfindlicher auf Kälte reagieren. Die zeigten bei mir schon bei ca. 0 - 1 °C leichte Blattschäden, wogegen die üblichen Cannas noch keine hatten. Aber die tuerckheimii ist ne richtige geile Canna, sieht so richtig schön nach Banane oder ebend Heliconia aus! Eigentlich meine Lieblingscanna. Gibts von der auch ne rötliche Form? Hab diese Woche erst wieder welche ausgesät. Werde es also noch mal mit der probieren. Was ich u.a. auch noch ausgesät habe ist Canna latifolia, was ja eigentlich ein Synonym ist. Die Pflanzen unterscheiden sich aber ein wenig von den anderen tuerckheimíis. Die Samen stammen aus dem bot. Garten Dresden.
Eventuell könnte man sie auch einfach mit einem dementsprechend hohen Mulchhaufen vor den kritischen Temperaturen schützen? Wie gesagt, wenn sie dieses Jahr wieder so explodiert, werde ich die Gartenüberwinterung mit einem Teilstück versuchen.
Die Tuerckheimii ist auch meine Lieblingscanna! Sie wirkt einfach ungemein tropisch!
Eine rote Form gibt es meines Wissens nach nicht.
Ich habe ich Januar auch welche ausgesät, zusätzlich habe ich kürzlich noch ein Rhizomstück von einem Biologen erworben.
Dein Bild ist einfach wunderschön! Da freue ich mich umso mehr auf meine, wenn sie neben den Hedychien gedeihen...
Zitat von Mirko im Beitrag #1Zumal ja auch sehr umstritten ist ober die musafolia überhaupt eine eigene Art ist.
Ich habe in meinen Unterlagen gefunden, dass es eine Varietät von Canna paniculata sein soll; also Canna paniculata var. musaefolia 'grande/peruviana/rubra/hybrida'
In meinem Büchlein wird C.paniculata zwar auch als sehr groß werdende und eigenständige Art gelistet, aber die C.musifolia und C.latifolia werden ihr nicht zugeordnet. Diese werden in einem separaten Kapitel als Canna mit unklarem Arten-Status aufgeführt. Canna heliconifolia wird übrigens auch nicht mit Canna tuerckheimii in Verbindung gebracht... Von ursprünglich ca. 60 Arten werden hier nur 10 anerkannt.
Die Systematik ist wie bei vielen (sub)tropischen Pflanzen ein ziemliches Chaos. Da halte ich mich komplett raus und mache keine definitiven Aussagen
Vor 2-3Jahren habe ich mal Samen einer angeblichen C.musifolia Grande von Karchskycanna ausgesät. Was die Mutterpflanze aber wirklich war und ob der Samen wirklich komplett von dieser stammte... ? Jedenfalls habe ich von 5 Samen 3 Pflanzen erhalten welche alle komplett anders aussehen. Ob sie fremdpolliniert worden oder durch eigenen Pollen bestäubt worden, keine Ahnung. Alles typische "Blattcanna", welche in Mitteleuropa zwar zur Blüte kommen (können), aber keine reifen Samen mehr schaffen.
An groß- und rotblättrigen Canna kenne ich nur die 'Red Russian'. Ein Kumpel hat noch eine andere beeindruckende Sorte. Mirko, ich schicke Dir mal Links zu Photos dieser Canna auf facebook. Kannst ihn ja mal anschreiben. Wenn Du im Herbst ein Rhizomstück der C.latifolias zuviel hast, da tausche ich Dir gerne eines ein.
Mal was ganz anderes, habt Ihr keine Probleme mit dem Canna-Virus? Ich musste immer spätestens nach einem Jahr alle meine Canna-Hybriden (Wyoming, Kreta, Durban, Stuttgart etc.) deswegen entsorgen. Ich hab mal gehört, Arten sollen immun sein. Stimmt das?
VG, Stefan
Eigentümer der nationalen dt. Podophyllum-Sammlung (Podophyllum, was'n das?)
ja, ich hab auch die Musafolia 'Grande' Samen von Karchskycanna ausgesät. Na mal sehen was dabei raus kommt aber das klingt ja nich so dolle. Zu Glück konnte ich bei eBay günstig ein Rhizom ersteigern. Zudem habe ich zusätzlich noch ein C. tuerckheimii und 'Russian Red' Rhizom ersteigert. Vielleicht kommt die ja schneller zur Blüte und ich kann mit der mal kreuzen. Vor allem mit der 'Russian Red', das wäre interessant. Aber wenn du sagst das die es nie schaffen Samen anzusetzen.
Bis jetzt sind die "Latifolia"-Samen noch nicht gekeimt, kannst aber gerne ein Rhizom im Herbst haben. Ich kann dir auch Samen von der schicken. Hatte ich dir schon mal Samen der tuerckheimii geschickt oder hatte ich das auch wieder vergessen?
Sehr interessante Yucca von dem Herrn. Werde ich mal anfragen. Auf deiner Seite habe ich aber auch eine "rotblättrige Bananen-Canna" gefunden. Was ist denn das für eine, Andreas?
@ Stefan: Hach, jetzt fängt doch wieder einer damit an! Ja diese Sorge hatte ich damals auch, war aber vermutlich unberechtigt. Zu mindest damals stand auf der Seite Cannaparadies das die meisten Sorgen darum viel zu übertrieben sind und es sich meistens gar nicht um den Virus handelt, sondern um Mangelerscheinungen oder Umwelteinflüsse wie schlechtes Wetter, Boden usw. So wars mit Sicherheit auch bei mir, denn das Jahr darauf waren die Symptome wieder weg. Ich weiß jetzt aber grad nicht wie der Aktuelle stand der Dinge aussieht aber ich denke es wird immernoch ein viel zu großer Wirbel darum gemacht und zu voreilig entsorgt. Das hatte mir der Betreiber der Seite auch so bestätigt.
Das sind zumindest meine Erfahrungen bezüglich der Samenreife. Vielleicht sieht es anders aus, wenn man die Rhizome früh vorzieht, eine längere Vegetationsperiode hat als ich hier oben und eher Phosphat betont düngt. Dann könnte es knapp reichen. Vielleicht je ein Rhizom mal in einem Kübel vortreiben und im Herbst ins Gewächshaus stellen ? Wir haben hier fast immer Mitte Oktober für ein paar Nächte leichte Fröste, welche für frostempfindliche Pflanzen zuviel sind. Anschließend ist es dann aber noch einmal für mind. 3-4Wochen frostfrei. Eine große Blattcanna mit größeren Blüten oder intensiv roten Blättern wäre schon etwas.
Wenn Du genug Samen der C.latifolia über hast, können wir sehr gerne tauschen. Gut, sie steht im Gewächshaus, aber sie ist ja wirklich riesig. Schöne Blätter. Diese "rotblättrige Bananen-Canna" ist übrigens einer der Sämlinge von den karchesky-Cannas. Nummer drei sah übrigens wie meine Canna edulis aus. Und wie ich vorgestern in meinem Büchlein gesehen habe, ist ein dort eine Canna musifolia Grande abgebildet, welche wie meine C.edulis ausschaut. Nur soviel zum Chaos bei der Zuordnung und Systematik
Derzeit putze ich mein Canna-Rhizome noch. Deine Adresse stimmt noch ?
1-2 Sämlinge der C.tuerckheimii bekomme ich die nächsten Tage. Aber wenn Du noch2-3 Körnchen zuviel hast ;)
Vor einigen Jahren hatte ich im Herbst mal ein einen Schwung Rhizome auf dem Komposthaufen geworfen - allerdings auch jede Menge anderes Pflanzenmaterial. Die Verrottungswärme, und vielleicht auch Schnee, haben dann dafür gesorgt das bis zu einigen Rhizomen kein Frost vorgedrungen ist. Diese trieben dann im Folgejahr durch. Fakt ist: Canna vertragen keinerlei Frost ! Allerdings haben diese Blattcannas die unkompliziertesten Rhizome bei der Überwinterung. Die kann man im Keller trocken in der Kiste überwintern und im Frühjahr einfach direkt in die Erde setzen. Die meisten anderen Canna würden vertrocknen und sollten zudem vorgetrieben werden. Mich würde der Mehraufwand einen Hügel aus Laub,Pferdeäppeln etc. aufzuschütten (und vielleicht noch mit Folie abzudecken), verbunden mit dem Risiko das sie trotzdem erfrieren, abschrecken. Aber, vielleicht bringt es ja was und man hat im Folgejahr noch größere Canna ?
Ja, der Virus war kein großes Problem und ist immer noch verbreitet. Manches ist sicher Hysterie, aber wenn man z.B. bei ebay od. in Pflanzenforen schaut, findet man öfters noch Photos mit krank aussehenden Pflanzen. So sehr der Herr Munsche ein Experte für Canna ist bzw. war (hat seine Canna-Sammlung ja abgegeben), er gehört sicher zu denjenigen, welche die Virusgefahr und Verseuchung der Bestände unterschätzt haben.
Ich habe den Eindruck das ein Großteil zumindest der in Töpfen (!) über Gartencenter/Baumärkte angebotenen Canna mittlerweile virusfrei sein könnte. Ist jetzt nur Spekulation, aber vielleicht hat man hier über in-vitro virusfreies Material gewonnen. Es sind natürlich nur eine handvoll Sorten die dies betrifft.
Anfällig sind auch Arten. Aber ! Der Virus wird nicht über den Samen weitergegeben ! Man gewinnt durch Aussaat also virusfreie Pflanzen. Natürlich erhält man so neue "Sorten", da die Gene ja neu gemischt werden.
Infizierte Pflanzen mickern und kümmern vor sich hin. Erst recht bei ungünstigen Witterungsbedingungen ! Und Mitteleuropa ist nun einmal nicht (sub)tropisch. Die Rhizome sind dann auch anfälliger und vergammeln schneller bei der Überwinterung.
Nachdem ich meine Canna vor ein paar Jahren (fast) alle entsorgt hatte und fast nur noch neue Sämlinge (davor im letzten Jahr aus Sicherheitsgründen sogar auf einem fremden Grundstück) kultiviere, sind diese deutlich (!) wüchsiger und haben quasi keine "Streifen" mehr.
Mit "quasi" meine ich, JA es kann zu Symptomen kommen, welche wie Virus aussehen. Aber diese sollten nur schwach ausgebildet sein und relativ schnell wieder verschwinden. Und sei es beim antreiben im Folgejahr. Bei mir können das mal wenige Streifen bei 2-3Rhizomen sein, welche gerade austreiben und schlecht aus den Hufen kommen. Zudem wenn es kalt und das Subtrat zu naß ist. Auch hatte ich im vorletzten Jahr massiven "Befall" an 3-4Pflanzen in einer Reihe. Der Grund waren aber Wühlmäuse. Oberirdisch hat man die Viecher nicht gesehen. Aber die Triebe hatten bestenfalls noch 2-3 Würzelchen aber kein Rhizom mehr. Logisch das dann die Blätter leiden und "Mangel"erscheinungen zeigen. Vor zwei Jahren hatte ich kurz nach der Auspflanzung von Sämlingen/Jungpflanzen einer Canna indica (Saatgut aus Brasilien) schrecklich infiziert aussehende Pflanzen. Zuvor - im Topf - sahen sie dagegen absolut gesund aus. Auch die Nachbarpflanzen im Beet steckten sich nicht an. Vielleicht war es ihnen im Beet durch Beschattung zu kühl ? Vielleicht zuviele Nährstoffe ? Wer weiß ?
Diese "wilden" Cannas, wie z.B. C.patens und C.limbata sind allerdings auch schwer zu überwintern und man braucht schon einen ordentlichen Rhizombatzen. Die Rhizome/Triebe sind sehr kleine und stehen sehr dicht beieinander. Diese müssen im Winter in Erde eingeschlagen werden. Hat man nur kleine Pflanzen, diese am besten "Grün" mit sehr wenigen Wassergaben in einem kühlen hellen Raum überwintern. Genauso bescheiden überwintern lassen sich die langen, schlanken Rhizome von z.B. Canna flaccida. Diese trocknen ruckzuck aus. Zumal, wenn die Triebspitze verfault ist, dann wars das i.d.R. auch - selbst wenn das restliche Rhizom noch gut ist.
Mitterweile bin ich aber auch wieder schwach geworden und bin ein klein bißchen von meiner Beschränkung auf Sämlinge abgewichen. Durban, Pretoria, Cleopatra, Nirvana, Alaska(?) habe ich mir wieder zugelegt, aber anfangs ein Jahr strikt (!) getrennt kultiviert, um zu vermeiden das ich mir den Virus wieder einhandele.
Dacht ich mir's! Danke für den länglichen Beitrag, Andreas!
Ich werde in Zukunft wohl auf Cannas verzichten müssen, gerade die mit den buntesten Blättern haben bei mir am meisten gelitten. Der Virus wird durch Blattläuse übertragen und "fliegt" immer wieder ein, so dass man jedesmal von vorne anfängt.
Schade! Als Ersatz (wegen der Blätter) hab ich mittlerweile Thalia dealbata gepflanzt, ist auch komplett winterhart.
VG, Stefan
Eigentümer der nationalen dt. Podophyllum-Sammlung (Podophyllum, was'n das?)
YUCCA & more
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15.03.2014 21:53
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Ja diese Sorge hatte ich damals auch, war aber vermutlich unberechtigt. Zu mindest damals stand auf der Seite Cannaparadies das die meisten Sorgen darum viel zu übertrieben sind und es sich meistens gar nicht um den Virus handelt, sondern um Mangelerscheinungen oder Umwelteinflüsse wie schlechtes Wetter, Boden usw. So wars mit Sicherheit auch bei mir, denn das Jahr darauf waren die Symptome wieder weg. Ich weiß jetzt aber grad nicht wie der Aktuelle stand der Dinge aussieht aber ich denke es wird immernoch ein viel zu großer Wirbel darum gemacht und zu voreilig entsorgt. Das hatte mir der Betreiber der Seite auch so bestätigt.
