Hallo Klaus

danke für die Bilder, sehe ich so auch zum ersten Mal !

Nochmal zurück zu deinen Gedanken über die Form der Blattkronen der queretaroensis im Vergleich zu linearifolia:
im Prinzip hast du Recht, deshalb hier mal ein Vergleich der Silhouetten einer Linearifolia (1. Bild R.I.P.) und einer Quero (2. Bild)





Die Blattkrone der Quero im Bild oben ist deutlich breiter als hoch.
Der Grund dafür ist in der Blattstellung im Neutrieb zu suchen. Während linearifolia einen dicken Speer hat, der die Blätter erst "entlässt",
wenn sie fast die endgültige Länge haben, findet man diesen Speer bei Quero nicht. Hier mal ein Blick in diesen Bereich (Aufnahme von heute bei Kunstlicht):



Die Blätter stehen schon einzeln wenn sie gerade mal ein Drittel der endgültigen Länge haben.
Für mich ist das eines der sichersten optischen Anzeichen, dass es sich um Quero handelt. Bei deiner Pflanze war das ja auch schön zu sehen.

LG Walter

Hola a todos,

erst mal herzlichen Dank für Eure tollen Fotos und Beobachtungen, auch an Paul Spracklin für's Zeigen seiner hier verlinkten Adventures in Mexico part VI!

Wen's nicht interessiert, muss da Folgende nicht lesen (Fotos habe ich nicht, auch keine Queros, leider)!

@Horst-Ruhrgebiet ja, Konvergenz ist ein einzukalkulierender Faktor bei äußerlichen Ähnlichkeiten. Es ist ein Anpassungsergebnis an gleiche oder ähnliche Umweltbedingen! Aber es gibt u. a. auch bei unsrer Spezies Doppelgänger, oder 'Scheinzwillinge' - d. h. Leute, die sich auf verblüffende Weise unglaublich ähnlich sehen, ohne überhaupt miteinander verwandt zu sein (abgesehen davon der gleichen Spezies anzugehören) und die auch nicht unter vergleichbaren natürlichen oder sozialen Bedingungen aufgewachsen sein müssen! Wie hieß doch gleich der dafür Zuständige: 'Reiner Zufall'?! Vermutlich gibt es auch sowas ähnliches in der Pflanzenwelt.

Yucca linearifolia war allerdings nie in die Rupicolae-Gruppe 'eingemeindet' - Karen Husum Clary verortet sie bereits in der Erstbeschreibung korrekt in der Sect. Sarcocarpa (=Yucca) - ebenso wie David J. Ferguson (der mit seiner Richtigstellung der Y. linearis aber etwa ein halbes später war als Clary- die allerdings die Y. rostrata var. linearis nicht auf dem Schirm hatte, also zu spät und diese daher auch 'nur' Syn. von Y. linearifolia wurde).

Dieser 'Fehler' ist William Trelease zuzusperechen, der aufgrund morpholog. Ähnlichkeiten und der Ihm unbekannten Früchte (und evtl. stammen auch Blüten und Blätter nicht von der gleichen Pflanze) diese ursprünglich als var. linearis zu Y. rostrata (DJF's Basionym) gestellt hatte. Allerdings stellt Rafaël H. A. Govaerts (The Plantlist) trotz DJF's Richtigstellung diese noch falsch als Synonym zu Y. rostrata, ebenso Julia Etter & Martin Kristen als Syn. zu Y. thomsoniana!

Ignacio Piña Luján koannte zum Zeitpunkt seiner Erstveröffentlichung (1989) die Arbeiten von K. H. Clary und D. J. Ferguson nicht kennen, und ebensowenig kannte er die Früchte und Samen seiner Y. queretaroensis., so dass er diese, ebenso wie vorher Trelease seine var. linearis, aufgrund scheinbarer morphologischer Ähnlichkeiten in den Ser. Rupicolae Sect. Chaenocarpa, verortet hatte. Hätte man ..., klar, aber hat man eben nicht, oder sagen wir so: man hat eben nicht gewartet, sonst wäre ein And'rer vielleicht früher mit seiner Erstbeschreibung!!!! Lieber falsch als zu spät!

Nochmal zur Konvergenz-These von F. Magallán-Hernández & ihren Kollegen vom BG Cadereyta, und lassen wir mal die basale Verortung (Pellmyr, Smith) außen vor, widersprechen sich die phylogenetischen Ergebnisse von Clary & Pellmyr, Smith et. al. nicht wesentlich bezüglich der unmittelbaren verwandtschaftlichen Verhältnisse von Y. linearifolia und Y. queretaroensis beide innerhalb der Sektion Yucca (ex Sarcoyucca) Serie Yucca (früher Treculianae) alllerdings mit unterschiedlichen näheren Verwandtschaftsverhältnissen!
Y. queretaroensis, bei beiden nah mit Y. filifera verwandt (vielleicht auch Anzeichen von Introgression wie wir sehen) und mit Y. periculosa Smith, Pellmyr et al auch bei Clary auch Y. torreyi, Y. madrensis und Y. treculeana (keine Ahnung wie FH auf seine orth. var. 'treculiana' kommt, bei Carriere in seiner Erstbeschreibung 1858 jedenfalls heißt sie eindeutig 'treculeana' nach Auguste Trécul)
Y. linearifolia mit Y. carneroseana u. Y. faxoniana bei Clary sowie Y. linearifolia Parras COAH ebenfalls mit Y. carneroseana die von Galeana NL (Galeana ist übrigens Typustandort) allerdings weiter entfernt (Von dem v. g. Paar, sowie anderen Y. carneroseana und Y. treculeana
bei weiteren Auroren bzw. einer breiteren Basis ... bin gespannt auf weiter entsprechende Untersuchungen.

Jedenfalls ist das letzte Wort zu den tatsächlichen Verwandtschaftsverhältnissen auch der Beiden noch nicht gesprochen!

@Walter Übrigens hatte bereits Piña L. in seiner Erstbeschreibung auf die Ausläuferbildung der Y. queretaroensis hingewiesen:
'forma pequeñas colo­nias rizomatosas, de 3 a 10 indivi­duos con diferentes tamaños' = 'bildet kleine rhizomatöse Kolonien, von 3 bis 10 Individuen verschiedener Größe'

Danke auch für Deine interessanten Beobachtungen zu Details der Schopfformen und zum unterschiedlichen 'Verhalten' der Mittelspeere der beiden Spezies. Klasse! Denke nicht dass das vorher schon mal irgendwem aufgefallen war.

Die Yucca linearifola Form 'formerly was known as' Y. johnstonii (orth. var. jost's-stonii ) ist schon eine interessante Yucca, hatte ja Jost's alte noch gesehen vor seiner Umpflanzaktion. Wer die wohl - vermutlich zu Ehren des US-amerikanischen Botanikers I. M. Johnst. / Ivan Murray Johnston, 1898 - 1960 - erstbenannt hat, vielleicht als nom. nud., als nackten Namen ohne Beschreibung oder vielleicht sogar auch inclusive (invalide?) Beschreibung, von wem und wo veröffentlicht....? Gibt oder gab es genauere Angaben zur Herkunft, u.s.w., ....????
Gibt's vielleicht vom damaligen Verkäufer WINCO noch jemanden, den man dazu befragen könnte? Hat jemand noch eine alte Beschreibung von Winco?

Wenn nirgends etwas zu finden ist, heißt nicht, dass wirklich nicht doch irgendwo etwas zu finden ist! ...

@Sascha , wie kommst Du auf "Yucca 'Johnstoni' alias Y. linearifolia x torreyi" eine Vermutung oder wo hast Du das her? Hatte ich bisher nicht gehört/gelesen.

Saludos

Jorge

Hallo Jorge,

die Y. linearifolia von Jost kennste ja noch, von dieser leider verschiedenen Yucca hab ich ein Kindel. Es ist also eine echte Y. 'Joststohnii' von Winco
Ebenfalls von Winco unter falschem Namen gekauft wurde diese Y. linearifolia. Ich würd mal sagen das ist der Galeana-Typ. Steht am Niederrhein, die Fotos hab ich bereits schon mal gezeigt.


leider war kein Pömpelwetter


hier noch Bilder zur Konvergenz

Hallo Jürgen,

zur Info! Schon 1990 hat Ignacio Piña Luján in seinem Nachtrag zur Erstbeschreibung von 1989 die Früchte und den Samen beschrieben, Blüten und Früchte wurden damals auch abgebildet.
Erstbeschreibung und Nachtrag

Yucca queretaroensis, Zimapan, April 2006



agavenandmore

Hallo Horst,,

wenigstens hat Jost's 'Joststohnii' Nachkommen hinterlassen! Und von Deinen damaligen Fotos der phantastischen blühenden Y. linearifolia vom Niederrhein, bzw. auch dieser Yucca selbst, war ich da schon begeistert. Weißt Du, unter welchem Namen Werner die erworben hatte?
Vielleicht gibt's zur nächsten Blühsaison Pömpelwetter & Du als 'Yuccahottemotte' kreierst wieder was Feines!

Und ein toller Beleg für zur Konvergenz nicht näher verwandter Arten!

Chau!

Jorge

Hallo Michael,

wirklich eine phantastische Yucca, danke fürs Zeigen Deines Standortfotos der blühenden Y. queretaroensis, bei Zimapán, Hgo. und für Deinen Hinweis zum Nachtrag von Ignacio Piña Luján bezügl. der Früchte und Samen ein Jahr nach seiner Erstbeschreibung. Damit hatte sich zwar praktisch seine damaligen Einstufung in die Sektion Chaenocarpa, Serie Rupicolae, erledigt, allerdings hat er dort (trotzdem) keinen Verweis bzw. keine Korrektur diesbezüglich vorgenommen. Weißt Du, ob er das vielleicht später nachgeholt hat?
Aber solche Fehlereinschätzungen - obwohl schon lange richtiggestellt - geistern dann trotzdem oftmals noch lage herum!

LG Juergen

Hallo Michael

ich habe eben eine hoch interessante Abhandlung von Fabiola Magallán-Hernández et al. in Acta Botanica Mexicana 108: 51-66 (2014) gefunden:

[[File:Yucca queretaoensis Acta 108 (51-66).pdf]]

LG Walter

Hallo,
ich brauche mal Euren Rat.

Nun ist der Ausläufer weiter in die Länge gewachsen. Es stellt sich für mich nun die Frage, sollte ich den Ausläufer jetzt trennen, bevor er weiter verwurzelt oder sollte ich besser noch etwas warten damit?
Hat jemand von Euch schon Erfahrung mit Ausläufer oder falls nicht, wozu würdet Ihr mir raten?
Schon mal vielen Dank im voraus...





viele Grüße,
Klaus

Hallo Sascha,
vielen Dank für den Hinweis. Ja das Argument ist plausibel und macht Sinn. Werde sie dann dieses Jahr noch so belassen.

Interessant, dass Y. linearifolia so problemlos wurzelt. Meine große 1,6m linearifolia hatte vor 2 Jahren einen zweiten Kopf gebildet und ich war schon sowas von stolz darauf :-). Eine 2k. ist doch relativ selten. Aber leider hat sie outdoor über den Winter diesen neuen Seitentrieb wieder verloren.

Ach und nochmals besten Dank für den Link "Bodenbeschaffenheit in Utah". Habe mich nun einmal mit Muschelkalk eingedeckt, denn die Böden sind eindeutig alkalisch. PH-Werte jenseits von 8,5.
Ob das viel nutzt weiss ich auch nicht aber in der Theorie kommt es den Naturböden doch weitaus näher als ein PH-neutraler Boden. Mal schauen ob es auf lange Sicht einen positiven Effekt bringt.

viele Grüße,
Klaus

Hallo Sascha,
im Hinblick auf Begleitpflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen, würde ich diesen Spagat nicht versuchen. Kalk bleibt nicht partiell... aber das weißt Du ja selber...
Die Wurzeln säureliebender Pflanzen würden schnell ersticken, bzw. durch die verkalkten Wurzeln verdursten. Aber wie stark, wie schnell, bis zu welcher Tiefe und vor allem wie weit sich Muschelkalk in der Praxis auswirkt, weiss ich auch nicht. Ich werde in meinem Fall vorher einmal ausgiebig messen und dann alle 3Monate erneut. Bin selber einmal gespannt, welche Werte ich gegenwärtig habe.
Kann das ja gerne später einmal berichten.

viele Grüße,
Klaus

Hallo,
die Y.queretaroensis hat nun in einem geräumigen Kübel ihren neuen Platz gefunden.
Die Wurzeln füllten den 15l Topf schon völlig aus und im neuen Kübel kamen nochmals knapp 40l Erde hinzu. Der Erde habe ich etwas Muschelkalk beigemischt.
Den Seitentrieb habe ich, wie mir Sascha geraten hatte, an der Mutterpflanze belassen. Wenn ich mir das Wachstum von f. hochstätter´s queretaroensis nach 20J. so betrachte, dann werde ich meine Y.q. in diesem Leben nicht mehr umsetzen.
Mir ist klar, dass der jetzige Standort direkt neben einer Fiederpalme STILBRUCH ist (wie eigentlich auch allgemein Yuccas im Kübel) aber hier habe ich mehr davon als bei den Yuccas am Hang und man kann ruhig auch mal eine Ausnahme machen.



viele Grüße,
Klaus

Hallo Klaus Querre u. Palme sehen beide Klasse aus , hab auch eine Querre mit Kindel u. das bleibt dran