Der Apache Trail beginnt in Apache Junction, nicht weit weg von unserem Hotel in Phoenix/Mesa, ist anfangs noch geteert, kurz nach dem Canyon Lake aber nur noch eine Schotter/Sandpiste mit vielen Serpentinen, in denen kaum 2 Autos aneinander vorbeikommen, ohne Leitplanken, selbst wenn es zig Meter fast senkrecht runtergeht:
Gelegentlich sieht man von hoch oben den Apache Lake bzw den Salt River, die zu erreichen wäre aber ein ganz schöner Umweg:
Kurz vor dem Staudamm des Theodore Roosevelt Lake ist die Straße dann wieder geteert und die durchgeschüttelten Knochen können wieder sortiert werden. Auch wenn dieser Trail auf der Landkarte nicht so lange aussieht, haben wir dafür einen ganzen Tag gebraucht, allerdings mit vielen botanischen Pausen. Leider wurde das Wetter an diesem Tag immer schlechter, was man zum Teil an der miserablen Bildqualität erkennen kann. Die Pflanzenvielfalt bei den Sukkulenten ist derart enorm, dass ich diesen Beitrag teilen muss. Zuerst die Yuccas. Die ersten Yuccas, die wir in höheren Lagen gefunden haben, verwirrten uns zunächst etwas:
Klaus dachte wegen der Stämme, der grünen Blattfarbe und der Blattstellung zunächst auch an schidigera. Aber hier oben ??? Wenige Meilen weiter wurden die Pflanzen immer kompakter und wir waren uns sicher, dass es baccata seine müsste.
Wiederum einige Meilen weiter und viele Meter höher wurden die baccatas leuchtend blau:
Heute haben wir bei einem Besuch des Boyce Thompson Arboretum genau diese Yuccas als baccata beschildert gefunden. Beruhigt doch irgendwie !
Gegen Ende der Tour, kurz bevor es dunkel wurde, fanden wir am Lake Roosevelt noch völlig überraschend große Bestände an Yucca elata:
Wir sind uns sicher, dass es die gleiche Form ist, die wir einen Tag zuvor in Sedona gefunden haben, also elata var. verdensis.
Andere Sukkulenten, wie Agaven, Dasylirion und Kakteen folgen. LG Walter
Sensationelle Berichte, die Du uns hier lieferst! generell bin ich immer hin und weg von den Standortbesuchen einiger Forenmitglieder, soweit wird mich mein Hobby vermutlich nicht tragen, gerade deshalb sind diese Berichten mit dem spannenden Bildmaterial immer wieder ein Highlight für mich! Vielen Dank an dieser Stelle, auch stellvertretend für alle anderen Berichte!
Im ersten Moment dachte ich auch,aufgrund der Größe,es währe Yucca Schidigera (Naturhybride?). Ich schließe mich Christian an und bin völlig fasziniert,natürlich ist man da neben denn ganzen schönen Naturphänomenen auch einige Gefahren ausgesetzt ( Schlangen etc :) ) was das ganze noch abenteuerlicher erscheinen lässt. Einen großen Dank für die tollen Aufnahmen und die fachliche Dokumentation,auf weitere Berichterstattung bin ich sehr gespannt
lG Armin
Wenn man die Natur wahrhaft liebt, so findet man es überall schön.
da oben am Aussichtspunkt hab ich auch gestanden, ich hatte anfangs auch gehörige 'Manchetten' als es so steil nach unten ging. Das war ja meine erste 'Dirtroad' schon am 3. Tag der Reise. Im Nachhinein war die Angst unbegründet, die Fahrt quer durch Phoenix zuvor war eindeutig unangenehmer.
dieser kleine Kerl hoppste da auch rum
dann noch viel Spaß zusammen
Verwurzelt im Ruhrgebiet, dort wo andere Urlaub machen!
Hallo Horst, der kleine Kerl ist eine Krötenechse (Phrynosoma) - welche Art genau kann ich auf die Schnelle nicht bestimmen. Es handelt sich um Nahrungsspezialisten, die sich in der Natur überwiegend bis ausschließlich von Ameisen ernähren.
Zitat von Christian Z im Beitrag #2Sensationelle Berichte, die Du - ich ergänze mal Ihr - uns hier lieferst! ... diese Berichten mit dem spannenden Bildmaterial (sind) immer wieder ein Highlight für mich! Vielen Dank an dieser Stelle, auch stellvertretend für alle anderen Berichte!
Dem schließe ich mich hiermit voll und ganz an!
A propo die baccaten Yuccas, sollte man diese unterschiedlichsten Typen wirklich alle unbeschadet der beachtlichen Unterschiedlichkeiten wirklich alle unkritisch zu Y. baccata lumpen (Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht!) - oderdoch besser vorläufig erst mal z. B. als Y. sp. / aff. der Ser. Baccatae bzw. auch ähnlich beblätterte Typen der 'andersblütigen' Ser. Yucca, z.B. als Y. aff. schidigera - auch weil hier außerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes - ansehen, um diese überhaupt erst mal entsprechende Informationen zu erfassen. Da ist sicherlich noch Einiges an kritischer Feldarbeit als auch gentechnischen Untersuchungen erforderlich. Auch nomenklatorisch sind bestehenden Taxa alles andere als geklärt. Jedenfalls 'Immer schön neigierig bleiben!'
LG Jorge
"Die Freude an den Palmlilien wuchs mit mir und wurde zur Leidenschaft " "Man müßte alles tun, um Früchte zu erzeugen, ..... um der Wahrheit auf die Spur zu kommen" Carl Ludwig Sprenger
stimmt, da hatten wir mit dem Aussichtspunkt die gleiche Idee. Hast du dann auch die Agave toumeyana dort gefunden? Dazu musste man aber die Absperrung umgehen und sehr nahe an den "Abgrund" klettern. Rechts unten die toumeyanas mit Blütenstand, leider ohne Samen drin, daneben Dasylirion wheeleri, links Agave chrysantha, davor eine der tausende Echinocereengruppen:
Eine der vielen toumeyanas von oben. Jetzt erkennt man sie erst richtig:
bei solch größeren Gruppen ist das schon schwieriger:
Von deiner Krötenechse hat Klaus diesmal den Nachwuchs fotografiert: halb so groß wie mein kleiner Finger.
Die Sache mit den Dirtroads ist wirklich nicht so schlimm, da hatten wir schon Erfahrung aus den La Sals bis in 3100m wo wir auf der Passhöhe wieder umkehren mussten, da die Bodenfreiheit unseres SUV nicht mehr gereicht hat:
nein, die Agave toumeyana habe ich an diesem Standort nicht entdeckt. Ich wollte auch eigentlich nur noch weiterfahren. Es war schon Nachmittag und wir wollten noch bis zum Apache Lake. Es ist sowieso immer unglaublich lehrreich, wie wenig man im fahrenden Auto erkennt und was man alles entdeckt wenn man mal in Ruhe aussteigt und ein Terrain sondiert.
Verwurzelt im Ruhrgebiet, dort wo andere Urlaub machen!
danke für die Fotos! Eine tolle Vielfalt an Yucca & Co. A. toumeyana ist natürlich ein tolles Agävchen!
LG
"Die Freude an den Palmlilien wuchs mit mir und wurde zur Leidenschaft " "Man müßte alles tun, um Früchte zu erzeugen, ..... um der Wahrheit auf die Spur zu kommen" Carl Ludwig Sprenger
...ich bin zwar kein motorisierter Biker, kann aber diesen Hype um die Route 66 nicht ganz nachvollziehen. Im letzten Jahr habe ich Seligmen und Oatman zum zweiten Mal besucht. Das ist nur noch Kirmes und ich denke, dass die Biker nur noch ihrem Herdentrieb in der Hoffnung nachkommen wollen, ihre Klischees von der Route 66 ordentlich bestätigt zu bekommen. Ich hab die tollsten Landschaften auf Nebenstrecken durchfahren, da war kein einziger Biker weit und breit. Auf dem verhältnismäßig kurzen Stück derRoute 66 knubbeln sich die Schmierbäuche mit ihren Harleys zu Hundertschaften.
Verwurzelt im Ruhrgebiet, dort wo andere Urlaub machen!
YUCCA & more
Thema drucken
26.10.2016 05:50
Antworten
