An unserem vorletzten Tag hatten wir die Frauen alleine in Las Vegas zurückgelassen, um mal ganz gründlich die Gegend nördlich Maedviews abzusuchen. Dazu sind wir von der 93 die Pierce Ferry Rd nördlich gefahren und haben nahezu alle "Seitenstraßen", wie die zum South Cove, Pierce Ferry Boat Ramp und zum Skywalk abgefahren. Unser oberstes Ziel war die Suche nach Opuntia diploursina, die wir bereits bei Jan bewundert hatten.
Bereits im Bereich Dolan Springs konnten wir herrliche Opunta erinacea mit stark variierendem Habitus finden:
Echinocereus engelmannii, der uns schon seit vielen Tagen begleitet hatte, mit ganz unterschiedlichen Dornenfarben:
Auch Opuntia basilaris stark vertreten:
Dann ein Überraschungsfund, den wir gar nicht auf dem Schirm hatten: Echinomastus johnsonii
nur wenige Meilen weiter fast schon ein "Massenbestand":
in der Farbe ziemlich variabel
dann die endlich die gesuchte Opuntia diploursina:
einfach nur herrlich diese Art, und man hat den Eindruck, dass die "Haare" an den alten Gliedern gar nicht aufhören zu wachsen
auch Cylindropuntia echinocarpa begleitet uns schon seit vielen Tagen, hier besonders prächtig:
an diesem Hang stimmte was nicht: zwischen den vielen Ferocactus acanthodes ähnliche Pflanzen aber kleiner und gruppenbildend: (und das von Klaus aus dem fahrenden Auto erkannt1)
Echinocactus polycephalus!
bei der größten Gruppe musste Klaus als Größenvergleich Modell stehen:
die hatte scheinbar erst vor Kurzem geblüht:
und tatsächlich noch ein Nachzügler in Blüte:
die weiße "Wolle" an dem einen Exemplar fiel schon auf. Ob das der Methusalem am Hang war?
schon ein sehr dichter Bestand
von Weitem schon eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Fero und polycephalus:
Der Weg nach Unten. Herrlich angelegter Steingarten:
Eher vereinzelt zu finden: vermutl. Echinocereus mojavensis:
meist tritt man fast versehentlich drauf, da sie gut getarnt sind: Escobaria vivipara var. desertii: so langsam geht auch die Sonne unter
Abschluss eines herrlichen Tages:
Für die absoluten Yuccafans: überall in dieser Gegend vertreten sind brevifolia (unserer Meinung nach jaegeriana), schidigera und baccata Meist haben sie sich auf den Kakteenfotos irgendwo eingeschlichen LG Walter
Du solltest Reiseschriftsteller werden! Wieder ein absolut phantastischer Fotobericht! Herrliche Fotos von herrlichen Kakteen & auch Yuccas. Vermutlich aber sind die meisten der gezeigten hübschen Cactaceae (wie auch Yuccas) aus dieser Gegend hier in D. wohl eher schwierig zu überwintern.
Und für uns absolute Yuccafans das besonders stimungsvolle Absolute Joshua Tree Wau-Foto!
Die Standorte von Echinocereus mojavensis - auf dem zweiten Foto mit Y. baccata (wohl die subsp. vespertina, erhielt v. Welsh 1993 auch Artstatus) - sowie Escobaria (vivipara var.) deserti sind wohl höher gelegen als die anderen? A. propo Y. baccata, kommen in dem Gebiet eigentlich beide Y. baccata subsp. vor, oder hat man wieder nur nicht auf Unterschiede geachtet? Was war eigentlich Eure Beobachtung, und falls beide vorkommen sollten, gibt es dann intermediäre Exemplare?
Aber ganz besonders würde (wohl nicht nur mich) interessieren: habt Ihr in den entsprechenden Überschneidungszonen der beiden auch Y. baccata - schidigera - Hybriden entdeckt? Und falls JA - passen diese dann zu den von Haage als solche vertriebenen (geheimnisumwitterten) Pflanzen?
LG Juergen
"Die Freude an den Palmlilien wuchs mit mir und wurde zur Leidenschaft " "Man müßte alles tun, um Früchte zu erzeugen, ..... um der Wahrheit auf die Spur zu kommen" Carl Ludwig Sprenger
ich gehe davon aus, dass keine der gezeigten Pflanzen unsere Winter draußen überleben würde. Jan, der ja gar nicht weit weg davon wohnt, geht von etwa -9° im Winter aus, tagsüber aber deutlich im Plusbereich und meist sonnig. Dauerfrost über mehrere Tage/Wochen gibt es dort nicht. Er hatte wohl vor einigen Jahren einen kälteren Winter und teils schwere Verluste.
Zum Thema baccata: die haben uns von Las Vegas über St. George, Kanab, Torrey, Moab, Chinle, Flagstaff, Phoenix, Lake Havasu, Kingman fast überall begleitet, sahen überall etwas anders aus, meist mit fliesenden Übergängen. Meist registriert man sie gar nicht mehr wirklich. Theoretisch könnte man 10 verschiedene Varietäten draus machen oder man lässt es ganz und sieht es als eine Art an mit entsprechender Variabilität an. Schließlich sind wir ja tausende Meilen gefahren. Ähnlich ist es ja auch bei Yucca glauca mit ihrem riesigen Verbreitungsgebiet. Ich werde in den nächsten Tagen mal eine Zusammenfassung der baccata-Formen unserer Reise machen.
Es gibt kein "Überschneidungsgebiet" zwischen baccata und schidigera, sondern die wachsen mehrere hundert Meilen einfach gemeinsam, teils in wahren Massenbeständen. Da siehst du von morgens bis abends ständig schidigera und baccata aus dem fahrenden Auto. Naturhybriden sind ein reines Zufallsprodukt, oft nur als Einzelpflanzen. Von diesen beiden Arten haben wir keine Hybriden gesehen.
danke für diese interessante Zusammenstellung von Bildern. Die Blütezeit von Y. baccata und schidigera kann sich überschneiden, meist ist aber Y. schidigera eher dran als baccata. Sonst gäb's auch viel mehr F1-Hybriden. Hier im Forum wurde ja schon oft über das große Verbreitungsgebiet von Y. baccata diskutiert. Allgemeine Erkenntnis unter Ethnobotanikern ist, dass die Indigenen Jungs und Mädels dort sowohl A. parryi aber vor allem die Banana-Yucca verbreitet haben, war sie doch ein fester Bestandteil der Nahrungsgrundlage. Demzufolge ist es eine Tatsache, dass Y. baccata in unterschiedlichen Höhenlagen bzw. Klimaten vorkommt und schon deshalb jeweils ein unterschiedliches Erscheinungsbild an den Tag legt.
Verwurzelt im Ruhrgebiet, dort wo andere Urlaub machen!
Danke dir für die wunderschöne Foto's. Möchte auch sehr gerne, wie Johan, dabei gewesen sein. Ich mag yucca's sehr aber auch die Kakteenwelt interessiert mich. [Ich sammle Kakteen aus Chili, west-Argentiniën und compact agaven aus Mex.]
Du hast Foto's gepostet die man einrahmen soll, so schön sind die. Mensch, Klasse! Hoffentlich habt euch Zeit genommen um einfach sitzen zu gehen um die Gegend zu geniessen z.b. in die durch die Natur geschaffene Steingarten! RUHE und weiter nichts. Selber war ich mit Freunden in Mex. und meistens ging alles Hurry-up......vielleicht ist dass Gras über die Bergen noch grüner! Bestimmt verstehst du was ich meine. Herrlich dort herum zu fahren und dass Hobby zu betreiben..
Hallo Walter, habe lieben Dank für den schönen Reisebericht und besonders die teils atemberaubendem Fotos. Nicht nur, da der Oktober bei uns schon etwas trist war. Sicherlich hast Du noch etwa im Kanister.
Viel Freude in Eurem Garten Ludwig
Um Missverständnissen zu begegnen, seien hier kurz die Pflanzen genannt, die im Winter bei Bedarf aktiv geschützt werden (Iso-Eimer + Heizkabel): Y. queretaroensis, rigida, rigida x rostrata und Agave ovatifolia.
Dresden 113 m ü. NN, ehemaliger Weinberg ca 60 m über Elbniveau, felsig-sandiger Boden (extrem durchlässig), USDA 7b; tE, Temp. min. -20°C, max. 40°C Durchschnittsmengen: Jahresniederschlagsmenge ca. 669 mm, Sonnenscheindauer: 1581 h, Temperatur 8,9°C, Sommertage Temp. > 25°C: ca. 47, Eistage ca. 28, Frosttage ca. 75 (Durchschittswerte der Statistik von 1961-1990)
war meistens Hurry-up, man könnte ja etwas hinter der nächsten Kurve verpassen Ich habe über 3700 Bilder mitgebracht. Die müssen aber erstmal gesichtet werden.
danke Walter, für die beeindruckenden Bilder von den Naturstandorten. ... mag auch gerne die Kakteenbilder. Die Tour wird lange nachwirken, da bin ich mir sicher. ... freue mich auf weitere Bilder.
Die Nutzung und Verbreitung einiger ihrer Nutzpflanzen unter den Agavaceae durch indigene Bevölkerung bringt natürlich noch mehr Verwirrung in die Taxonomie. Aber gerade bei den Agaven erhielten ja einige der solcher alten präkolumbianischen Kulturrelekte vor noch gar nicht so langer Zeit ihren Artrang. Vielleicht sollte das auch mal bei den Yuccas gecheckt werden. Dass die Y. baccata ein enorm variable ist, daran gibt's wohl keine Zweifel, auch dass nicht jeder Phänotyp oder jede Standortform "Artstatus" erhalten darf, ja wohl auch. Aber es ist halt bequemer, unter der Maßgabe, dass dieY. baccata eben vielgestaltig 'daherkommt' nicht mehr auf die Unerschiede zu achten, nicht nur auf morphologische Unterschiede, sondern auch eventuelle Korellationen hinsichtlich Verbreitung, Höhe, Klima, edaphische Faktoren, etc. zu achten, einschl. Yuccamotten, genetische Untersuchungen und Vergleiche usw. Notwendige Informationen werden so halt nicht gesammelt. Aber dass kann und sollte ein Hobbybotaniker (nicht nur im Hurry-up-Modus) auch gar nicht leisten! Standort und Höhenangaben zu erfassen, und mit offenen Augen durch die Botanik, wär ja schon was. Also freuen wir uns an Pflanzen am Naturstandort, den tollen Fotos davon, und vielleicht dem einen oder anderen im Garten gedeihenden Exemplar.
A propo Y. baccata bzw. Y. baccata var./ ssp. vespertina. Es wurde ja von Hybriden zwischen Y bccata vespertina und Y. schidigera aus Gebieten (u. a. Webber) berichtet wo beide gemeinsam wachsen, und dass sowohl intermediäre, als auch verwirrende Hybriden gefunden worden wäre. Schade dass Ihr keine gefunden hattet. Wäre auch eben interessant gewesen als Vergleich zur dam als bei Haage erhältlichen, wo es ja auch Zweifel gab, ob es denn wirkllich eine sei.
Übrgens hatte beispielweise Webber aus in der Nähe von Kingman, Mohave Co., AZ, wo sich Verbreitungsgebiete von Y. baccata var. vespertina und Y. schidigera überlappen, von langstämmigen Y. baccata var. vespertina berichtet, die sicherlich auch 'Schidigerablut' haben. Ihr wart ja in der Ecke, Walter, habt Ihr eventuell solche Pflanzen dort gefunden?
Wow, Walter, 3.700 Bilder ist schon ne Hausnummer, und und die wollen gesichtet werden ... und ... und.
Aber es macht ja auch Spaß und Du hast ne tolle Winterbeschäftigung! Auf jeden Fall freuen wir uns auf weitere Deiner phantastischen Berichte! Und auch Horst holt anlässlich Deiner tollen Berichte noch so einige tolle Fotos & Infos aus der Kiste, die er uns bisher vorenthalten hatte. Danke Euch!
LG Juergen
"Die Freude an den Palmlilien wuchs mit mir und wurde zur Leidenschaft " "Man müßte alles tun, um Früchte zu erzeugen, ..... um der Wahrheit auf die Spur zu kommen" Carl Ludwig Sprenger
YUCCA & more
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01.11.2016 22:13
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ist schon ne Hausnummer, und und die wollen gesichtet werden ... und ... und. 
