Leider schneiden Yuccas die für das deutsche Klima gekreuzt wurden hier sehr schlecht ab. Gegenüber den Wüstenyuccas haben sie eine Reihe von Nachteilen, zum einen verpilzen sie hier in Seenähe viel stärker als zum Beispiel reine Rostratas, Thompsonianas, Linerifolias, Faxonianas usw. und zum anderen kippen alle Blütenstände um und entwurzeln zum Teil dabei sogar die Pflanzen. Besonders Yuccas wo rosemarie und filata drinnen sind schneiden sehr schlecht ab. Das ist etwas ärgerlich und vor wenigen Tagen habe ich die erste Hybride entfernt weil das Problem auch mit der weiteren Etablierung nicht besser wird. Hier ein paar Bilder zur Anschauung:

Yucca rosemarie x reverchonii. Hat zwar den Vorteil dass diese Yucca nicht verpilzt, trotzdem stürzen die Blütenstände um



Links Yucca filata x pallida und rechts Yucca pallida filata. Haben nur Nachteile gegenüber reine Pallidas, verpilzen stark und die Blütenstände kippen immer um:



Im Vergleich dazu die reine Yucca pallida, die schon viele Jahre Freude bereitet.



Ganz schlecht schneidet auch Yucca filata x rostrata ab, die neben den reinen Rostratas wie ein Häufchen Elend aussieht und wohl auch bald am Kompost landen wird.

Keine Probleme gibt es hingegen mit Hybriden mit filamentosa drinnen. Diese Yucca filamentosa x thompsoniana von Walter sieht 1A aus mit sehr schönem Blütenstand:



Auch die Hybriden von Gerhard Gussmagg sind bis jetzt alle 1A

Ich denke diese Erfahrungswerte sind für alle Hobbypömpler ganz wichtig.

Ich würde mir ja mehr Hybriden wünschen wo aloifolia oder treculenana drinnen ist. Falls man diesen Wunsch äussern darf ohne selber ein Pömpler zu sein.

liebe Grüße

Thomas

Hallo Thomas

Bei den Winter hier wird es auf Dauer nur mit Hybriden funktionieren. Heißt, möglichst harte nässeverträgliche und stammbildende Pflanzen zu bekommen. Dahingehend zielt zumindest meine Pömpelei letztlich ab. Alles andere ist da erstmal sekundär. Mit reinen Arten würde hier ohne Schutz wohl auf Dauer kaum eine stammbildende Yucca überleben. Hybriden gehört hier die Zukunft das zeichnet sich jetzt nach ein paar Jahren ganz deutlich ab. Auch in Sachen Optik hat sich viel getan wie ich finde.

Treculeana und Aloifolia beispielsweise würde mich als Hobbypömpler kaum interessieren aus den genannten Gründen. Bei dir zählen natürlich andere (Pflanzen)Faktoren aufgrund des milden, trockenen Klima.

Deine Beobachtungen und Erfahrungen sind dennoch sehr interessant auch für mich. Thanks

Ich will es nicht verschreien, aber ich habe mit meinen Hybriden eher keine Probleme.

Am schlimmsten war heuer der Pilz bei der Gloriosa variegata, während der Pilz bei der Gloriosa nobilis hier im Raum Salzburg erträglich war. Fast alle Hybriden habe ich von GG und Gerhard hat mir empfohlen, was bei meinem Klima Aussicht auf Erfolg hat. Bis jetzt hat er sich nicht geirrt.

Mal auf die schnelle zusammengesucht, was ich habe:

yucca filamentosa color guard
yucca filamentosa flaccida x thompsoniana
yucca glauca x elata_gg040_rabi x fritz kummert
yucca glauca x karlsruhensis_gg041_2012_rabi_18 2 2013
yucca gloriosa nobilis
yucca gloriosa variegata
yucca karlsruhensis x pallida_gg020_2011_4 6 2012
yucca neomexicana
yucca neomexicana x recurvifolia
yucca pallida_jrt462_callahan county texas
yucca pallida x filamentosa flaccida - apfelbaum
yucca pallida x filamentosa flaccida - apfelbaum x campestris_pecos co tx_gg017 2010 x_gg096
yucca pallida x gloriosa robusta x elata_gg 017_2010
yucca recurvifolia x arkansana_gg028_rene_2011
yucca recurvifolia x karlsruhensis
yucca faxoniana (topf)

Am 2. schlimmsten verpilzt ist heuer die Recurvifolia x karlsruhensis von GG, speziell am Boden. Die Blütenstämme sind bei mir sehr stabil, werden aber auch nicht so hoch. Die Recurvifolia x karlsruhensis hat so um die 1,5m und die Nobilis so um die 1,8m Blütenhöhe. Beide haben bei mir erst 1x geblüht. Die Color Guard bleiben unter 1m bei der Blüte.

Hallo Thomas,
das sieht wirklich schlimm aus mit Deinen umgefallenen Blütenständen!
Da kann ich Deinen Ärger durchaus verstehen.
Bei mir hat dieses Jahr meine erste Y. Hybride geblüht (steht noch), daher fehlen mir hier noch die Erfahrungswerte.
Ich glaube mich zu erinnern, dass bei Christian (er wohnt bei Dir ums Eck) die Blütenstände von einer reinen Y. thompsoniana umgeknickt sind...
Auf jeden Fall ein eigenartiges Phänomen, das sollten wir weiter beobachten.
LG
Hardy

Ich hätte die Schräglage dieser Recurvifolia x karlsruhensis nicht der Hybridisierung in die Schuhe geschoben. Beim Wachsen der Blüte drehte die sich von früh bis spät immer nach dem Licht, bei Bewölkung war sie ziemlich gerade. Instabil war die nie, der Blütenstamm war fest. Ich spar mir jetzt ein Foto, wo die Blüte gerade ist. Anfangs hatte ich auch Angst, dass die Blüte kippt.

Hallo Thomas,

ist natürlich erstmal bitter und ärgerlich, wenn Blütenstände umkippen.
Ob man das aber jetzt an bestimmten Hybriden festmachen kann, da bin ich erstmal skeptisch.
Das Umkippen bzw. Abknicken der Blütenstände ist bei den Yuccas ja (leider) ein grundsätzliches Problem.
Eine voll aufgeblühe Yucca ist halt sehr kopflastig.
Ich habe dieses Jahr alle 7 Blütenstände meiner Y. arkansana abstützen müssen.
Kurz nach dem Aufblühen neigten sie sich von Tag zu Tag, es war abzusehen, daß es nicht gut geht.
Auch Y. filamentosa musste ich schon anbinden.
Wenn Yuccas nicht völlig frei stehen und hohe Blütenstände haben, dann sind die Blütenstände immer zum Licht geneigt.
Das sieht man sogar noch, wenn sie 3-4 m vor der Hauswand oder Bäumen stehen. Da ist dann einfach mehr Vorsicht geboten.
Wind und Regen tun ihr übriges.
Auf deinem zweiten Bild sieht man gut, daß die Blütenstände vom Haus weg fallen. Und auch auf deinem letzten Bild neigt sich der Blütenstand klar vom Haus weg.
Daß die ganze Pflanze beim Umkippen entwurzelt wird, hab ich noch nie erlebt.
Ich würde das bei einzelnen Pflanzen nicht überbewerten. Ausserdem gibt es bei den Hybriden ja auch eine gewisse Streuung.
Die Hybriden sehen ja nicht immer gleich aus, und haben sicher auch nicht die gleichen Eigenschaften.
Da muss man halt ausprobieren und selektieren.
Daß du bei dir aber andere Erfahrungen machst, als viele von uns hier, ist auch klar.
Muss man jetzt einfach mal schauen, ob sich diese Theorien mittelfristig bestätigen.
Meist kündigt sich dieses Neigen ja langsam an, man kann ja auch pro- aktiv die Blütenstände stützen, ich mache es so.

Hier mal ein Bild von heute aus der Nachbarschaft.
Eine Gruppe ganz normaler Y filamentosa/flaccida.
Von aufrecht bis Umfaller ist alles dabei.

Meine Recurvifolia x arkansana wächst auch ziemlich schief, wundert mich aber nicht. Der Zaun ist im Westen und die Pflanze wächst Richtung Süden. Geblüht hat die noch nie, ich hoffe nächstes Jahr ;-)

Hi Thomas,

danke für Deinen Bericht Ja,ist schon übel!
Es sind vor allem die großen vielblütigen Blütenstände. Ist auch ein statisches sproblem, ich beobachte das hier vor allem unter Regen- und Windlast, dass die Blütenstände - oder wie man auch bei deiner Fotos sieht - kippen eigentlich die Schöpfe samt Blütenstand
. Schwachpunkt scheint vor Allem ein zu weicher rhizomartiger, zu wenig verholzender Stamm zu sein! Mussmangenau beobachten und wiederholt Arten mit gut verholzenden stabilen Stämmen einkreuzen!
Schatze, auch die Pannonischen Winde spielen eine Rolle, dass dieses Umkippen bei Dir so häufig passiert!
Man muss halt sehen was wo geht! Und selektieren! Genauso wie von Dir beschrieben!

Pfiat Di,

Jorge

Hallo an alle,

freut mich dass ich eine angeregte Diskussion entfacht habe ;-) Anscheinend ist es dann ist erster Linie der klimatische Faktor der hier zu tragen kommt. In den letzten 15 Jahren ist hier noch nie eine Yuccablüte in eine extreme Schieflage gekommen und schon gar nicht umgekippt, auch in der Nähe von Gebäuden hab ich das auch noch nie beobachtet. Die Blütenstiele sind sehr dick und sitzen fest am Stamm der Yucca. Vielleicht aufgrund der Hitze und des höheren Sonnenstandes hier. Ich zeige hier noch ein paar Bilder der heurigen Wüstenyuccablüten. Ich könnte Jahre zurück die Bilder suchen, aber ich weiß ganz sicher dass es keine umgekippten Blütenstände gab. Interessant wird sein, ob das Klima in näherer Zukunft auch weiter im Norden andere Hybridpartner zulassen wird. Die Meister am Verpilzen sind bei mir auch meist Y. recurvifolia und gloriosa gewesen.







lg

Thomas

Hallo Thomas,

Ich stimme mit dir ein, die Gloriosa / Recurvifolia- Hybriden sind bei mir im Winter 2017 / 2018 auch am meisten verpilzt, aber nicht alle, zb die neomexicana x recurvifolia gar nicht und auch die pallida x gloriosa robusta x elata nicht, die sind aber noch sehr klein. Die Baccata gehört zu den Yuccas, die ich leider wegen des Pilzes entsorgen musste. Ich habe Fotos, die zeigen, dass der Pilz dann immer zum Problem wird, wenn es im Februar / März hier wärmer wird und je wärmer der Winter umso schlimmer ist es. Was ich mir dachte, dass es mit der _Breite_ der Blätter zusammenhängt, aber die recurvifolia x karlsruhensis hat gar nicht so breite Blätter und die war auch stark betroffen. Bei mir kommen auch Anfängerfehler dazu. Ich musste mein eigenes Mikroklima erst erkennen. Die Gloriosa variegata hatte es den sehr kalten WInter davor (bis -18° über längere Zeit) viel zu feucht und einige Blätter waren aufgrund zu starken schlecht belüfteten Kälteschutzes teilweise verfault, letztlich aber trotzdem keine großen Auffälligkeiten und sie erholte sich im Sommer dann aber schnell gut, ich konnte nicht meckern. Im nächsten (warmen) Winter, also 2017/18 gab es gar keinen Kälteschutz mehr, nur mehr ein Regendach und die Gloriosa ist zu 2/3 verpilzt. Vielleicht tötet die Kälte den Pilz ab oder macht ihn inaktiv. Nur was soll man machen? Gerade die Gloriosa variegata ist je nach Wetterlage in einem WIndkanal, wo es wegen des Windes schneller trocknen sollte, das ist aber bei mir wohl zu wenig. Die Gloriosa nobilis hat es auch windig, aber weniger als die variegata. Die verpilzte weniger, aber bei der war der Pflegefehler / Kälteschutz nicht so groß, die bekam den Winter davor mehr Luft. Mittlerweile bin ich überzeugt, Kälteschutz bei Yuccas ist der größte Fehler, den man machen kann, gute Belüftung / Wind gehört zum wichtigsten im Winter, speziell in meinem nassen Klima. Bei den Hanfpalmen ist die Kälte kritischer, aber auch da war mein größter Fehler, dass es zu feucht war. Problem ist die Kondensation zwischen Nacht und Tag. Man steht vor dem Problem erfrieren oder verschimmeln lassen, mittleweile tendiere ich eher erfrieren zu riskieren.

Hallo Thomas,

ich glaube, dass ist eine unzulässige Verallgemeinerung.
Mir sind heuer reihenweise Blütenstände umgekippt und auch abgebrochen (2-köpfige Thomps), alle Sorten sofern sie nur hoch genug waren. Es war keine einzige Hybride dabei.
Ich führe das eher auf Witterungs- und Wachstumsumstände zurück, es gab nicht einmal einen Sturm.

Siehe auch hier

LG Christian

Christian, was meinst du mit "hoch"? Von der Statik ist das natürlich verständlich. Bei ca. 1,8m hatte ich mit einer Gloriosa Nobilis keine Probleme., aber es gibt ja viel höhere Blüten.

Wie zumeist kann man nicht verallgemeinern. Selbst bei jeder Regel gibt es immer die Ausnahme. Meine Beobachtungen sind, dass es zumeist auf die Stärke des Austriebes ankommt. Bei mir sind die flaccidas schon reihenweise umgefallen. Allerdings sind dies alles Kindel aus ein und derselben Mutter. Das kann also bei der Vielfalt diese Komplexes anderswo ganz anders sein. Gloriosa nobilis ist bei mir völlig stabil. Zur Einschätzung der Stabilität von Hybriden fehlen mir einfach ein paar Jährchen Erfahrung. Allerdings sehe ich weniger bestimmte Arten oder wie Thomas anriss, Hybriden als gefährdet an, sondern viel mehr die Statik des Austriebes, verbunden mit Windlast, und auch die zunehmende Schwere in der vollen Blüte bei Regen. Letztere Gründe waren bei uns die überwiegenden Gründe von umgestürzten Blüten. Die flaccidas stocke ich inzwischen jedes Mal. Aber das ist die Erfahrung mit meinen flaccidas. Genauso kann die gloriosa nobilis anderswo instabiler sein. Dann jedoch sicherlich, auch weil es dann trotz enger Verwandtschaft, eben eine andere nobilis ist. Die Vielfalt der Natur ist eben grenzenlos. Diese Kenntnis haben wir ja vor allem mit den Yuccas der Ostküste.