nein, nicht bei den Yuccas!

Meine Buchs sind vom Buchsbaumzünsler befallen und nicht mehr zu retten.
Da ich eine enorme Menge davon habe, wird sich das Erscheinungsbild meines Gartens in der Zukunft wohl erheblich ändern.
Hier ein paar Bilder des Schadens









Ich habe bewusst auf die chemische Keule verzichtet.
Gibt ja vielleicht Platz für Yuccas

Gruß an alle
Jürgen E

Hallo Jürgen,

ja, das ist echt bitter.
Bei mir hat der Zünsler bereits vor zwei Jahren zugeschlagen, spätestens seit letztem Jahr sind hier alle Gärten nahezu buchsbaumfrei.
Aber es gibt Hoffnung. Mein Bruder hatte einen total braunen Buchs im Garten zurückgeschnitten und gespritzt.
Heute ist er wieder komplett grün und sieht aus, als wäre nichts gewesen. Aber man muß immer wieder kontrollieren, ob der Zünsler nicht wieder zurück ist.
Einen kleinen Buchs habe ich bodeneben abgeschnitten. Er treibt wieder aus und bleibt grün.
Mir scheint, der Zünsler ist wieder auf dem Rückzug. Da er ausschliesslich Buchs befällt und hier quasi alles jetzt Buchsbaumfrei ist, fehlt ihm hier jetzt die Lebensgrundlage.
Auf unserer Grünanahmestelle wurde der Buchs tonnenweise entsorgt, das waren teils echt skurrile Bilder.

Hallo Sascha,

danke für die Info, hab ich nicht gewusst.
Interessanterweise habe ich sowohl drei grosse Pflanzen von Euonymus japonicus (2x grün, 1x gelb- grün), sowie die heimische Ilex (panaschiert) im Garten.
Die Pflanzen haben aber keinen Befall, obwohl hier Buchsbaummässig alles platt ist.
Auch eine sehr schöne Euonymus alatus steht direkt nebenan in Nachbars Garten.
Ich werde das aber jetzt in jeden Fall genau im Auge behalten, das wäre tragisch, wenn ich diese alten Pflanzen verlieren würde.

Ihr könnt mich jetzt steinigen , aber ich bin der Meinung
wer seine Pflanzen nicht vorbeugend spritzt
(muss ja wie Sascha schreibt , nicht die Keule sein )
ist mit verantwortlich wenn der Parasit sich weiter verbreitet.
Als wir hier nach Apulien gekommen sind wollten wir auch bio machen, schnell haben wir gelernt, es geht nicht.
Bei uns wütet Xylella (Feuerbrand bei den Oliven) und das in einem Ausmaß, das alle Bauern total nervös sind.
Auch der Palmenrüssler macht alles zu Nichte.
lg. sofie

Hallo Sofie,

das sehe ich aber anders.
Erstmal sollte man zwischen den Erwerbsgärntern/Obstbauern und Gartenbesitzern unterscheiden.
Diese haben natürlich ganz eigene Sorgen und Probleme.
Ich persönlich halte es so, so wenig wie möglich Chemie einzusetzten. Bei genauerem Nachdenken streue ich eigentlich nur Schneckenkorn, das ist eigentlich schon alles.
Und selbst der Einsatz von Schneckenkorn ist auf ein Minimum reduziert seit ich festgestellt habe wieviele Nützlinge ich eigentlich im Garten habe, die man kaum wahrnimmt (Igel, Erdkröte, Grasfrosch etc.) denen man mit Schneckenkorn natürlich schadet. Bis auf Schneckenfraß und Verpilzungen im Winter bei den Exoten hält sich bei mit alles in Grenzen.
Es gibt natürlich auch mechanische Möglichkeiten gegen Schädlinge im Garten vorzugehen, z.B, Absammeln der Schnecken abends. Die Sorgen sind natürlich auch abhängig davon, was man da so alles im Garten haben will, also individuelle Probleme. Eine gesunde Mischung und Vielfalt ist hier auch hilfreich, aber das wäre wieder ein ganz neues Thema.

Was da mit unseren Buchsbäumen in den letzten Jahren passiert ist kann man ja zahlreich im Internet nachlesen.
Das ist wie eine Walze rheinaufwärts über uns gerollt und soetwas kann man ja auch nicht prophylaktisch verhindern.
Und selbst als der Schädling da war gab es zunächst gar kein Mittel auf dem Markt, daß Hilfe gegen den Buchsbaumzünsler versprach, das ging alles viel zu schnell.
Bis sich das Problem unter den Gartenbesitzern rumgesproche hatte, war längst schon alles befallen.
Das kann uns durch die Globalisierung immer wieder passieren, und ehrlich gesagt sind wir ja auch schon umzingelt mit Tieren und Pflanzen die hier gar nicht hingehören, aber nur wenige haben diese invasiven und zerstörerischen Auswirkungen. Wer sich nicht näher mit dieser Thematik beschäftigt ist erstaunt, welche völlig selbstverständlichen Tiere und Bäume etc. hier eigentlich gar nicht hingehören. Dagegen bezeichnet man viele seltene heimischen Tiere und Pflanzen als Exoten, obwohl sie das gar nicht sind.
Für mich waren meine beiden Buchsbäume entbehrlich, daher hab sie entsorgt und gut ist.

hallo Martin,
ich respektiere Deine Meinung .
Das wir durch die Globalisierung Schädlinge eingeführt haben, die hier keine natürlichen Feinde haben , ist bekannt.
Da hast Du Recht, ich bin da voll Deiner Meinung und so wie ich es bereits geschrieben habe,
sterben am Mittelmeer die Palmen. Eine nach der Anderen . Ich behaupte es lässt sich nicht aufhalten.
Ich verfolge auch die Plage mit dem Eichenprozessionsspinner.
Ob man das in den Griff bekommt ??
lg.sofie

Hallo Martin,

Danke für die Stellungnahme, war bereits dabei eine ähnliche zu forumlieren, da ja Sofies Beitrag eine Stellungnahme zu meinem ursprünglichen Beitrag war.

Hallo Sofie,

wir sind sehr eng mit einer Familie befreundet, die aus Süditalien stammt und deren Mutter noch dort wohnt. Diese ist aufgrund des frühen Todes des Vaters auf die Einkünfte aus der Olivenplantage angewiesen. Verluste sind für die Oliven -Bauern existenzbedrohend, eine Spritzung, auch vorbeugend zu Verhinderung der Ausbreitung des Erregers, wäre angebracht.
Die Familie hat sich aber für eine biologischen Anbau entschieden.
Ich hatte über 100 teils sehr große Buchs. Was wäre das für ein Aufwand gewesen zu spritzen.
RaupenFrei unterscheidet auch nicht nach Arten.


LG Jürgen E

Hallo Sofie,

ja, das ist wirklich ein trauriges Kapitel mit dem Palmrüssler. Bin da auch gespannt wie es weiter geht, aber was man da so liest und hört klingt nicht gut.
Und hier hilft nichteinmal Chemie dem Schädling beizukommen.
Aber das mit den eingschleppten Schädlingen hat es schon öfters gegeben, meist hat es halt die Obst- und Gemüsebauern hart getroffen, wie z.b bei der Einschleppung des Kartoffelkäfers oder der Reblaus.
Jetzt mit dem Palmrüssler und Buchsbaumzünzler trifft es wohl eher die Gartenbesitzer, daher sehen wir das mit ganz anderen Augen.
Dazu kommt, daß die Palme als Inbegriff des Südens oft landschaftsprägend ist, auch wenn viele Arten z.B. in der Mittelmeerregion dort auch gar nicht heimisch sind.
Wer weiß, was noch alles kommt ...

Hallo an Alle

hier noch'n Foto



Beide ca. 2 m groß

LG
Jürgen E

hallo Jürgen
ich möchte nochmal kurz das Thema aufgreifen.
Wir machen es zum Glück nur als Hobbybauern und sind nicht auf den Ertrag angewiesen.
Wobei ein schönes ZuBrot nicht zu verachten ist.
Trotzdem kostet es uns auch Geld, da die Oliven so nach 7 + Jahren geschnitten werden müssen
das Schnittgut wird verbrannt der Rest ist Brennholz. Die Arbeit muss getan werden.
Vor Jahren haben wir es mit häckseln versucht, das funktioniert aber nur mit einem Großgerät.
Um uns herum sind auch schon einige Bäume befallen. Auch wir sind nervös.
Letzte Woche wurde bei unserem Nachbarn geschnitten.
Habe heute 2 Handyfoto gemacht nicht von guter Qualität , nur mal zum Vergleich
Nach dem Schnitt

und das ist ein Baum von uns. Mein Mann hat sie tiefer runter schneiden lassen vor ein paar Jahren,
damit er sie besser spritzen kann.

Schaut bisschen kugelig aus, aber wir kommen leichter ran.

Ich weiß nicht wie weit im Süden die Mama wohnt, bin letztes Jahr im Sommer von Brindisi nach Lecce gefahren
auf der Autostrada, das war gruselig, die Meisten alten Olivenbäume waren schwarz nur noch Gerippe.
Jetzt reicht es schon bis Monopoli. Es macht mir wirklich Angst.
lg.sofie

Schlimmes droht auch den Palmenliebhabern. Letzte Woche hab ich den Obergärtner vom Botanischen Garten in Madrid im Zuge einer TV Sendung befragt warum sie die Palmen mit Netzen umspannen und da hat er mir vom Falter Paysandisia archon von Paraguay erzählt, der besonders gerne Butia, Chamaerops und Trachycarpus befällt und ähnlich wie der Palmenrüssler abtötet. Er ist schon in Spanien und auch am Gardasee angekommen und ist angeblich in Mitteleuropa "winterhart". Wer sich also in Norditalien über tote Trachys wundert der weiss jetzt, dass das keine Winterkälte war. Gar keine guten Nachrichten. Mit den Oliven ist es allerdings noch schlimmer das über 1000 Jahre alte Bäume absterben und die Ausbreitung munter weiter geht, ist wirklich sehr schlimm

lg

Thomas

Hallo Sofie,

unser italienischer Freund war eben noch hier, ich habe ganz vergessen zu fragen, wie es den Olivenbäumen geht. Die Mama (seiner Frau) lebt in der Provinz Cosenza und hat mehrere Hundert Bäume. Die Angst ist natürlich groß.

LG
Jürgen

hallo Jürgen
ist in Kalabrien , das ist noch ein Stück weg von uns.
in wie weit der Feuerbrand dort voranschreitet kann ich nicht sagen
ob dann weiter bio betrieben werden kann , auch fraglich, die Regierung macht große Auflagen.
Ich wünsche Ihr aber alles Gute
lg.sofie

Hallo Sofie,

Danke für die guten Wünsche!
Ich werde ggf. weiter berichten.

LG Jürgen