Hallo liebe Forenmitglieder, ich habe nach langer Überlegung und einigen m. o. w. milden Wintern vor etwa 4 Monaten die Entscheidung getroffen, meine Y. carnerosana auszupflanzen.
Alle Pflanzen, mit Ausnahmen wie Y. recurvifolia, schmalblättrige Y. filamentosa, Hesperaloe parviflora usw. bekommen bei mir einen großzügigen Winterschutz, so auch die carnerosana.
Ich war immer der Annahme, dass sie bei trockenem Stand eine relativ gute Winterhärte mitbringt...? Aber nachdem ich hier im Forum von den doch zahlreichen Verlusten gelesen habe, mache ich mir so meine Gedanken... Was sagt ihr dazu? Das Klima bei uns im Weimarer Land kann man ja mittlerweile schon fast als gemäßigt bezeichnen. Der letzte Winter hatte Tiefsttemperaturen für die Dauer von 3 Tagen, die lagen bei -17 Grad, da haben selbst meine Y.aloifolia gelacht. Ich habe einfach das Gefühl, dass sie sich im Kübel quält... sie treibt zwar beständig über den Sommer, aber so richtig vorwärts geht es eben nicht. Was sagt ihr dazu?
ich möchte dich ja nicht demotivieren, aber - ehrlich gesagt - gebe ich carnerosana mittelfristig keine Chance! Ich kann aus eigener Erfahrung berichten (1-jähriges Intermezzo). Auch wenn die letzten Winter mild waren... alleine Temperaturen unter -5° C mit der hohen Luftfeuchtigkeit in Mitteleuropa werden der Pflanze zusetzten. Besorge dir faxoniana, die geht besser!
Hallo Thomas, danke für die schnelle und entscheidungsfördernde Antwort😉! Ich werde die gute alte Dame dann wohl schleunigst wieder ins Töpfchen befördern... Ich habe ja eine Faxoniana da, die macht seit 5 Jahren keinen Schritt in irgendeine Richtung, also weder geht sie ein, noch treibt sie neu... sollte ich die lieber an die Stelle setzen und hoffen, dass dann was zuckt? 🤔 Eigentlich kann es ja nur besser werden!? Die Y. carnerosana im Kübel wird halt nur wirklich langsam schwer zu handlen🥵. Im Kübel kann sie dann aber mit entsprechendem Schutz bei stärkerem Frost schon unterm Dach draußen bleiben, oder ist sie generell so empfindlich?
Ich habe dann gleich mal noch eine Frage zum Thema Auspflanzen:
Ich habe neulich eine Y. aloifolia für wahnsinnige 15 € incl. Bringeservice bis vor unsere Haustür bei Kleinanzeigen ergaunert: Kann die "einfach so" im Frühjahr ins Beet, oder wird die fälschlicherweise als Y. elephantipes "gehaltene" Aloifolia nicht dieselbe Härte mitbringen, wie meine beiden aus Rhizomsprösslingen gezogenen Pflanzen?
die faxo würde ich erst auspflanzen, wenn ausreichend Bödenwärme vorhanden ist, also nicht vor Mitte/Ende April. Die carnerosana ist dann ab ca. -5° C vor Frost und Nässe zu schützen - und ja, sie ist nässeempfindlich :-/ das gilt generell, aus auch bei langanhaltender, nassen Witterung z. B. im Herbst. An den Stämmen bieteten sich gerne "Eintrittsstellen" für Feuchtigkeit.
A. aloifolia ist auch grenzwertig hart. Das kann mal ein paar Jahre gut gehen ... hier muss schon ein ganz optimaler Standort gewählt werden, z. B. direkt an einer Hauswand. Ich habe leider langfristig noch keine Pflanze ausgepflanzt durchgebracht. Dazu kommt, dass die Stämme im Winter gerne "dehydrieren" (verweichen) und diese sich dann neigen und umkippen.
noch ein paar Worte zur Kübelkultur. Ja, wenn es nicht anders geht, dann kann man natürlich auch Yuccas im Topf bzw. Kübel halten. Um ausgewogene Bodenverhältnisse zu erhalten und um vitale Pflanzen mit gutem Wachstum zu sehen braucht es aber auch entsprechende Topf- oder Kübelgrösse. Um unbewurzelte Stammyuccas zu bewurzeln mögen kleine Töpfe erstmal reichen, aber wenn man jetzt noch vitale Pflanzen mit gutem Wachstum sehen will reicht das bei weitem nicht. Klar hat man ein Problem mit Platz und Gewicht bei grossen Kübeln, aber Kübelkultur ist bei grossen Yuccas ohnehin eine "Notlösung" Hier muss man sich die Frage stellen, was ist einem wichtiger, der Platz und der Rücken oder ordentlicher Zuwachs. Wenn ich jetzt noch die (sorry) winzigen Töpfchen der faxoniana oder aloifolia sehe wundere ich mich nicht über Deine Aussagen. Das ist zum Leben zu wenig, und zum Sterben zuviel.
das mit der Topfgröße klingt schon fast vorwurfsvoll, aber ich bin ja über Tipps dankbar!😉 Das hätte ich, zumindest was die Faxoniana angeht gar nicht so im Blick... Das Bild von der Aloifolia ist das Anzeigenbild des Verkäufers, bei mir bekommt sie freilich einen viel größeren und vor allem schwereren, denn sie wird wohl sehr zum Kippen neigen.
am Ende haben wir doch alle die gleichen Probleme. Niemand will große schwere Kübel schleppen. Bei mir steht auch nicht alles in optimal. Umtopfen ist auch eine unliebsame Angelegenheit, und das fängt ja schon bei den kleinen Topfpfanzen an. Das ist auch sehr zeitraubend, besonders bei grösseren Sammlungen. Hiermal zur Veranschaulichung eine Kübel- Y. rostrata von mir, die ganzfährig draussen steht. Die stand schon in einem nicht allzu kleinen Kübel, trotzdem sah der Wurzelballen nach ein paar Jahren so aus. Die Yucca zeigte eigentlich kein Wachstum mehr, wie auch, es war kaum noch Erde da, nur noch Wurzeln. Nachdem ich sie in einen grösseren Kübel gesetzt hatte, setzte auch wieder Wachstum ein. Man muss sich halt auch überlegen, wie alt die Pflanzen eigentlich sind, und was man ihnen da für ihr weiteres Gedeihen an Substrat zur Verfügung stellt. Schon Sämlinge zeigen im kleinen Topf nach zwei, drei Jahren kein nennenswertes Wachstum mehr.
ich hatte ja vor einigen Monaten hier geschrieben, weil mir (damals unwissenden) eine Carnerosana als Faxoniana verkauft wurde. Der Verkäufer hat sich leider nicht weiter um Tausch bemüht, daher habe ich das gute Stück noch hier.
Da ich im Garten einige Washingtonias, Phoenix can. usw. ausgepflanzt habe, muß ich sowieso aktiven Winterschutz betreiben. Das Ganze sieht im Moment so aus, dass ich aus 16mm Hohlkammerplatten säulenförmige ca. 2,5m Turmbauten errichtet habe. Das Ganze wird quasi frostfrei gehalten mit einem Mini-Heizlüfter in Kombination mit einem UT200. Klappt jetzt schon drei Jahre sehr gut.
Im Frühling möchte ich ein Trockenbeet mit div. Kakteen anlegen (u. a. ein großer Pasacana-Kaktus), wo ich ebenfalls einen beheizten "Turmüberbau" mit einplanze.
In diesem Zusammenhang ist gerade meine Überlegung, ob meine Carnerosana in einem beheizten Überbau langfristig die deutschen Winter quasi ausgepflanzt (mit beheiztem Turm) überleben kann.
Hat in dieser Hinsicht jemand aus diesem Forum Erfahrungen gesammelt? Insbesondere, gibt es bei den Yuccas Probleme mit der Luftzirkulation oder ähnlich?
Je nach Aufwand kann man theoretisch auch Cocos nucifera über den Winter bringen :-)
Yucca benötigen z. B. viel frische Luft was u. a. Pilzbefall vermeidet, was in "Turmbauten" kaum möglich ist, es sei denn mal lüftet ständig. Hier verhält es sich etwas anders als bei Palmen. Dafür können Yucca besser mit Temperaturschwankungen umgehen. Jedoch habe ich noch keine Yucca so überwintert bzw. vermeide jeglichen Aufwand an Winterschutz :-)
noch ein Wort zur Y. aloifolia. Tolle Pflanze, die hätte ich wahrscheinlich auch sofort gekauft, auch wenn ich eigentlich gar keinen Platz mehr für große Pflanzen habe. Neben der grundsätzlich grenzwertigen Härte kommt noch dazu, daß diese Pflanze wahrscheinlich viele Jahre oder gar Jahrzehnte gar keinen Frost erlebt hat und immer im Wintergarten stand. Die Pflanze ist damit verweichlicht und hätte noch grössere Probleme bei einer Überwinterung im Garten. Die Haltung dieser Yucca könnte man ja vielleicht noch bei den Vorbesitzern erfragen. Ich würde diese große Pflanze aber, ehrlich gesagt, durch einen Auspflanzversuch nicht riskieren. Erstmal in einen grösseren Topf/Kübel setzen und besser von etwa Dezember bis März indoor überwintern, dann hast du sicher viel Freude an dieser Yucca.
YUCCA & more
Thema drucken
17.01.2020 09:38
Antworten
