Hallo zusammen!

Mich würde interessieren ob jemand Erfahrung mit ausgepflanzten Yucca faxoniana hat. Und damit meine ich nicht die großen Importpflanzen mit Stamm, da diese eh meist zum scheitern verurteilt sind, sondern kleine Sämlingspflanzen. Was anderes kommt für mich eh nicht Frage. Zudem interessiert es mich ob Y. faxoniana sich lohnt, in der Hinsicht das sie ausgepflanzt überhaupt dauerhaft durchhalten kann.
Ich habe von Hardy freundlicherweise eine Y. faxoniana bekommen (vielen Dank noch mal!) und überlege ob ich diese auspflanze oder lieber erst mal als große Kübelpflanze halte. Es handelt sich um eine Pflanze von einer RPS Aussaat. Wie immer leider ohne Herkunftsangabe. Weiß jemand zufällig die Herkunft der RPS Y. faxoniana-Samen?

Was mich zum nächsten Punkt bringt. Die Verbreitung der Y. faxoniana. Ist es wirklich relevant von welchen Standort die Samen stammen? Ist es bei dem relativ kleinem Verbreitungsgebiet vielleicht egal?
Nach den wenigen Verbreitungskarten die man im Internet und in Yucca & Co findet kommt Y. faxoniana nur an der Grenze zwischen Texas (Presidio County) und Mexiko (Chihuahua) vor. Oder evtl. auch noch südlicher an der Grenze zwischen Texas (Brewster County) und Mexiko (Coahuila) oder nördlicher in Texas und New Mexico. Aber wer weiß, evtl. handelt es sich bei den südlicheren auch um Y. carnerosana und bei den nördlicheren um Y. torreyi oder Übergänge zu diesen.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...oniae_map_B.jpg
http://bonap.net/MapGallery/County/Yucca%20faxoniana.png

Man ist ja immer bestrebt Samen von Standorten nördlicherer Herkunft zu nehmen und da klingt USA (Texas) erst mal nördlicher als Mexiko. Im Falle von Y. faxoniana dürfte das aber "wurscht" sein, da sie eben genau an der Grenze vorkommt. Zumal diese Grenze ja eh nur eine willkürlich gesetzte Abgrenzung des Menschen ist. Der Pflanze ist es egal ob die in Texas oder Mexiko wächst. Auch dürfte es Höhenlagentechnisch ziemlich gleich sein, so wie ich das auf dieser Karte sehe (klick).

Ist es bei Y. faxoniana also gar nicht so schlimm wenn es Samen/Pflanzen aus Mexiko sind?

Hallo Thomas,

interessant mit den zwei Formen. Wobei die letztere mit den spitzeren Blättern ähnlich aussieht wie die Yucca die ich mal als torreyi/treculeana gekauft habe, nur mit vielen Randfäden.



Ich dachte immer die Yucca auf deinem Avatar wäre eine Y. carnerosana. Da gefallen mir die mit der stumpferen Blattspitze besser.


Sascha, das hört sich ja nicht sehr vielversprechend an. Hatten deine Schutz? Ich würde meine natürlich geschützt pflanzen und auch einen Regenschutz geben.

Hallo Mirko,

hier ein paar Bilder über die Jahre von meiner (immer ungeschützten) Faxoniana in Ostösterreich.

Nach der Pflanzung im Frühjahr 2011 - Größe war schätze ich mal damals so bei 120/130 cm, ich konnte bequem von oben drauf schauen.


Auch einige relativ harte Winter waren dabei wie der Februar 2012 mit einem kurzzeitigen Minimum von -15/-16°C.
Und auch ein seeeehr feuchter Winter 12/13 war dabei. Da gab es Schneemassen wie wir sie hier normalerweise nicht kennen. Solche Schneemassen gibt es nur in absoluten Ausnahmewintern, die es nur äußerst selten gibt. Aber es gibt sie, wenn sehr feuchte Luft vom Mittelmeer/von der Adria auf kalte Luft aus Osteuropa aufgleitet.






Und so sieht sie jetzt im Oktober aus. Die Höhe beträgt mittlerweile 2 m und die Blattlänge hat gewaltig zugenommen.
Jährlicher Blatttzuwachs ca. 35 Blätter.


Am Plattensee in Ungarn habe ich in einem Garten auch viele riesige (3,5 m hoch teilweise) Faxonianas (Kurz- und Langblattformen) gesehen.
Ich hatte das schon mal hier gepostet.

Ich hoffe, das sind solche Berichte, die Dich bezüglich der Faxoniana interessieren.

Aus meiner Sicht ist Faxoniana sowohl feuchtigkeitstoleranter als auch vielleicht sogar kälteresistenter als Y.rostrata, obwohl rostratas hier auch ohne Schutz winterhart sind.

Übrigens, soweit ich weiß stammt meine Pflanze aus Mexiko - weil Dich das auch interessiert hat.

Liebe Grüße,
Robert

Hallo Robert,

Zitat von Robert-Carnuntum im Beitrag #6

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Ich hoffe, das sind solche Berichte, die Dich bezüglich der Faxoniana interessieren.

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Hallo Mirko!

Ich kann absolut nicht mit Roberts Klimaverhältnissen mithalten, bei mir scheints aber doch zu klappen, und das seit sicher seit 6-7 Wintern.
Bei mir war jeder Winter bis auf den letzten bei -20 und teilweise bis auf 25/26 runter für 1-2 Nächte.

Extra für dich heute gemacht:



und so kurz vor Auspflanzung:


Allerdings sind alle meine 0,75 jährigen Sämlinge bei - 14 Grad ausgepflanzt erfroren.

Ich denke du kannst einen Versuch ruhig wagen, würd nicht unbedingt einen Sämling pflanzen, sonder eine Jungpflanze mit ordentlicher Knolle.

Persönlich würd ich sie für meine Region auch härter als rostrata einstufen bei Abdeckung im Winter.

Viel Glück!
Tom

Das Problem ist, ich weiß nicht wie kalt es bei mir im Garten wirklich wird. Ich müsste mir mal ein Min-Max-Thermometer (digital) kaufen, damit ich mal die genauen Temperaturen ermitteln kann. Da der Garten unmittelbar am Wasser liegt, könnte es evtl. noch ein bisschen kälter als direkt in der Stadt sein.

Ich würde die faxoniana dann eh geschützter pflanzen. An einen der beiden Plätze. Momentan ist aber dort alles belegt.




Danke Tom für das Bild. Das sieht doch vielversprechend aus! Jetzt würde mich noch mal interessieren wo du herkommst, damit ich mal mit meiner Region vergleichen kann.

Hier ist mal meine kleine Faxo. Laut Hardys Angaben ist die Yucca im April 2012 gekeimt. Also ungefähr 3,5 Jahre alt bzw. nächstes Jahr im Frühjahr ca. 4 Jahre. Das dürfte doch ein gutes Alter zum auspflanzen sein. Inwieweit die schon eine "Knolle" gebildet hat, kann ich momentan nicht beurteilen.

Hallo Mirko,

die hat eine gute Größe zum Auspflanzen! Ich bin aus Saalfelden in Salzburg, in der Nähe vom Deutschen Eck.
Übrignes, die tiefste Temperatur die jemals in Deutschland gemessen wurde (Funtensee) liegt ca. 10 km Luftlinie von mir entfernt.
Wir leben hier in einem Talkessel wo 2 Flusstäler hineinmünden (oberes Saalachtal und Urslautal), im Winter bleibt kalte Luft hier hängen, bzw kann nicht so gut abfliessen. Wir haben sehr "eigenartiges" Wetter dank Nordstaulage. Viel Niederschlag auf alle Fälle, aber im Winter trockener weil statt Regen immer Schnee . Im Sommer auch gerne Heiß wennns nicht regenet, und auch Fön gibts öfter.

Kannst ja mal googeln nach Wetterdaten, mich interessiert das nicht so :).

Lg.Tom

Zitat von Mirko im Beitrag #5

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Hallo Thomas,

interessant mit den zwei Formen. Wobei die letztere mit den spitzeren Blättern ähnlich aussieht wie die Yucca die ich mal als torreyi/treculeana gekauft habe, nur mit vielen Randfäden.



Ich dachte immer die Yucca auf deinem Avatar wäre eine Y. carnerosana. Da gefallen mir die mit der stumpferen Blattspitze besser.


Sascha, das hört sich ja nicht sehr vielversprechend an. Hatten deine Schutz? Ich würde meine natürlich geschützt pflanzen und auch einen Regenschutz geben.

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Hallo Mirko, Tom, Sascha!
Naja, die -15,x°C im Februar 2012 gingen immerhin mit 2 Wochen Dauerfrost (noch dazu fast Kahlfrost mit ganz wenig Schnee) einher. Das war schon relativ heftig.
Generell kann es in manchen Regionen Ostösterreichs durchaus recht eisig werden im Winter, es gibt aber auch eher frostbegünstigtere Bereich, oft knapp nebeneinander.
Wir sind hier durch die Hanglage bei den Hundsheimer Bergen begünstigt. Ich glaube unter -20°C hatten wir in den letzten 50 Jahren hier maximal einmal, wenn überhaupt.
Im Jänner 1985 waren es am Küchenthermometer früh morgens -20°C. Ich habe von damals leider keinen offiziellen Meßwert. Von 1996 habe ich einen, da waren es immerhin -19,0°C, der kälteste Winter, den es nach 1985 gab.
Aber von "fast Standortklima" sind wir doch sehr weit entfernt meines Erachtens, zumindest vom Standortklima der Faxos in Texas und Mexiko. Ist ja viel, viel heißer dort, von der Sonnenscheindauer und
Wärmesumme nicht mal im Ansatz mit hier vergleichbar. Aber vielleicht bezieht ist diese Aussage auch auf die winterliche Feuchtigkeit, das kommt vielleicht hin (oder auch nicht - keine Ahnung).
Aber darum habe ich die Fotos vom Ausnahme-Schneewinter 2012/13 gepostet, wo die Pflanzen so viel an Schnee abbekamen wie selten und auch der letzte Herbst/Winter war doch ziemlich feucht.
Ich denke aber ehrlich gesagt, dass Faxoniana bei uns hier nicht mal annähernd an der Grenze ihrer Frosthärte ist. Ich habe Berichte aus den USA gesehen die mich zu dieser Vermutung veranlassen. In New Mexico gibt es nachweislich eine riesengroße Faxoniana, die unter -30°C ohne Schäden im Jänner/Februar 2011 (soweit ich mich erinnere) ausgehalten hat. Auch von der feuchten Ostküste, z.B. in der Gegend von New York - aber in kälterem Klima als NY - kenne ich Bilder einer sehr schönen Pflanze.
Ihr habt sicher Recht, dass das nicht 1:1 auf alle Regionen Deutschlands umlegbar ist. Das ist mir schon klar.
Dennoch ist meine Meinung aber, dass Faxoniana wahrscheinlich kälte- und feuchtigkeitstoleranter ist als rostrata.
Und mit Regenschutz im Winter müsste die doch überall in Deutschland gehen, vielleicht ausgenommen der kältesten Regionen.

Jährlich -20°C oder gar -25°C sind natürlich eine andere Nummer. Darauf bezogen sind meine Erfahrungen natürlich möglicherweise nicht so hilfreich.
Allerdings zeigt ja auch Toms Erfahrung, dass meine Einschätzung bezüglich Frosthärte der Faxo nicht so abwegig ist.

Ich wünsche Dir, Mirko, auf jeden Fall viel Erfolg mit dem Experiment und drücke die Daumen, dass es klappt. Ich bin diesbezüglich schon zuversichtlich - mit Regenschutz zumindest.

Liebe Grüße,
Robert

Hallo,

mal was grundsätzliches zum Standortklima. An vielen Naturstandorten leiden die Pflanzen deutlich mehr als bei uns. Wenn man die Wachstumsleistungen sieht neigen ja manche Yuccas hier bei uns zu einem mastigen Erscheinungsbild. Die extreme Hitze und das fehlende Wasser am Naturstandort können unmöglich gut sein für eine optimale Photosynthese. Die Niederschläge im Sommer sind ja meist durch Gewitter hervorgerufene Starkregenereignisse, manche Landstriche werden überschwemmt, andere gehen ganz leer aus. Bei uns sind es die Winter, feuchte Perioden im Wechsel mit Starkfrösten sind das Problem.

Hallo zusammen

Bei mir überlebt eine faxoniana am Haus leidlich und eine draussen ausgepflanzte (Winterschutz) ist abgefault, hat aber von der Wurzel wieder zwei Kindel geschoben. Das gleiche mit einer madrensis... Fazit: faxoniana mag keine feuchten Winter! Im Denver Botanical Garden stehen wunderschöne Exemplare. Da wirds auch mal -20C, ist aber trocken und nach einer kalten Nacht gehen die Temperaturen tagsüber wieder gegen 0C oder sogar drüber. Auch im Sommer dürfte es faxoniana lieber trocken statt nass mögen.
Interessant sind Mutmassungen, dass faxoniana resistenter als rostrata sein soll. Ich habe umgekehrte Erfahrungen gemacht. Allerdings können meine rostratas teils auch Übergänge zu thompsoniana sein. Auf keinen Fall Schöpfe zusammenbinden, damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Und an einem Sonderstandort leben bei mir seit bald 9 Jahren zwei treculeanas, die sich prächtig entwickeln - manchmal braucht es nur kleine Optimierungen bzw. sind es nur geringe Unterschiede, welche über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können. Bei den faxonianas ist es ev. auch eine "Abneigung" gegen lehmhaltige Böden?
Wie auch immer, das Experimentieren regt an und macht Spass...