Aus dem Norden von Flagstaff kommend war unser nächstes Ziel Sedona mit seinen herrlichen Beständen von Agave parryi var. couesii
und Yucca elata var. verdiensis. Zur besseren Übersicht habe ich Google Maps bemüht und diese Übersicht erstellt:
Flagstaff mit dem Humphreys Peak erkennt man rechts oben. Von dort aus geht es über die Hochebene durch dichten Ponderosawald
zum nördlichen Rand des Oak Creek Canyon und dort in vielen Serpentinen runter ins Tal:



leider waren wir Frühaufsteher viel zu früh dran und der gesamte schluchtartige Nordteil des Canyon lag noch im tiefsten Schatten:


trotzdem waren in den teils fast senkrechten Felswänden schon herrliche couesii zu entdecken. Hier oben noch viel kompakter und kleiner als später unten:


An der Midgley Bridge gab es dann kein Halten mehr. Die Sonne war endlich da:


links der Oak Creek in einer tiefen Schlucht:


und rechts ein kleines, gut begehbares Seitental:

sorry, hatte aus Versehen den "Beitrag speichern" Knopf gedrückt. Weiter geht´s

herrliche Opuntien, hier mit Früchten auch auf der Blattfläche:


fast ohne Dornen aber langen dichten Glochidien:


große blaue Ohren:


baccatas wie über Flagstaff:


die ersten Nolina microcarpa:


gleich mal getestet, ob das mit der Rippe auf der Blattunterseite auch stimmt (siehe mein Bericht im letzten WüGa).
Das Blatt zwischen meinen Fingern zeigt die Blattoberseite, das rechts daneben die Blattunterseite:


viiiele couesii:


zum größten Teil richtig mächtige Klopper:


perfekte Symmetrie, man hätte am liebsten jede einzelne fotografiert, aber es war früher Vormittag


weiter unten öffnet sich das Tal bei Sedona so richtig und gibt die typischen Formationen des Red Rock-Gebietes
(Bild aus google maps):


am Ortseingang von Sedona dann der richtige Willkommensgruß: richtig große verdiensis:


Mehr von Allem im nächsten Kapitel. Der Tag war noch lang.
LG Walter

Hallo Thomas

tja, das Wetter hier ist schon grauslig. Mir ist dort schon ständig durch den Kopf gegangen, was wir unseren Pflanzen hier wirklich antun

Aufnahmen von Blattdetails habe ich leider nicht, aber viiiele Bilder von ihr, die heute noch folgen.
Eines wurde mir aber ganz klar: fh liegt mit seiner Beschreibung der verdiensis in Wikipedia total neben der Realität in Sedona:

"Yucca elata subsp. verdiensis wächst stammlos oder bildet einen Stamm bis 0,5 m Höhe. Sie formt Gruppen mit mehreren Rosetten.
Die variablen, steifen, faserförmigen Laubblätter sind 25 bis 40 cm lang und gelbgrün."

Schon das Bild der Pflanze am Ortseingang zeigt ganz andere Ausmaße und es werden noch einige folgen.
Die Pflanzen drüben in Wickenburg oder am Lake Roosevelt waren zum Teil noch größer. Stammhöhen von 2 Meter werden dort regelmäßig überschritten.
Pflanzen mit halbwegs guter Wasserversorgung haben auch durchaus Blattlängen von 60-80cm.

LG Walter

was habt ihr denn wieder gegen das Wetter? Immer diese Gemotze. Dieses lebensbejahende mausgrau hat doch auch was, endlich kann man mal die Sonnenbrille abnehmen
Hier mal Blattdetails. Das Bild entstand zwischen Flagstaff und Sedona.




hier mal mehrere Prachtexemplare. Möglicherweise ist es eine Übergangsform zwischen Y. elata und ssp. verdiensis




hier noch ein schönes Beispiel einer beginnenden Blüte bei A. parryi couessii

der unterschied zwischen verdiensis und elata scheint nur sehr gering..............

lg
johan

Da wir jetzt mitten im elata/verdiensis-Thema sind, steuere ich noch einige weitere Bilder aus dem Bereich Sedona bei.
Einen schönen Bestand hatten wir in einem kleinen Seitental nördlich Sedona beobachtet, der verstreut in einem größeren Waldgebiet lag.
Hier wirkte sowieso alles etwas grüner als im angrenzenden Bereich des Red Rock Statepark oder südlich von Sedona.

Fast an jeder lichteren Stelle im Wald waren sie zu finden:


die hatte wohl letztes Jahr geblüht und dieses Jahr einen neuen Kopf begonnen:


interessante dreiköpfige Gruppe: hinten der alte Trieb mit ca. 1,5m Stamm und kompaktem Kopf, links ein mittelalter Trieb
und vorne rechts ein relativ neuer Kopf mit mächtigem Blattwerk:


hier hatte ein Brand die Altpflanze vernichtet, sie treibt aber aus dem Rhizom wieder aus:


auch hier 2 tote alte Triebe mit jeweils einem Neutrieb:


Am südlichen Siedlungsrandgebiet von Sedona ein ganz anderes Bild. Kleine Senke, gelegentlich von einem kleinen Bach durchflossen,
dadurch ganz andere Art von Baumbestand. Hier werden auch die alten Köpfe deutlich kräftiger:


scheint wohl alles eine Frage der Verfügbarkeit von Wasser zu sein


denn nur wenige Meter weiter an einem sonnigeren und trockeneren Hang wieder die typische Form.
Aber von einer Stammhöhe von 0-50cm (fh) kann hier nirgends die Rede sein:


einige Kilometer entfernt im Red Rock State Park mit weit geringerem und kleinerem Baumbestand
fast durchgehend kompakte Formen:




immer wieder interessant zu sehen, dass diese Form schon blühfähig ist bevor sie einen Stamm bildet:


LG Walter

Herrliche Bilder vor allem bei dem Elendwetter hier. Meine Frage war der Boden Lehm mit Sand oder Lavasand ?

Hallo Hans

in Anbetracht der roten Sandsteinwände und Felsen rundum würde ich sagen verwitterter Sandstein
in allen Korngrößen von Kies über Sand bis hin zu staubfein.
Wenn du dir dieses Bild einer baccata am Straßenrand einer Dirtroad bei Sedona ansiehst, weist du was ich meine:



Humus wirst du hier vergeblich suchen.
LG Walter

Danke Walter

Werde die nächsten Yuccaauspflanzungen nur noch in Sand u. Kies machen.Zusätzlich leichte Düngergaben in der Hauptwachstumszeit.

Ok danke Sascha so werd ichs machen.

Hallo Hans, Sascha

ich zucke jedesmal zusammen, wenn ich lese: ich setze meine Yuccas nur in Sand und Kies.
Ich hatte mich damals schon mit Uwe furchtbar angelegt, weil er ständig geschrieben hat: Sand, Sand, Sand!

Die Begriffe "Sand" und "Kies" sind einzig über die Korngröße definiert:
Sand ist ein natürlich vorkommendes, unverfestigtes Sediment, das sich überwiegend aus Mineralkörnern mit einer Korngröße von 0,063 bis 2 Millimeter zusammensetzt.
Sand ist also im Mittel gröber als Schluff (Korngröße überwiegend 0,002 bis 0,063 Millimeter) und feiner als Kies (Korngröße überwiegend 2 bis 63 Millimeter).

Wenn ich bei mir in den Baustoffhandel gehe und nach Sand oder Kies Ausschau halte, bekomme ich zu 100% gewaschenen Sand oder Kies,
wie er bei uns in der Rheinebene abgebaut wird, also überwiegend Quarzsand, aller Feinanteile entledigt, die Bodenbakterien irgendwie verwerten könnten.
Ich bin mir zu 100% sicher, dass Bodenbakterien mit den reinen Quarzkörnchen absolut nichts anfangen können.
Entscheidend für ein Pflanzenwachstum sind die Anteile unterhalb der Korngröße von Sand. Deshalb mische ich in geringen Mengen Bentonit und Urgesteinsmehl,
wenn vorhanden auch sehr gerne feinen Kalksteinbruch unter, um die im käuflichen Sand fehlenden feinen mineralischen Bestandteile "aufzufüllen".
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Steinbruch in vertretbarer Entfernung, der mir mineralisches Material von staubfein bis ca. 5cm bieten könnte.

LG Walter

Hallo Sascha

ist schon interessant, was die Natur so alles anstellt. Forschungsberichte über die Wiederansiedlung von Pflanzen in den Bereichen
zurückgezogener Gletscher habe ich im Fernsehen auch schon mehrfach gesehen und mit Interesse verfolgt.
Nur dass es sich bei dem alpinen Gestein überwiegend um Kalkgestein und ähnliche Formationen handelt und bei unserem Sand
überwiegend um Quarz, also Siliziumdioxid. Calzium, Natrium usw. sind wichtige Elemente beim Zellaufbau und Zellstoffwechsel,
egal ob Bakterie, Alge, höhere Pflanze oder Tier. Von Silizium habe ich das noch nie gehört.
Das war der Grund, weshalb ich geschrieben hatte, dass unsere Mikroorganismen mit reinem Sand nichts anfangen können.

LG Walter