Auf unserem Weg von Kanab über Escalante nach Torrey mussten wir zwangsläufig die Boulder Mountains "streifen"



Streifen ist gut gesagt, die Straße führte bis in 2860 m Höhe. Hier oben gab es in Sichtweite lediglich Quercus und Popolus.
Unwirtlich und kalt, da habe ich sogar die Jacke drüber gezogen:



Einige Kilometer weiter und rund 200 Höhenmeter tiefer in einem dichten Ponderosa-Wald völlig unerwartet Yuccas!



großes Rätselraten was das wohl ist:


zum Teil wie auf einer Perlenschnur aufgereiht (Rhizomausläufer?):


ziemlich klein diese Köpfe:


wieder einige Kilometer weiter in 2690m lichterer Baumbestand und herrliche Gruppen:






wenn man genau vor die Füße schaut und nicht nur auf Yucca fixiert ist, fallen einem auch die anderen auf:


herrliche Pediocactus simpsonii, einer schöner als der andere:



wunderbarer Ausblick von hier oben. Rechts hinten die Henry Mountains, von denen ich bisher nie etwas gehört habe. Da müsste unbedingt mal jemand nachsehen
Weit in der Ferne hinten links die La Sal Mountains ca. 200 km Luftlinie entfernt. Dort wollen wir morgen Abend ankommen:


Ich habe jetzt lange wegen dieser Yucca recherchiert und bin mir ziemlich sicher, dass es avia ist.
Loa als Typstandort ist Luftlinie nur ca. 50 km von den Boulder Mountains entfernt.

LG Walter

Hallo Walter !

Wieder mal super Funde und 1A Bilder ! Da wirst du wohl Recht haben bzgl. avia-ID .Interessant die Ausbreitung durch Ausläufer.
Bei kanabensis oder bei anderen ähnlichen Spezies ist mir aufgefallen dass sie oft schon im Sämlingsstadium selbständig vermehren.

Auch die Pedios sind Klasse, habt ihr auch andere Pedios ausser simpsonii gefunden ?

Lg.Tom

Hallo Walter,

quasi auf dem Weg Richtung Fremont Junction, LZ 2091?

Aber erst mal in Richtung Torrey & Loa-Pass, oder? Oder noch anders gesagt, rst mal von nana/harrimaniae stramm in Richtung avia?

Klasse fotografierte Yuccas, ebenfalls die Kakteen & Landschaften! Wie immer

Aber auch sonst gibt es eine interessante "Begleitvegetation", nicht nur in Utah. Die Eichen waren ales nur die alles herbsgefärbte Quercus gambellii, Gambels Eichen? Oder habt ihr auch die länger grün bleibenden Relikt-Hybriden aus dem Quercus undulata Complex gesehen, oder darauf geachtet.

A propo Henry Mountains, Utah, von denen Du bisher nie etwas gehört hattest. Da müsste unbedingt mal jemand nachsehen. Da war schon mal jemand: Fritz Hochstätter - Yucca harrimaniae fh 1178.31 & fh 1178.75, und in seiner "F. Hochstätter Picture Gallery / Yucca" als "
Series Harrimaniae Yucca nana fh 1178.78.5 Henry Mts. UT 2500 m Frosthart ca. 25 Jahre altes Exemplar in Mannheim"

Absolut phantastische Reiseberichte und das absolut Beste an Fotos im World Wide Web zum Thema Yucca, Kaktus & Co. (natürlich auch die Fotos von Christian & Horst & vielleicht zeigt auch Klaus mal ein paar seiner Fotos). Oder wie heißt es frei nach dem Kleinen Prinzen: "man fotografiert Yucca & Co nur gut, wenn man ein Herz für Yucca & Co. hat!"


Danke vielmals für Deine (Eure) Mühen und die Mitnahme und den Erkenntnisgewinn.

LG Jorge

Hallo Tom

bei den Scleros gehe ich davon aus, dass es meistens parviflorus war.
Nicht ausgeschlossen, dass es gelegentlich, besonders in der Beaver Dam-Region, auch mal spinosior war, aber ohne Blüten ist das ganz schwer.

Bei den Pedios war es wirklich nur simpsonii. Die anderen Arten, die dort vorkommen könnten, sind einfach zu klein und vermutlich jetzt schon stark geschrumpft
und zwischen den trockenen Grasbüscheln nicht zu erkennen. Ohne genauere Standortangaben, besonders aber ohne Blüten, sind die kaum zu finden,
sodass wir es auch gar nicht erst probiert haben.

LG Walter
LG Walter

Hallo Jürgen

wenn man die UT 12 von Süden kommt stößt man in Torrey auf die UT 24.
Jetzt hat man die Wahl: entweder nach Westen über Bicknell, Loa nach Fremont Junction oder nach Osten über Fruita, Hanksville nach Moab.
Da Moab unser Ziel war, und für Fruita hoch interessante Tipps vorlagen, sind wir nach Osten weitergefahren und haben somit Loa und Fremont Junction
im wahrsten Sinne des Worte "links liegen gelassen". Leider kann man nicht alles haben. Ich halte mittlerweile die LZ 2091 für avia.

Mit Quercus kannte sich keiner von uns richtig aus. Wir haben einige Eicheln einfach mal als Quercus spec. gesammelt.
Quercus mit noch grünen Blättern haben wir keine gesehen, außer den "Blaugrauen mit den kleinen, harten, stechenden Blättern".
Die sind uns öfter begegnet, teils herrlich blau, leider alle ohne Eicheln. Ganz zum Schluss hatten wir dann doch noch Glück:
An der Christmas tree Pass Rd. konnte ich doch noch ein paar kleine Eicheln (schlank, ca. 5 mm lang) in ca. 1200m finden:




Die war leider nicht ganz so kompakt und blau wie die Anderen, die wir vorher schon weiter im Norden gefunden hatten.
Vielleicht hast du ja einen Tipp und kannst mir Zeit für Recherchen sparen..

Dass FH schon in den Henry Mts. war, war mir fast schon klar. Dass es dort auch schon nana-Formen gibt, wundert mich eigentlich auch nicht mehr,
nachdem wir sie zum Teil schon weiter südlich bei Escalante gefunden hatten.

LG Walter

hab mal etwas gegoogelt: das könnte Quercus turbinella sein

Hallo Walter,

wir sind letztes Jahr auch die 12 von Torrey über Boulder gefahren um auf dem Burr Trail quer durch den Capitol Reef NP Richtung Norden zu fahren.
Das hat mich auch beeindruckt, wie hoch es da ging. Der runde Stein unten in der Bildmitte müsste identisch sein mit dem Stein auf deinem Foto.


ganz oben kamen wir in dichtes Schneetreiben, es war Mitte Mai


der Burr Trail war auch nicht von schlechten Eltern


wahrscheinlich Y. harrimaniae


die Gegend ist geologisch höchst interessant. Hier sieht man die Verwerfungszone, die das Capitol Reef durchzieht. Auf deinem ersten Foto kann man die auch gut erkennen wie
sie in Nord-Süd-Richtung verläuft

Das erste Bild ist wirklich genau von der gleichen Stelle aufgenommen (Larb Hollow Overlook) den runden Stein habe ich auch sofort wiedererkannt!
Für den Burr Trail war die Zeit leider zu knapp. Man kann leider nicht alles auf einmal haben

LG Walter

Hallo Walter,

erst mal meinen allerbesten Dank fürs Zeigen. Die Blaugrauen mit den kleinen, harten, stechenden Blättern sind vermutlich alles Quercus turbinella Greene.


Greene, E.L., Illustrations of West American oaks, t. 27 (1889-1890) [drawing G. Hansen]

Vernakuläre Namen sind: Shrub Live Oak, Sonoran Scrub Oak, Desert Shrub Oak, oder Turbinella Oak nach dem botanischen Epitheton turbinella. Dieses ist abgeleitet von lat. turbo - Wirbel, Windung, bzw. turbineus - wirbelnd, kreisend; davon abgeleitet die Kopfbedeckung orientalischen Ursprungs, der Turban, bei dem lange Stoffstreifen nach einer speziellen Methode um den Kopf gewunden werden; turbinella ist das Diminutiv, die Verkleinerungs- oder Verniedlichungsform: kleiner Turban, oder "Turbänchen", "Turbänlein" - weil die Eicheln den Autor Edward Lee Greene wohl ähnlich aussehend erschienen wie eine solche orientalische Kopfbedeckung, und der deutsche Name wäre dann auch Turban-Eiche. Turban Oak gibt's zwar auch im Englischen, wird aber eher selten benutzt.

Wie bei den Yuccas, gibt es natürlich auch bei den Eichen komplexe Hybridschwärme und Übergangsformen!

Ich hoffe mal'n auf ein Foto auch von den herrlich blauen kompakten Buscheichen!

Die vo der Christmas Tree Pass Road könnte schon auch eine Q. turbinella sein; Quercus sp. ist schon mal nicht falsch.
Und auf keinen Fall düfen die Eicheln austrocknen!

Aber eine Christmas Tree Pass Rd. finde ich nicht in Utat? Hab nur diese finden können: in den Newberry Mountains im Silver State Nevada, Clark County, zwischen Laughlin und Searchlight. Müsste dann noch mal sehen, wass es dort alles an Quercussen gibt!

Hattet ihr auch andere Blaue wie Mahonia (Berberis) fremontii & Co gesehen? Oder auch weithin Unbekannte Taxa, wie Mortonia utahensis (Fam. Celastraceae) .... ?

Naja Ist ja so schon "mächtig gewaltig" was wir hier zu sehen bekommen! Thanx!

LG Juergen

Hallo Horst,

Dein Nachschub ist aber "auch nicht von schlechten Eltern"!

Und unser Horst beim Samen rauspicken.

Und die Gegenden sind - wie Du betonst - allesamt auch geologisch, nicht nur botanisch sehr interessant!

LG Jorge

Hallo Jürgen

mir sind gerade beim Sortieren diese Bilder etwas nördlich des Bryce Canyon (Mossy Cave) in die Hände gefallen:
miserables Bild, da voll bewölkt und dazu noch im Vollschatten eines Berges, aber man kann den Habitus noch erkennen:




bin mir jetzt gar nicht mehr sicher, ob Quercus oder Mahonia. Tendiere stark zu Zweiterer !

Die Christmas Tree Pass Rd. ist die zwischen Laughlin und Searchlight, also schon in Nevada.

LG Walter

Hallo Walter!

Das ist sicher Mahonia und genau die Begleitvegetation, die ich in einem anderen Beitrag ansprach. Aber eigentlich meinte ich alles vom Baum über Strauch Blümchen und Zwiebelpflanzen...

LG Gerhard

Jetzt ist Alles klar Gerhard
Das alltägliche "Gestrüpp" habe ich aber nur fotografiert, wenn es irgendwie aufgefallen ist.
Wie z.B. in den La Sal Mountains zwischen den nanas diese hier:

da bin ich mir ziemlich sicher, dass es eine Physaria ist:


hier geht es schon los, Townsendia würde ich nicht von der Hand weisen:


keine Ahnung. Wenn ich den erwische, der die ganzen Schildchen weggenommen hat


Ohne Blüten ist das Ganze natürlich fast hoffnungslos.
LG Walter

sehr kalte gegend,aber eindrucksvoll

lg
johan

Hallo Walter!

Klar, man muss ja auch Prioritäten setzten, ansonsten kommt man nicht von der Stelle!
Samen würde ich mir aber von allem krallen, selbst wenn ich zuhause feststelle, das es bloß Unkraut ist!

LG Gerhard