Hier mal Fotos meiner schon relativ großen Pflanze aus Beccaris Garten in Florenz (aus Samen gezogen von einem Freund in Italien). Sie ist sehr, sehr "takil-lastig", dürfte aber wahrscheinlich ein klein wenig fortunei-"Blut" in sich haben. Trotzdem kann man schon schön die für takil so typischen Merkmale sehen: nur ganz kurzen Zungenblättchen, eng anliegende Faserung, oranges Tomentum und grazilier wirkende, zumeist steifere Blätter.
Hier die Pflanze von oben. Links daneben die kleinen Pflanzen sind echte kalamuni-takils. Dazu komme ich später.
Schon bei diesen kleinen Pflanzezn sieht man die etwas andere Blätter und schon diese Minis bilden schön langsam die ersten Ansätze des orangen Tomentums aus. Die Pflanzen sind derzeit so rund 40 cm groß, der Stamm entwickelt sich aber schon recht schön. Zungenblättchen gibt es hier zumeist keine oder wenn dann nur ganz, ganz vereinzelt mal ein kleines (wie bei dem einen Exemplar zu sehen), das sich dann aber bald wieder aussplittet beim Stammwachstum. Das hat nichts mit den schon bei jungen Pflanzen oft ziemlich langen Zungenblättchen bei (ausgepflanzten!) fortuneis zu tun. Ich kann da mal bei Gelegenheit Vergleichsfotos machen. Schon ein paar Jahre frei ausgepflanzte Fortunei mit 40 cm Stamm haben bei mir schon ziemlich lange und kräftige Zungenblättchen. Das sollte es bei reinen Takils nicht geben.
Zitat: "Na das nenne ich mal Beweissfotos" Hallo René, hier geht´s nicht darum irgendetwas zu Beweisen, lediglich Walter stellte die berechtigte Frage nach Unterschieden bzw. Unterscheidungsmerkmalen. Das leidige Thema takil spaltet schon seit Jahrzehnten die Geister, hitzige Diskussionen und Streitgespräche sind darüber entstanden und ist in diesem Kontext bzw. daraus resultierenden "Feindschaften" sogar vor Gericht gelandet - was für ein Schwachsinn. Ich schätze Roberts Enthusiasmus und seine Bemühungen sehr und freue mich über seine Fotos und Erklärungen. Mich selbst hat eine Trachycarpus takil nicht mal im geringsten interessiert bzw. hatte nie die Intension eine besitzen zu wollen - Das Thema selbst schon.
Hab auch mal eine gehabt u. war froh als sie weg war da sie mit Topf zu schwer wurde u. von der Höhe nicht mehr ins GH passte . Eigentlich sehe ich keinen großen Unterschied zwischen Fortunai u. Takil u. es ist ja auch Geschmacksache. Von den Hanfpalmen gefallen mir persönlich nur die Wagnerianus
ich glaub keiner hat hier das Verlangen, die alte, hitzig geführte Diskussion weiter fortzuführen. Das leidige Problem ist, das viele vermeintliche Besitzer noch nie eine takil gesehen haben. Robert hat die Unterscheidungsmerkmale ja gezeigt. Ich hatte seinerzeit 200 echte Takilsamen von der Kalamuniherkunft ergattern können. Schon die Samen unterschieden sich etwas von fortunei. Ab dem zweiten Blatt konnte man die Unterschiede erkennen. Die echten takils in Roberts Garten habe ich sofort richtig zuordnen können. Dabei kommt es auf das Gesamtbild an, dass lässt sich schwer in Worten oder Bildern rüberbringen.
Verwurzelt im Ruhrgebiet, dort wo andere Urlaub machen!
ist schon ein schwierige Thema die Takil. Ich war selbst in Beccaris Garten und habe auch die Rom Takils gesehen, war bei Herbert in Holland und habe mit ihm diskutiert und mit ihm seine Bilder von den Naturstandorten ansehen dürfen. Irgendwie hat mich diese Palme schon immer fasziniert, eben weil es diese Widersprüche gab. Wenn ich daran denke, dass die Fehlerkette schon bei der Erstbeschreibung einen kleinen (aber nicht unbedeutenden) Anfang genommen haben dürfte - wobon man heute ausgeht - dann zeigt das wie schwierig das Thema ist. Zum Glück haben sich die Schatten ja dann langsam gelichtet. Die ersten Zweifel, dass die heute als fortunei "Nainital" bezeichneten Pflanzen, keine Takils seien, bekam ich auch schon früh zu hören und zwar von einem exzellenten Palmenkenner aus Italien, der mich mal besuchte (und den ich dann später auch noch besuchte). Insgesamt hat mich das Thema Takil viel gelehrt - zu viel um es jetzt alles hier aufzuschreiben. Dabei habe ich auch sehr, sehr interessante Dinge über fortunei so nebenbei auch erfahren und vielerlei Dingen erscheinen mir dabei in sicher in anderem Licht als jenen, die sich mit diesem Thema bestenfalls am Rande befasst haben. Auch über wagnerianus (die mir als kleine Palme superb erscheint, jedoch als große Pflanze nicht mehr wirklich) lässt sich einiges Interessantes sagen, über das komischerweise kaum irgendwo diskutiert wird.
Insgesamt kann ich über T.takil nur sagen, dass es eine wunderschöne Palmen ist und sicherlich eine interessante Alternative zu fortunei. Manchmal (siehe meine Bilder) lassen sich schon kleinere Pflanzen sehr gut von fortunei unterscheiden, manchmal stoße ich aber auch an meine Grenzen, weil es a) Hybriden gibt, b) sowohl fortunei als auch takil doch sehr variabel sind und c) weil meines Erachtens auch bei noch so penibler Einhaltung von Standards beim Sammeln der Samen und auch bei der Aufzucht es sich offensichtlich nicht vermeiden lässt, dass auch anderen Pflanzen dazwischenrutschen oder das irgendwem, irgendwo doch mal ein kleiner Fehler passieren kann, wo dann Pflanzen wo dazwischenrutschen, die dort nicht sein sollten.
Ich habe viele kleine takils gepflanzt und einige wenige sind dabei, wo ich mir jetzt nicht sicher bin ob es tatsächlich so eine große Varianz gibt oder ob da nicht einfach was anderes dazwischen gerutscht ist. Ich tendiere in den meisten Fällen eher zu letzterem, kann aber bei so kleinen Pflanzen eben nicht wirklich sicher sein. In 10 Jahren weiß ich mehr.
Große Pflanzen von Takil, die ich in Beccaris Garten und in Rom live gesehen habe (und dazu haufenweise Fotos von den Naturstandorten) lassen sich doch deutlich von fortunei unterscheiden, wenn man ein Auge dafür hat. Für manch andere wird das alles einerlei sein .
Wie auch immer, dass man unter Exotenfreunden dieses verworrene Thema mal vielleicht etwas erhitzter auch diskutieren kann, leuchtet ja noch irgendwie ein, aber was das für Auswüchse angenommen hat, war ja dann nicht mehr feierlich.
Was die Frosttoleranz betrifft, so lasse ich mich überraschen. Die Erfahrungen (aus erster Hand), die mir vom Naturstandort erzählt wurden, lassen doch eine robuste Palme erwarten. Letztendlich werde ich mich aber auf meine eigenen Experimente verlassen und mal Daten sammeln, die ich dann weitergeben kann. Bis jetzt sind komplett ungeschützte Takils problemlos (auch an den allerkältesten Stellen im Garten) bei mir durchgekommen und haben sich schon ganz schön entwickelt. Allerdings waren die letzten beiden Winter ja auch hier nicht wirklich kalt und ungeschützte Fortuneis hatten ebenso wenig ein Problem klarerweise. -10°C Bodenfrost (bei -8°C in 2 m Höhe) direkt über Schnee konnten jedenfalls die aus dem Schnee ragenden Blätter der kleinen Takils nicht schädigen. Mehr war nicht in den letzten beiden Jahren und im Februar 2012 als es auf -15°C hier runterging hatte ich noch keine Takils draußen. Ein Wunderding erwarte ich persönlich nicht (wenn ich mich täusche bin ich aber auch nicht unglücklich ), aber vielleicht eine gut aussehende Alternative zu fortunei, die wahrscheinlich ähnlich frosthart sein könnte. Ein paar Grade auf oder ab liegt sowieso innerhalb der genetischen Varianz beider Arten.
Insgesamt ein interessantes Thema - wenn man es mit Freude diskutiert und auch die Freude am Hobby dabei bewahrt oder vielleicht sogar verstärkt.
Hier ein Bild der Krone jener Palme, die zur Beschreibung der Takil herangezogen wurde. Mir gefallen die Blätter viel besser als bei fortunei muss ich sagen, aber wie das mit dem Geschmack so ist, das wissen wir ja .
Liebe Grüße und viel Spaß mit dem Thema, aber vor allen mit den Pflanzen.
...vielleicht nur noch eine klitzekleine Ergänzung, die die vielen falschen takils erklären kann: Man muss wissen, dass die Einheimischen dort bettelarm sind. Dumm sind sie allerdings nicht. Michael Lorek erzählte mir, dass die dortigen Samensammler sehr schnell kapiert haben, dass sie deutlich mehr Geld bekommen, wenn sie die gesammelten Samen als Takilsamen ausgeben. Natürlich völlig unabhängig davon ob sie am einzig nenneswerten noch bestehenden und schwer zugänglichen Takilstandort in Kalamuni oder in den urbaneren Gegenden gesammelt wurden. Dort ist allerdings die von den Engländern verbreitete fortunei vorherrschend.
Verwurzelt im Ruhrgebiet, dort wo andere Urlaub machen!
wieder zurück zu fachlicherem: nach deinen o.g. Unterscheidungsmerkmalen fortunei-takil habe ich mir heute doch die Mühe gemacht und meine schilderlosen Trachys im Winterquartier diesbezüglich genauer angesehen. 2 takil sollten es eigentlich sein, zumindest nach den Angaben der Verkäufer. Hier aktuelle Bilder der Beiden, die zumindest das Kriterium "fehlendes Zungenblättchen" erfüllen.
Pflanze 1:
Pflanze 2:
Nur zum direkten Vergleich eine fortunei in etwa gleicher (Topf-)Größe
YUCCA & more
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26.12.2015 22:00
Antworten
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oha was los hier
