Noch eine Anmerkung von mir zu dem Thema Lavalit, Bims, Blähschiefer & Co und deren Wasserspeicherfähigkeit. Ich habe Mit Yuccas aus Utah noch keine langen Erfahrungen, also kann ich noch nicht richtig beurteilen ob es wirklich daran liegt das zu viel Feuchtigkeit im Boden ist bzw. durch diese Materialien gehalten wird. Es ist zwar so das diese Materialen Feuchtigkeit halten, es ist aber dennoch ein lockeres und luftiges Material wo noch gut Luft (Sauerstoff) rankommen kann. Und ich bin der Meinung darauf kommt es an. Es ist ja so das wenn ein Substrat/Boden zu undurchlässig oder verdichtet ist und das Wasser dann nicht abfließen kann und somit kein oder kaum Sauerstoff ran kommt anaerobe Verhältnisse entstehen die dann zu Faulprozessen führen. Was aber bei den o.g. Materialen nicht der Fall ist.
Ich bin weiterhing der Meinung das man die Problematik mit der "Utah-Fraktion" nicht auf einen Faktor reduzieren kann, sondern das hier in Mitteleuropa mehrere ungünstige Faktoren aufeinander treffen. Vergleicht doch mal ganz grob die Klimaverhältnisse in Utah und hier bei uns. Vielleicht sind Y. nana & Co eben nicht so anpassungsfähig wie andere Arten.
Ja aber dort hast du ja auch bei weitem nicht so viel Niederschlag wie hier und auch nicht so regelmäßig oder teils dauerhaft. Wenns dort mal schüttet ist klar das da das Wasser steht. Ich denke aber es ist genau so schnell wieder weg. Wer weiß wie tief es überhaupt sickert?
Zitat von ThomasB im Beitrag #34Sehe ich auch so, Klaus. Bei mir ist das nicht anders, nur dass ich noch etwas sandigeres Substrat vor Ort habe. VG Thomas
@ThomasB Hallo Thomas, speziell zu diesem Thema war ich sehr an Deiner und Saschas Meinung interessiert. Es ist immer gut, wenn man von langjährigen Erfahrungen profitieren kann. Vielen Dank!
Zitat von Walter im Beitrag #37 Ich würde mittlerweile sogar noch einen Schritt weitergehen: alles saugfähige Material wie Lavalit, Bims, Blähschiefer & Co taugt nicht für Drainagezwecke, da es die Feuchtigkeit viel zu lange speichert, anstatt sie in tiefere Schichten abzuleiten. LG Walter
@Walter Hallo Walter, gut, dass Du diesen Punkt ansprichst. Grobporiges Substrat ist zur Ableitung von Feuchtigkeit total ungeeignet. Wir streben ja keine Hydrokultur an. Selbst Schotter und Split bleibt unterhalb der Erde "ewig nass". Aber Du hast eine gute Lösung gefunden, die ich auch praktiziere, Du legst den Wurzelbereich "erhöht an". Dadurch erreichst Du den besten Abtrocknungseffekt und der ist leicht zu bewerkstelligen.
Ich nutze bei meinem Standort das natürliche Gefälle. Die Gefällseite stütze ich mit großen Steinen ab und gebe an dieser Seite nur wenig Erde an die Wurzeln. So gelangt die Sonnenwärme schnell an den Wurzelbereich und beschleunigt die Trocknungszeit, außerdem ist die direkte Wärme an den Wurzeln das Optimum, was man schaffen kann.
Zitat von Horst-Ruhrgebiet im Beitrag #35Hallo Klaus, ...ich denke auch, dass man unterscheiden muss zwischen einem guten Gartenboden und der Sackware, die ja mittlerweile häufig kaum noch Torf, dafür aber aus jeder Menge organische Substanzen aus der Abfallwirtschaft besteht. Y. rostrata, thompsoniana und andere entwickeln sich in solchen Böden sehr gut, wenn sie denn gut drainiert stehen. Die Harrimaniae-Gruppe aus Utah kommt wohl mit diesen Bedingungen weniger gut zurecht, auch nicht bei Schutz vor Feuchtigkeit. Bei mir gehen diese Pflanzen die ersten zwei Jahre recht gut. Dann allerdings sind sie fertig mit 'Schönschreiben'. Aktuell sind bei mir 4 Pflanzen aus Utah hinnüber, alle sahen im letzten Jahr noch hervorragend aus. Ich vermute daher, dass die Wurzel immer tiefer ins Substrat eindringt und dann irgendwann zu feucht steht.
@Horst-Ruhrgebiet Hallo Horst, meine Vermutung geht in eine ganz andere Richtung und diese beschäftigt mich schon eine geraume Zeit. Dazu muss ich aber etwas weiter ausholen. Beispiel: Kein Aquarianer mit fundierten Grundkenntnissen käme auf die Idee, Basalt oder Diabas (Schotter/Split) in sein Aquarium zu geben. Aus dem einfachen Grund, weil es Karbonathärte und PH-Wert extrem anheben würde. Dazu mal ein paar Zahlen: Regenwasser, sehr weiches Wasser, hat einen Härtegrad von max 7,3°dH Hartes Wasser hat einen Härtegrad von 14°dH Ich habe einmal das Wasser aus einem Basaltsteinbruch gemessen, das hatte eine Härte von 38°dH UND JETZT WIRD ES INTERESSANT... Durch Auflösungen und Auswaschungen von Gips ergeben sich Härtegrade von bis zu 44°dH. Das könnte ja bedeuten, dass Regenwasser auf lange Sicht der größte Spielverderber ist!!! Um das genau zu analysieren, müsste man mehr über den PH-Wert an den Heimatstandorten erfahren. Anhand der Zahlen ist aber Fakt, dass anstatt beinahe Brackwasser durch chemische Umwandlungsprozesse, die Wurzeln eher tropische Verhältnisse durch Regenwasser erhalten würden. Nochmal die Extreme im Vergleich: 7,3°dH zu 44°dH und diese Zahlen sind nicht Linear. Würde also bedeuten, dass nicht unbedingt die Feuchtigkeit sondern die konträren Umweltbedingungen die Ursache sein könnten, denn dazwischen liegen Welten.
Zitat von Sascha im Beitrag #39....kryptische Floskeln (ohne weitere Erklärungen) nützen niemanden und ersticken eine Diskussion oft im Keim - das kennen wir schon aus einem anderen "Forum". LG Sascha
@Sascha Hallo Sascha, genau das gefällt mir an diesem Forum. Hier werden die Dinge im allgemeinen nicht einfach abgenickt, sondern ausdiskutiert. Klar geht hier und da mal ein Beitrag unter, aber im Allgemeinen wird hier schon sehr gut diskutiert und informiert. Es gibt zwar viele Foren aber nur wenige, die so sachlich und gut geführt werden. So jedenfalls meine Erfahrung.
Hallo Mirko, das Klima in Utah ist gegensätzlich zu unseren. Niederschläge fallen in der Wachstumssaison - In der Ruhephase (Winter) ist es saukalt (oft unter -20°C) und furztrocken.
Hier noch ein alter Bericht von mir ausgegraben aus dem P&Co :
Hallo, ich konnte gestern leider nicht mehr an der Diskussion teilnehmen.
Die Nährstoffzufuhr über den Boden wird völlig überbewertet. Die meisten Nährstoffe kommen direkt aus dem Wasser. Hydrokulturen kommen auch ohne Boden und Düngergaben zurecht.
Das Bodensubstrat hat zwei wesentliche Aufgaben: 1. Der Pflanze halt zu geben und 2. Feuchtigkeit zu speichern. Der Punkt 2 ist das Problem. Im Glauben der Yucca mit guter Erde ein Nährstoffdepot zu geben, bekommt sie einen Feuchtigkeitsschwamm. Walter hat das Problem ja schon mit Lavalit, Bims, Blähschiefe beschrieben. Nur war es bei ihm ein anderes Motiv, das Ergebnis ist gleich. Wer schon einmal in Utah war, wies da gibt es im Boden keine Nährstoff- oder Wasserdepots. Es ist reiner Sand oder Sandstein.
Mit unserer großen Pflanzenliebe ersäufen wir unsere Yuccas.
Bei Topfpflanzen sieht es nach meiner Erfahrung anders aus, die brauchen scheinbar etwas Wasserspeicher.
LG Uwe Die „Utah-Fraktion“ gilt als problematisch, im Wirklichkeit sind die „Erdebeimischer“ das Problem für die Utah-Yuccas.
Falsch! Der Boden hat 3 wesentliche Aufgaben. Die ersten zwei die du beschreibst und zum dritten dient er als Wasser und Nährstofflieferant. Seit wann kommen denn Hydropflanzen ohne Dünger aus? So weit ich weiß bzw. so wie ich es mal gelernt habe werden Hydropflanzen mit speziellem Langzeitdünger gedüngt bzw. in schwachprozentigen Düngerlösungen kultiviert.
Ich weiß jetzt nicht wie du das mit den Nährstoffen aus dem Wasser genau meinst. Ist das jetzt speziell auf Yuccas bezogen oder allgemein? Aber normales Regenwasser hat wohl, außer vielleicht für Nährstoffspezialisten, für die meisten kaum genügend NST. Mag sein das der Boden in Utah hautsächlich aus Sand besteht aber es werden immer irgendwie NST herangetragen, sei es durch den Wind oder sonst was. Yuccas wachsen ja im Verhältnis zu anderen Pflanzen auch eher langsam. Im übrigen muss Sand keineswegs NST-arm sein. Der Amazonasregenwald wird auch mit Saharasand gedüngt, der sehr viele Mineralien enthält.
also der Boden liefert kein Wasser. Das kommt von ober oder wird angespült. Du glaubst gar nicht was im Wasser alles an Mineralien steckt und das ist nicht nur bei Mineralwasser so.
Die entscheidende Aussage ist: Keine Feuchtigkeitsspeichernden Untergründe zu verwenden. Natürlich sind auch im Sand Nährstoffe und der gilt die Feuchtigkeit auch schnell wieder ab.
Daher meine Überzeugung und Erfahrung nur Sand/Kies. Wer seine Yuccas dopen will, sollte das mit Dünger machen. Nicht mit guter Muttererde und gar Blumenerde.
LG Uwe Die „Utah-Fraktion“ gilt als problematisch, im Wirklichkeit sind die „Erdebeimischer“ das Problem für die Utah-Yuccas.
In dem Beet hab ich nur Sand, Kies grob u. fein, Splitt grob u. fein u. Lavagranulat verwendet u. meine Sämlinge von der Wintersaat ausgepflanzt Lava ist die obere Schicht u. der Faxo hab ich ein Regendach gespendet
Hallo, ich habe mal versucht die Geologie von Utah zu erfassen. Wäre wohl eine Lebensaufgabe, da Utah eine komplexe Geologie aufweist, schier unendliches Forschungsgebiet für Geologen. Immer wieder gab es Salzseen die im Laufe der Geschichte zu Salzablagerungen geführt haben und von Mergel und Ton durchzogen sind. Kalk kommt auch immer wieder vor. Obere Schichten bestehen wohl aus jungem Entisol der aus Sandstein entstanden ist:
Bei den Recherchen bin ich auf eine interessante Sache gestoßen "kryptobiotische Krusten"
Auszug Link: http://www.wohnmobil-reisen.de/Grand-Canyon/Tag13.html Die kryptobiotischen Krusten stellen in vielen Bereichen des Nationalparks die Lebensgrundlage für alle Pflanzen und Tiere dar. Es handelt sich dabei um einen „lebenden Bodengrund“, der vor allem aus Blaualgen besteht, daneben aber auch Moose, Flechten, Grünalgen, Pilze und Bakterien enthält. Besonders die Blaualgen sorgen für eine Nährstoffanreicherung des Bodens, da sie in der Lage sind, den Stickstoff der Atmosphäre in einer für Pflanzen nutzbaren Form im Boden zu fixieren. Daneben halten sie durch ihre Ausläufer den Boden zusammen und schützen ihn so vor Erosion bis in eine Tiefe von 10 Zentimetern.
Hallo Sascha, mal schauen ob ich mit dem Handy eine Antwort auf die Reihe bekomme. Erst mal Danke für deine Rechersche. Genau die Bestandteile wie Salzablagerungen und vor allen Kalk meine ich in meinem obigen Beitrag. Sie lassen ganz eindeutig auf eine extrem hohe Karbonathärte schließen. Das würde bedeuten, dass die Wurzeln in einem Substrat mit hohem Salzanteil stehen, unabhängig ob trocken oder feucht, denn die Salzanteile lagern sich in Erde ebenfalls ab. Wenn die Evolution salzvertägliche Wurzeln geschaffen hat, hätten diese in unseren sauerberegneten Gartenböden ihre Schwierigkeiten. Nur eine Vermutung. Was aber total dagegen sprechen würde, ist das Vorkommen von Moosen. Die tolerieren absolut keinen hohen Salzanteil. Frage: Findet man irgendwo Messwerte der Böden unmittelbar an den Yuccastandorten? Viele Grüße, Klaus
YUCCA & more
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19.03.2015 09:59
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